Media-Mania.de

 Slhoka, Band 4: Die Blutbögen

Serie: Slhoka, Band 4
Autoren: Ulrig Godderidge
Illustratoren: Ceyles
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Der Purpurne" muss wahnsinnig geworden sein. Er hat mit der Absoluten Waffe seine eigene Hauptstadt vernichtet. Sein Kalkül ist ebenso menschenverachtend wie schlicht. Er erzwingt den Angriff Zeides auf seinen Zufluchtsort. Und dann kann er seinen Gegner endgültig vom Angesicht des Planeten hinwegfegen. Was zählen da schon die Abermillionen Menschen, die er dafür opfern muss?

Allein Slhoka und Leidjill können – versehen mit der Macht der Götter, die ihre Wiedergeburt vorbereiten – dem Purpurnen Einhalt gebieten. Dafür müssen sie nur sein Versteck finden, ihn töten und verhindern, dass er die Absolute Waffe einsetzt und den ganzen Planeten in eine Gluthölle verwandelt. Allein der Wahnsinn, der sich in Leidjill immer stärker offenbart und sich gegen ihren geliebten Slhoka richtet, könnte verhindern, dass der Plan der Götter aufgeht.

Lange, sehr lange mussten die Fans der Serie Slhoka auf den finalen vierten Band der Serie warten. Umso schockierender die Erkenntnis, dass Adrien Floch, genialer Illustrator der ersten drei Bände, nicht mit an Bord von "Die Blutbögen" ist.
Und auch wenn man dem Artwork von Ceyles schnell Respekt zollt, ist vor allem sein "Slhoka" ein gänzlich anderer geworden, als man ihn in Erinnerung hat. Doch wenige Seiten später muss man erkennen, dass Ceyles mehr ist als ein Notnagel. Er illustriert letztlich nur, was im Inneren der Hauptfigur vorgeht - die Mutation vom Menschen zum Gott, vom hilflosen Schiffbrüchigen zum gnadenlosen und machtvollen Rächer. Das aber gelingt dem Zeichner perfekt. Nie hat man das Gefühl, die Bilder wären zweite Wahl oder Floch hätte das besser gekonnt.

Warum der Band dennoch nicht an das Niveau der ersten drei Abenteuer herankommt, liegt vielmehr an Autor und Szenarist Ulrig Godderidge. Er macht aus dem Ökomärchen, dem wundersamen Mix aus Fantasy, Abenteuer, Liebesgeschichte und Racheepos, schlicht ein Epos über Amoral und Allmacht eines Verrückten. Die Szenerie beherrschen blutige Kämpfe, Zwischentöne sind sehr, sehr selten und nur Beiwerk. Das Finale des ersten Zyklus – ja, Godderidge plant offensichtlich einen weiteren Ausflug nach Link-Arkhoide. Ob er aber dem sanften Öko-Märchen und den vielen auf der Strecke gebliebenen Charakteren neues Leben einzuhauchen im Stande sein wird, mag man in Anbetracht des blutig-brutalen vierten Teils zumindest bezweifeln.

"Die Blutbögen" ist das tödliche und enttäuschende Finale einer genialen Reihe. Niemand entkommt unversehrt den verheerenden Vernichtungsschlachten, die Illustrator Ceyles sehr gekonnt inszeniert. Ohne Happy End, ohne Hoffnung und ohne einen wirklich befriedigenden Schluss ist "Die Blutbögen" der misslungene Abschluss eines der grandiosesten Fantasy-Comicreihen aus dem Hause Splitter. Schade drum!

Auf der Verlags-Webseite findet sich eine ausführliche Leseprobe.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 30. August 2010 | ISBN: 978-3939823483 | Originaltitel: Les Arches de Sang | Preis: 13,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

Werbung

Dieser Artikel könnte interessant sein:

Zu "Die Blutbögen" auf Amazon

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.



Ähnliche Titel
Die vergessene InselDie weiße WeltDie weiße WeltDie Gärten von SangaliDie Blutbögen