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 L.A. Noire

System: Xbox360
Verlag: Rockstar Games

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Mit "L.A. Noire" liefert Rockstar Games den Nachfolger des äußerst erfolgreichen GTA IV. Kernstück ist eine neue Technologie, die die Mimik der Personen eindrucksvoll simuliert und Gefühle übermitteln soll, doch dazu später mehr. Ebenfalls neu ist der große Umfang mit insgesamt drei DVDs. Die Story handelt von dem hochdekorierten Marine Lieutenant Cole Phelps, der 1947 aus dem Krieg zurück nach Los Angeles kommt und sich dem LAPD anschließt. Dort wird er zunächst als Streifenpolizist angestellt, mit der Aussicht auf eine große Karriere.

Der erste Fall
Schnell wird Phelps zum ersten Fall gerufen, der gleichzeitig als Einführung in das Spiel dient und die wichtigsten Funktionen erklärt. Die Steuerung der Fahrzeuge funktioniert analog zum Vorgänger, lediglich die Radioeinstellungen können nicht verändert werden. Die Untersuchung des Tatorts dient der Sammlung an Informationen und Hinweisen, die im Notizbuch vermerkt werden. Entscheidend sind allerdings die Befragungen der Zeugen und Verdächtigen.

Die Befragung
Bei der Befragung von Zeugen muss Phelps anhand der Mimik und Gestik des Gegenübers den Wahrheitsgehalt der Aussagen einschätzen und die Interview-Führung in die richtige Richtung lenken. Dazu kann er die Aussagen anzweifeln, als wahr hinnehmen oder den Gesprächspartner der Lüge bezichtigen. Liegt er jedoch falsch, wird das Gespräch beendet. Mit Hilfe des Notizbuches können gewonnene Erkenntnisse, Beweisstücke und Aussagen anderer Personen in die Befragung integriert werden.

Insgesamt ist die Befragung anspruchsvoll, abwechslungsreich und tatsächlich äußerst gelungen umgesetzt. Teilweise sind die Emotionen der Gegenüber eindeutig, einige lassen sich allerdings nur sehr schwer einschätzen. Bei Problemen kann Phelps seine Intuition einsetzten, die er durch Abschlüsse von Fällen ansammeln kann. Dabei können falsche Antworten gelöscht oder die "Community" gefragt werden. Eine Garantie auf die richtige Antwort ist das nicht, lediglich eine kleine Hilfe (die durch die relativ geringe Anzahl der Intuition allerdings begrenzt ist).

Der Tatort
Phelps und sein Partner bekommen ihre Fälle stets in der morgendlichen Besprechung im Department übertragen. Am Tatort angekommen, verläuft die Untersuchung immer nach dem gleichen Muster: erstmal die Umgebung ablaufen, Hinweise suchen und im Notizbuch notieren. Dann die Befragung der Zeugen und los zur Untersuchung des ersten Hinweises. Sehr positiv fällt auf, dass nicht unnötig Zeit am Tatort verbracht werden muss auf der Suche nach zusätzlichen Hinweisen - sind alle relevanten Beweise entdeckt, verstummt die Musik. Nähert sich Phelps einem Indiz, fängt das Gamepad zu vibrieren an, so dass kein Beweisstück übersehen wird.
Leider sind die Fälle beziehungsweise die Abläufe während der Aufklärung sehr ähnlich, auch wenn die intuitive Befragung ständig neue Herausforderungen liefert. Die Fälle und Hinweise werden in linearer Abfolge abgearbeitet, Zeugen befragt und letztendlich aufgeklärt.

Keine Langzeitmotivation und nervige Ladezeiten
Obwohl Phelps die Karriereleiter stetig nach oben klettert und Erfahrungspunkte sammelt (und damit seine Intuition auffüllt), steht kein tieferer Sinn hinter den erlangten Auszeichnungen. Die unzähligen Statistiken haben ebenfalls keine tiefere Bedeutung. Auch die Ladezeiten zwischen den einzelnen Sequenzen, die allerdings äußerst gelungen sind, sind etwas zu lang und treten dadurch auf die Euphoriebremse.

Graphik und Sound
Der Sound ist äußerst gelungen und bietet nur wenig Angriffsfläche für Kritik. Auch die graphisch eindrucksvoll umgesetzte Mimik und Gestik der Personen ist beeindruckend und setzt neue Maßstäbe (benötigt allerdings die erwähnten langen Ladezeiten sowie drei DVDs). Die Atmosphäre in L.A. in den 40er Jahren ist gut gelungen, graphische Minuspunkte erhält L.A. Noire lediglich für flackernde und unscharfe Kanten.

Fazit
L.A. Noire liefert innovative Neuheiten, die jeder begeisterte Konsolenspieler einmal ausprobiert haben sollte. Leider sind die Interaktionen im Spiel begrenzt, die Abläufe wiederholen sich und die Fälle werden nacheinander abgearbeitet (keine Transferleistungen nötig). Insgesamt lässt sich das Spiel nur einmal spielen - wer will schon Fälle bearbeiten, deren Lösung er schon kennt. L.A. Noire setzt Maßstäbe, ohne komplett zu überzeugen und hat noch Luft nach oben für den Nachfolger.

Jan Schrübbers



Konsolenspiel | Erschienen: 20. Mai 2011 | FSK: 16 | XBOX360 | Preis: 44,42 Euro

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