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Als Seelenfinderin hat man es nicht leicht, denn ein böser Ruf eilt jedem Seelenfinder voraus und auch Yelena ist davon betroffen. Dabei hat sie nur die besten Absichten und ist an die Akademie gekommen, um ihre Gabe zu meistern, aber auch hier begegnen ihr die meisten nur mit Abneigung.
Doch erst einmal hat Yelena größere Probleme, denn Ferde, der Mörder von elf Mädchen, ist aus dem Gefängnis entkommen und der gepuschte mögliche Regent Cahil hat ihn befreit.
Mit Hilfe einer Rebellengruppe namens Daviians will Ferde die Macht übernehmen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Leif, ihrem Geschichtenweber Mondmann und Marrok, Cahils ehemaliger rechter Hand, macht Yelena sich auf die Jagd nach den Unruhestiftern. Doch die Daviians haben einige Asse im Ärmel und nicht zuletzt verbotene Blutmagie macht sie zu einer echten Bedrohung. Allein Yelena verfügt über die Möglichkeit, mit ihrer Fähigkeit ihrem Treiben Einhalt zu gebieten, doch Yelena ist nicht ausgebildet und so ist sie wieder einmal gezwungen, über sich selbst hinauszuwachsen, um das Schlimmste zu verhindern ...
Was lange währt, wird endlich gut - "Yelena und die verlorenen Seelen" ist endlich da. Es ist der dritte Band in der Reihe "
Study Book" von Autorin Maria V. Snyder und mit einer mehr als dreijährigen Verzögerungen nun auch auf Deutsch zu lesen.
Zwar brachte der Mira-Verlag die beiden vorangegangenen Serienteile in den letzten zwei Monaten nochmals heraus, aber die Leser, die seit 2007 warten, könnten beim Einstieg Schwierigkeiten haben, denn die Handlung setzt unmittelbar nach den letzten Geschehnissen ein, ohne ein Vorwort, welches die vergangenen Ereignisse zusammenfasst.
Doch kommt man schnell in das meiste wieder hinein, selbst wenn man einige Details nicht mehr parat haben sollte. Und es präsentiert sich das übliche Bild: Man erlebt Yelena in scheinbarer Alltäglichkeit, ohne dass es sich Autorin Maria V. Snyder nehmen lässt, mehr als deutlich zu machen, dass Yelenas Leben eigentlich alles andere als normal ist. Als Seelenfinderin hat sie selbst in der pro-magischen Welt von Sitia kein einfaches Leben, sprechen doch alle bisherigen Erfahrungen mit Seelenfindern gegen Yelena. Und Yelena kann es natürlich auch nicht lassen, sich wieder in alles einzumischen - und die Flucht ihres alten Feindes Ferde ist nun wirklich mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl, sich erneut in Dinge einzumischen, die Yelenas Fähigkeiten bei weitem überschreiten, zumal sie nie die Ruhe findet, daran endlich mal etwas zu ändern und das, obwohl sie an der Zitadelle aufgenommen wurde und dort ausgebildet wird.
Somit sorgt Maria V. Snyder dafür, dass dem Leser nicht langweilig wird, zumal sie in punkto magische Dimensionen durch die Blutmagie noch einmal deutlich eins oben drauf setzt: noch dunkler, noch gefährlicher und zerstörerischer. Obwohl Yelena klar DIE Heldenfigur ist, vergisst Maria V. Snyder aber auch die anderen Charaktere nicht, alte Bekannte wie Leif oder der Mondmann und Randfiguren wie Opal, der Maria V. Snyder sogar eine eigene Reihe ("Glass Book") widmet, erleben hier ebenfalls ihr Comeback.
Wie man es von dieser Reihe gewohnt ist, triumphiert Yelena am Ende, auch wenn dieses Ende einen etwas bitteren Beigeschmack hat und mehr wie ein neuer Anfang als ein Ende wirkt.
Alles in allem kann man auf jeden Fall sagen, dass das Warten auf "Yelena und die verlorenen Seelen" sich gelohnt hat!