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Die junge Studentin Miranda wird nach der Uni von zwei Secret Service-Mitarbeitern abgefangen und ins Weiße Haus gebracht, da ihr Professor und Freund Henry Barrett dort verschollen ist. Angesetzt vom Service und auf der Suche nach Barrett, stolpert Miranda über einige merkwürdige Dinge rund um die Freimaurer. Sie entschließt sich den Hinweisen eigenmächtig nachzugehen ...
"Verschwörung im Weißen Haus" ist ein Wimmelbildspiel aus der Hidden Mysteries-Serie. Dabei übernimmt der Spieler die Rolle von Miranda und muss kleinere Rätsel und Wimmelbilder lösen. Ein Wimmelbild ist ein völlig überladenes Stillleben, in dem Gegenstände verfremdet eingearbeitet sind, welche der Spieler durch genaues Hinsehen auffinden muss.
StoryMiranda wird in den Fall verwickelt, da sie neben einem guten Verhältnis zu Henry Barrett auch noch ein Talent für das Lösen von Rätseln hat. Ein Tagebuch soll den Weg von Barrett rekonstruieren, aber die Seiten fehlen und so muss der Spieler sich auf die Suche nach den fehlenden Einträgen machen. Die Story, welche als Rahmenhandlung für die einzelnen Rätsel und Wimmelbilder dient, wird in dem jederzeit lesbaren Tagebuch festgehalten.
Ganz nebenbei sind im dem Spiel "unnütze Fakten" eingestreut worden, die der Spieler nach und nach erfahren kann. Natürlich drehen sich diese Informationen rund um das Weiße Haus und die Verschwörungstheorien. Wer beispielsweise wissen möchte, wer die elektrischen Leitungen im Weißen Haus verlegen ließ, wird es hier erfahren.
GameplayDie Spielwelt ist nicht frei begehbar, sondern der Spieler klickt sich von Raum zu Raum und kann dort gegebenenfalls die Perspektive durch einen Klick wechseln. Die Navigation erfolgt dabei über das Klicken der Maus auf die entsprechende Bereiche und Symbole, zum Beispiel zum Wechseln der Perspektive.
Das Spiel beginnt mit einem kurzen Tutorial, welches in wenigen Minuten die Grundlagen des Spiels vernünftig und verständlich vermittelt. Die gesuchten Objekte teilen sich in diesem Spiel in drei Kategorien ein: Rosafarbene Begriffe können aus der derzeitigen Raumperspektive aufgefunden werden, weiße Begriffe erfordern einen Perspektivenwechsel und blau dargestellte Wörter sind nur durch Interaktion auffindbar, beispielsweise durch das Öffnen eines Schrankes.
Die ausgesuchten Räume im Weißen Haus werden teilweise mehrfach durchlaufen und hier zeigt sich, dass die Erstellung des Spiels nicht mit viel Liebe zum Detail durchgeführt wurde. Objekte, welche zuvor in Wimmelaufgaben gefunden und somit entfernt wurden, sind plötzlich wieder vorhanden.
Im Verlauf der Story sammelt der Spieler immer wieder Tagebuchseiten, die jedes Mal ein Öffnen des Tagebuchs erzeugen. Das stört den Spielfluss, denn eigentlich werden alle relevanten Informationen zum weiteren Spielverlauf auch im Spiel selbst gegeben.
Wimmelbilder und MinispielDie Wimmelbilder sind sehr übersichtlich gehalten, ähneln in ihrem Aussehen also den meisten Wimmelbildern anderer Spiele nicht stark. Durch die wenigen verstreuten Gegenstände fällt der Schwierigkeitsgrad etwas geringer aus, was aber durch zwei andere Faktoren wieder revidiert wird. Zum einen sind einige Objekte stark verfremdet in Form und Farbe, zum anderen wird extrem mit dem Mittel der Transparenz gearbeitet. Völlig verblasste Abbildungen der Gegenstände sind in diesem Spiel keine Seltenheit. Deswegen gibt es auch wahrscheinlich keinen Wildklick-Schutz; der Spieler kann beliebig oft durch die Gegend klicken, ohne sanktioniert zu werden.
Für die Wimmelbilder sind zwei Hilfefunktionen vorhanden. Kostenlos kann durch einen Klick auf den entsprechenden Gegenstand dessen Schattenbild angezeigt werden. Wer einen präziseren Tipp benötigt, kann sich die genaue Position des Objektes anzeigen lassen. Hierzu muss die Funktion durch das Sammeln von dem "Auge der Vorsehung" aufgeladen werden.
Die angepriesenen "vielen" Minigames entpuppen sich als Mogelpackung. Es ist
ein Minigame, welches sich im Laufe der Zeit in der Komplexität steigert. Dabei müssen Stromkreise geschlossen werden, eine Aufgabe, die weder viel Geduld noch Logik erfordert. Eine Herausforderung ist das nicht einmal im Ansatz. Neben dem Suchen von Objekten in den Wimmelbildern gibt es noch den Modus "Bildausschnitte wiederzufinden". Dazu muss mit dem Sucher einer Kamera ein Ausschnitt des Raumes fotografiert werden, welcher auf einem Foto gezeigt wird.
Grafik, Sprache und SoundDie Spielwelt und auch die Figuren sind in einem verspielten Comicstil gehalten. Während einige Kleinigkeiten animiert sind, werden die Figuren nur platt ins Bild geschoben. Um dem Spieler anzuzeigen, welche Figur gerade spricht, werden die Silhouetten durch einen Leuchteffekt hervorgehoben.
Das Spiel bietet leider nur einen englischen Ton und deutsche Untertitel, was unglücklicherweise auf der Verpackung mit keiner Silbe erwähnt wird. Es trübt den Spielspaß nicht direkt, trotzdem gehören solche Informationen auf das Produkt! Sound- und Sprachausgabe können nicht überzeugen, da in vielen eingespielten Stücken ein kratziger Unterton vorhanden ist und die Dialoge scheinbar endlos sind. Zum Glück können diese übersprungen werden.
Insgesamt ist "Verschwörung im Weißen Haus" ein schwacher Teil der Reihe. Die versprochenen "vielen Stunden Spielspaß" sind sehr hoch gegriffen, da das Spiel an einem Vorabend durchgespielt ist. Die Handlung ist zwar nett inszeniert, erdrückt den Spieler aber. Rätsel und Wimmelbilder sollten bei so einem Spiel immer im Vordergrund stehen. Der Versuch, Spielspaß und Wissen zu vereinen, ging in diesem Teil der Reihe leider schief.