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Mit "Jeremy X" veröffentlicht
Bastei Lübbe bereits den 23. Band der "
Honor Harrington"-Serie. Im Mittelpunkt steht jedoch nicht die titelgebende Protagonistin, sondern die Sklavenwelt Torch.
Erneut holt Mesa zum großen Schlag aus. Jene Welt, deren Bewohner aus einer hochgezüchteten Gen-Elite besteht, wird im Geheimen noch immer von Albrecht Detweiler angeführt, der im Mesanischen Alignment die Macht in Händen hält. Während Haven und Manticore sich, dank der Intrigen der Detweiler-Familie, nach wie vor im Krieg befinden, soll nun auch Torch beseitigt werden. Während Queen Berry nicht von der Gefahr ahnt, die über ihrem Königreich schwebt, überschlagen sich die Ereignisse: Schläfer werden eingeschleust, eine Flotte wartet auf den Einfall und eine geheimnisvolle Waffe kommt zum Einsatz. Ist dies das Ende von Torch?
"Jeremy X" ist der erste Teil eines Zweiteilers, der im Original als ein Buch "Torch of Freedom" veröffentlicht wurde. Dabei beginnen die Ereignisse des Romans Ende 1919 Post Diaspora, was dem Jahre 4021 entspricht. Einige der Pläne Mesas sind dem Leser natürlich längst vertraut, da sie in "
Die Achte Flotte" und "Um jeden Preis" bereits durchgeführt wurden. Das vorliegende Buch spielt parallel zu diesen Geschichten, beleuchtet aber einen anderen Handlungsort: Torch.
Mit der Erschaffung jener Welt, auf der befreite Sklaven eine neue Gesellschaft errichten, ist David Weber zweifellos ein kleiner Geniestreich gelungen. Gerade durch die zunehmend bedeutsamere Rolle von Mesa und Manpower gewinnt Torch immer mehr an Bedeutung. Dabei stehen eine Menge liebgewonnener Charaktere im Vordergrund, die entfernt mit der Person Honor Harrington verbunden sind.
Es macht als Leser Spaß mitzuerleben, wie die Gesellschaft nach und nach errichtet wird und gleichzeitig von Mesa zunehmend Angriffen ausgesetzt ist - wenn auch noch größtenteils im Geheimen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern liest sich "Jeremy X" durchaus spannend, da dem Leser bisher nur wenig über die Ereignisse auf Torch bekannt ist.
Die Splittung des englischen Originals hat hier durchaus Vor-, aber auch Nachteil. Das Ende ist dem Leser bereits bekannt, wirkt aber trotzdem als gemeiner Cliffhanger, der zum Weiterlesen anstachelt.
Wie immer schreibt der Autor flüssig und fesselnd. Seine Charaktere wirken ausgefeilt und besitzen Tiefe, einzig die teilweise seitenlangen Dialoge, in denen die Hauptfiguren Dinge erörtern, die dem Leser bereits bekannt sind, ermüden.
Fazit:
Eine deutliche Steigerung gegenüber seinen Vorgängern, vor allem durch den Handlungsort und die sympathischen Charaktere. Band 24 "Fackel der Freiheit" erscheint bereits im Juli 2011. Im Januar 2012 darf der Leser sich dann über "Honors Mission" freuen, in dem endlich wieder die Hauptfigur im Mittelpunkt steht.