Cody ist einer der wenigen menschlichen Schüler, die es jemals an die Vlad Dracul High geschafft haben, und das ist ihm auch nur gelungen, weil die Vampir-Schule dringend Leute brauchte, die die Wasserballmannschaft aktiv halten - Vampire haben nämlich Angst vor Wasser. Doch wider Erwarten ist es Cody gelungen, sich an der Schule zu etablieren und sogar Freunde zu finden. Und selbst was das Wasserball spielen angeht, hat es Cody geschafft, auf seine ganz eigene Art zum Held zu werden.

Doch dieses Jahr wird alles anders. Eben noch hat sich der Junge darauf eingestellt, ein Jahr mit viel Lernen und Sticheleien über sich ergehen lassen zu müssen, da steht plötzlich seine Cousine Turk vor der Türe. Sie nimmt den Dachboden des Hauses als Wohnung in Beschlag und mischt sich in mindestens tausend Dinge ein, die sie überhaupt nichts angehen. Und zu allem Überfluss muss sie auch an die Vlad Dracul High, was sich natürlich schnell als Katastrophe erweist, da sie keinerlei Respekt gegenüber anderen hat. Vor allen Dingen mit dem Schlägertypen Gregor gerät sie schnell aneinander, was zu echten Problemen führen könnte. Zu allem Überfluss will Turk auch noch in dem benachbarten Ort Crossfield eine der alten Mühlen für sich einnehmen. Allerdings ist Crossfield sowohl für die Vampire als auch für die Menschen mit unangenehmen Erinnerungen verbunden, weswegen der Ort weitestgehend vergessen wurde. Cody reizt es, sein Geschichtsprojekt in Crossfield zu verwirklichen und so arbeitet er plötzlich doch mit Turk zusammen und gemeinsam müssen sie sich zahlreichen Widerständen stellen.

"Die Reifeprüfung" ist zwar der zweite Band aus der Serie "Highschool der Vampire" von Douglas Rees, er ist aber ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Was man wissen sollte, ist inklusive einer kurzen Zusammenfassung des ersten Teils in der Geschichte zu finden. Das Buch richtet sich an sehr junge jugendliche Leser und ist eher oberflächlich geschrieben. Die Sätze sind kurz und bedienen sich teilweise einer typischen Jugendsprache. Auch Codys Probleme orientieren sich an denen in einem normalen Umfeld, wobei die Tatsache, dass seine Freunde Vampire sind, es natürlich deutlich spannender macht. Leider tauchen die aber an manchen Stellen viel zu selten auf. Im Mittelpunkt steht diesmal nämlich Codys Cousine Turk, mit der ein origineller Charakter geschaffen wurde, der nicht zur Blut saugenden Gesellschaft gehört.

Douglas Rees setzt deutlich auf leichte Unterhaltung und typische Highschool-Problematiken. Diese setzt er auf humorvolle Weise in eine Welt, in der Vampire selbstverständlich sind, jedenfalls für den Protagonisten Cody und seine Familie. Dabei spielt der Autor mit einigen Klischees aus dem gerade so beliebten Vampirgenre. So gibt es zum Beispiel Vampire, die sich nicht in Wölfe oder Fledermäuse verwandeln, sondern in eine Art Seehund. Das alles wirkt ein wenig überzogen, macht aber trotzdem Spaß.

Die zwei Hauptthemen in dem Buch sind Codys Wille, die benachbarte Stadt Crossfield wieder in die Gedanken der Menschen und Vampire zurückzuholen, und sein ganz persönlicher Umgang mit seiner schwierigen Cousine. Beides ist unmittelbar miteinander verwoben, denn Turk hilft Cody dabei, in Crossfield ein Kulturzentrum zu eröffnen, somit hat er sie ständig um sich. Das Originelle ist dabei die wirklich ungewöhnliche Art des Mädchens zu denken, in der sich manche Leser bestimmt in Ansätzen wiederfinden werden.

Fazit:
"Highschool der Vampire - Die Reifeprüfung" ist ein netter Roman für zwischendurch, den Jugendliche, die das Vampirthema mögen, sicherlich schnell "verschlingen" werden. Er liest sich einfach nebenher, bringt einen manchmal zum Schmunzeln und weiß gut zu unterhalten. Dabei bleibt er allerdings meist oberflächlich und klischeehaft. Wer keine tiefgreifende Literatur erwartet, kann hier gute 250 Seiten Unterhaltung finden.