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Eine Katastrophe ereignet sich in Paris: Während eines Kontrollgangs durch die berühmte Kathedrale Notre Dame wird festgestellt, dass die legendäre Dornenkrone entwendet wurde. Alsbald wird die Ermittlerin Emily Worthington zu dem Fall hinzugezogen, um das Verbrechen aufzudecken. Merkwürdigerweise ist die Vitrine, in der die Krone ausgestellt war, unberührt und völlig intakt. Emily beginnt mit ihren Ermittlungen rund um die Kathedrale ...
"Notre Dame" ist der siebte Teil der Hidden Mysteries-Serie und als Wimmelbildspiel mit Adventurepart deklariert.
StoryDer Spieler übernimmt die Rolle somit auch die Aufgaben von Emily. Wer hat die Dornenkrone entwendet und wie ist es geschehen? Anhand der gefundenen Hinweise arbeitet sich Emily immer weiter vor, um festzustellen, dass auch das Übernatürliche in diesem Fall eine bedeuten Rolle spielt. So trifft sie unter anderem auf Jeanne d'Arc, Victor Hugo und andere Geister der Zeitgeschichte. Diese Hintergrundgeschichte soll für zusätzliche Unterhaltung in diesem Wimmelbild-Adventure sorgen. Dabei werden alle gefundenen Anhaltspunkte in einem Tagebuch festgehalten, welches jederzeit eingesehen werden kann und sollte, denn viele Antworten und Ansätze für die Rätsel finden sich hier.
Gameplay[imgright]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1311805945HiddenMysteriesNotreDame3(2).jpg[/imgright]Das Spiel ist ein typisches Wimmelbild-Adventure, bei dem der Spieler sich durch Klicks mit der Maus von Szene zu Szene "frei bewegen" darf. Die einzelnen Räume der Orte, wie zum Beispiel der Beichtstuhl in Notre Dame, können beliebig oft aufgesucht werden, um der Lösung Stück für Stück näher zu kommen. Da die Reihenfolge nicht vorgegeben ist, hat der Spieler eine annehmbare Portion an Freiheit, gerade zu Beginn des Spiels sind etliche Szenen bereits "betretbar".
Auf einer Übersichtskarte können die möglichen "Räume" eingesehen, aber nicht direkt angesteuert werden. Ebenso sind auf der Karte die eigene Position und offene Aufgaben markiert.
Wer nicht von allein weiterkommt, dem bieten zwei Funktionen Hilfe an. In den Wimmelbildern kann nach einer bestimmten Wartezeit ein Gegenstand im Bild angezeigt werden. Für die Minispiele gibt es einen Zusatztext, welcher meist auf das Tagebuch verweist, denn dort finden sich viele Lösungen. Gänzlich nicht vorhanden ist eine Hilfe zum Adventurepart, so dass der Spieler durchaus des Öfteren ratlos von Ort zu Ort laufen muss, um erneut - durch Zufall - etwas zu finden.
Wimmelbilder und MinispielDie Wimmelszenen sind sehr übersichtlich aufgebaut, also eher unpassend gestaltet. Die Objekte liegen in vielen Fällen einfach "auf" dem Hintergrund, brav angeordnet in Reih' und Glied. Wirkliche Interaktion mit der Umgebung und raffinierte und somit fordernde Verstecke sucht der Spieler vergebens. Die zu suchenden Gegenstände werden alle zeitgleich angezeigt und sind jederzeit auch auffindbar. Abwechslung in Form von verdeckten Gegenständen, welche zum Beispiel erst geöffnet werden müssen, oder das Suchen anhand von Schattenumrissen sind nicht vorhanden.
Zwischen den Adventureaufgaben und den Wimmelbildern sind immer wieder Minispiele in Form von Rätseln in den Spielverlauf eingestreut. So müssen Drehscheiben richtig angeordnet, Zugangspasswörter geknackt oder Kartenpaare gebildet werden, um die Handlung weiter voran zu treiben.
Grafik, Sprache Grafisch kann das Abenteuer durchaus überzeugen. Die gezeichneten Szenen, Rätsel und Wimmelbilder sind in Ordnung und bieten einen klaren Gesamteindruck ohne größere Verschnörkelungen.
Der komplette Fall kommt ohne eine Sprachausgabe aus, da die meisten Texte in deutscher Sprache im Spielgeschehen eingeblendet werden. An einigen Stellen ist zwar noch deutlich die englischsprachige Vorlage im Spiel zu sehen, aber das ist für das Abenteuer nicht weiter relevant. Beispielsweise sind auf gefundenen Objekten meist noch die originalen Beschriftungen zu sehen und auch im Tagebuch sind die Fundstücke teilweise auf Englisch. Wie gesagt, alles kein Problem, denn die relevanten Informationen sind allesamt verständlich übersetzt.
KritikDie Story des Spiels ist durchaus noch angemessen, da sollte in diesem Genre die Messlatte nicht zu hoch angelegt werden. Fans von echten Adventures werden gnadenlos unterfordert sein, aber der Casual-Gamer, welcher den Vorabend mit einer lockeren, gewaltfreien Unterhaltung verbringen möchte, kann von der Story überzeugt sein. Von daher sind auch einige unlogische Aktionen innerhalb dieser Storyline nicht weiter zu beachten.
Da sich das Spiel auf die Orte rund um die Kathedrale konzentriert, muss der Spieler mehrfach hin- und herlaufen, was mit der Zeit den Spaßfaktor langsam, aber stetig senkt. Wofür gibt es eine Übersichtskarte, wenn Orte dort nicht direkt angesteuert werden können? Zumal Emily sich die Füße wund laufen darf, denn einige Aktionen sind einfach nicht vorhersehbar und so durchläuft der Spieler die Welt in der Hoffnung, irgendwo noch ein "neues" Wimmelbild zu entdecken.
Die Wimmelbilder sind ein weiteres Kernproblem dieser Produktion. Die Gegenstände erscheinen lieblos auf einem Hintergrund platziert, so macht Suchen nur wenig Spaß. Jedes Wimmelbild ist innerhalb von wenigen Momenten gelöst, denn wirklich gut in das Bild integrierte Objekte sind Mangelware. Der sonst übliche Wild-Klickschutz ist ebenfalls nicht vorhanden und so kann ungeniert umhergeklickt werden. Ein weiterer großer Minuspunkt ist der Umstand, dass die selben Bilder mehrfach bespielt werden müssen und die vorher gefundenen Objekte wieder an Ort und Stelle liegen. Teilweise müssen sogar einige Objekte erneut gefunden werden. Spannende Suchspiele sehen anders aus ...
Ein großes Manko bildet der Einsatz von Musik und Effekten in diesem Game. Die Hintergrundunterhaltung tendiert gegen Null, nur langweilige Untermalung klingt ans Ohr, um kurz danach in die Bedeutungslosigkeit zu entschwinden. Die Effekt sind ebenfalls monoton gehalten und kommen über "bing" und "bong" nicht hinaus. Spätestens nach zehn Minuten sind auch die ewig gleichen Schrittgeräusche beim Wechsel der Räume nicht mehr auszuhalten.
Insgesamt kostet "Notre Dame" knapp zehn Euro und bietet einfach zu wenig. Der Adventureansatz ist zwar vorhanden, endet im Endeffekt aber in einer einzigen Rennerei zwischen den Orten, ohne mit einer packenden Story, Atmosphäre oder Soundkulisse zu überzeugen. Die Wimmelbilder und Minispiele sind zu monoton und einfach verpackt, als dass die Ermittlungen wirklichen Spielspaß bereiten könnten. Hinzu kommt eine extrem kurze Spieldauer von knapp drei bis vier Stunden. Da gibt es deutlich bessere Spiele in diesem Genre.