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In Ulldart brandet eine fuchtbare Schlacht – das Böse in Person, der Anhänger des Dunklen Gottes Tzulan, versucht die Macht über das Land an sich zu reißen. Aber es gelingt den blutigen Kampf für die Bewohner Ulldarts zu beenden und genau dort beginnt DEINE Geschichte. DU machst dich nach dieser schrecklichen Zeit auf die Suche nach DEINER Familie und triffst dabei unterwegs auf neue Freunde und Feinde … bestimme selbst DEIN Schicksal und übernimm die Initiative in diesem Abenteuer!
Abenteuer-Spielbücher waren lange vom Markt verschwunden, seit einiger Zeit aber erleben sie beim Pegasus Verlag ein Comeback. In den achtziger Jahren begann die Ära der Spielbücher unter anderem mit Titeln von Steve Jackson und Ian Livingstone wie "Der Hexenmeister vom flammenden Berg" und "Der Forst der Finsternis", auch die "D&D - Abenteuer ohne Ende" dürften Fans der kurzweiligen Rollenspiel-Solo-Abenteuer bekannt sein.
Pegasus' "Abenteuer-Spielbücher in Ulldart" folgen dem Spielprinzip dieser großen Vorgänger, so sind beispielsweise Heldenbögen und Tabellen für Begegnungen und Kämpfe enthalten. Diese Vordrucke können direkt im Buch ausgefüllt werden, was man am besten mit einem weichen Bleistift tun sollte, so dass nach mehrmaligem Spielen die Eintragungen wieder ausradiert werden können. Ein Abenteuer-Spielbuch bietet nämlich nicht nur einen Lösungsweg – bei der "Lektüre" wird der Leser von einem Abschnitt zum nächsten geschickt, - ganz abhängig davon, für welchen Weg er sich entscheidet, ob er bestimmte Gegenstände vorweisen kann oder auch wie ein Kampf für ihn ausgeht. Tatsächlich ist es möglich, nach nur ganz wenigen Abschnitten (unter zehn!) bereits zu scheitern und aus dem Leben zu scheiden. Doch dann bleibt ja der Neustart, schließlich gibt es nicht nur ein Ende, sondern viele, und auch der positiven Abschlussszenen sind mehr als eine enthalten.
So weit, so gut - eigentlich sollte so ein Abenteuer-Spielbuch ein mitreißendes Erlebnis sein, was hier leider aber nicht vollständig gelingt. Anfangs stehen die Kämpfe im Vordergrund, außerdem sind die Abschnitte oft kurz und teils ist das Rumgeblätter auch müßig, will der Leser doch endlich etwas mehr erleben, das mit der gewohnten Ulldart-Story zusammenhängt. Der Inhalt jedoch ist austauschbar und könnte ohne Weiteres auch in jeder anderen Fantasy-Welt spielen. Für Kinder und Jugendliche, die Spaß an Rollenspielen haben oder diese auch gerade erst kennenlernen wollen, ist das Buch sehr gut geeignet. Hier kann eine echte Abenteuerlust auf Pen&Paper-Rollenspiele geweckt werden. Als kleines Mitbringsel für alte Rollenspielhasen ist dieses Spielbuch jedoch nicht empfehlenswert, es ist doch viel zu schnell durchgespielt und hat dann höchstens noch nostalgischen Wert. Sehr positiv sind die vielen Illustrationen im Buch, die dabei helfen sich Situationen, Gegenstände und Personen vorzustellen.
"Perdórs Untergang" ist ein guter Einstieg für "kleine" Rollenspielneulinge, dabei sind Kenntnisse der Ulldart-Romane oder auch der Vorläufer-Spielbücher nicht nötig. Für ausgewachsene Ulldart-Fans bleibt der Band aber eher uninteressant.