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Lonely Planet wirbt damit praktische Reiseführer für jedes Budget zu produzieren, die darüber hinaus noch unterhaltsam geschrieben sind und zur Toleranz ermuntern. Wie bei jedem Führer des Verlages stellt sich nun bei diesem neuen zur Stadt Wien die Frage, ob dieser hohe Selbstanspruch eingehalten wird.
Der 268-seitige Führer ist in ein Dutzend größere Kapitel eingeteilt, in denen unter anderem Themen behandelt werden wie "Kunst und Kultur", "Shoppen", "Essen", "Nachtleben" oder "Schlafen". Eingeleitet wird der Führer mit einigen reich bebilderten Seiten zu den Highlights der Stadt. Das zweite Kapitel widmet sich dem historischen und politischen Hintergrund sowie der Geografie der Stadtumgebung.
Das mit Abstand längste und praktischste Kapitel beschäftigt sich mit den Stadtteilen Wiens. Jeder Stadtteil wird zunächst allgemein vorgestellt und auf einer kleinen Karte dargestellt. Weiter werden dann alle Sehenswürdigkeiten kurz vorgestellt, wobei praktische Informationen wie Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Ermäßigungsmöglichkeiten und Ähnliches genauso berücksichtigt werden wie die inhaltliche Beschreibung. Natürlich bietet der Stadtführer auch die obligatorischen "empfohlenen Spaziergänge".
Der Guide endet mit praktischen Hinweisen sowie einem Register und einem "Greendex", einer Auflistung Angeboten der Stadt, die ökologisch arbeiten. Außerdem liegt ein Stadtplan Wiens bei.
Der neue Wienführer von Lonely Planet ist sehr gelungen. Er ist informativ, handlich und voller praktischer Hinweise. Die Texte sind gut geschrieben und oft hilfreich, wenn der Reisende sich entscheiden will, was er als Nächstes tun möchte.
Der Guide ist ehrlich, wie gewohnt bei Lonely Planet-Führern. Wenn Sehenswürdigkeiten, Cafés oder Hotels nicht gut sind, wird das auch geschrieben. Allein das hebt diesen Guide von den vielen unkritischen und romantisierenden Wienführern ab.
Ebenfalls fällt positiv auf, dass zugunsten des Informationsgehaltes auf Bildmaterial verzichtet wird. Der Guide ist darauf aus möglichst viele Hinweise und Infos zu geben, nicht darauf mit visuellen Effekten Wien hoch leben zu lassen. Daher ist der Führer vor allem für Leute, die Informationen suchen.
Schwächen des Guides finden sich in den hinteren Kapiteln. So sind Hotels und Restaurants in Preiskategorien eingeteilt, aus denen der Leser schließen kann, ob sie günstig oder teuer sind. Konkrete Preise finden sich kaum, was bei der günstigsten Kategorie, "unter 80,00 Euro", aber durchaus angebracht wäre. Außerdem ist es etwas schwierig manchmal die Hinweise im Text auf der Karte zu verorten, weil die Zahlen dafür erst an anderer Stelle im Buch nachgeschlagen werden müssen.
Insgesamt ist der Guide aber ohne Einschränkung zu empfehlen. Lonely Planet hat im Großen und Ganzen sein Versprechen abermals eingelöst, einen praktischen Reiseführer mit Unterhaltungswert und interessanten Empfehlungen auf den Markt zu bringen.