Eine Mordserie erschüttert Hamburg und Hauptkommissar Jan Fabel hat alle Hände voll zu tun, dem sogenannten Network-Killer auf die Schliche zu kommen. Ausnahmslos weiblich sind dessen Opfer und waren daran gewohnt, im Internet ihre Kontakte zu knüpfen. Ein lebensgefährlicher Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Denn schon bei ihrer ersten Kontaktaufnahme vergewaltigt und erdrosselt der charmante Fremde die Frauen und wirft ihre leblosen Körper ins Wasser. Kein Wunder also, dass jeder der Beteiligten zunächst an den Network-Killer denkt, als nach einem verheerenden Sturm am Hamburger Fischmarkt eine Wasserleiche angespült wurde. Nur der herbeigerufene Hauptkommissar Jan Fabel bemerkt recht schnell, dass der weibliche Torso, der getrennt von Armen und Beinen vor ihm liegt, kein Opfer des Internetmörders ist.

Ein Leichenfund, der die Gemüter bewegt und so dauert es nicht lange, bis sich der Umweltsenator Berthold Müller-Voigt bei Fabel meldet, der einen schlimmen Verdacht hegt. Bereits seit zwei Wochen hat er seine Geliebte, die türkischstämmige Journalistin Meliha, nicht mehr erreichen können und vermutet nun, dass ihr Verschwinden mit den umfangreichen Recherchen über die Umweltorganisation "Pharos" zusammenhängen. Ja, er geht sogar so weit zu behaupten, dass sie die Leiche sein könnte, die nach dem Sturm angespült worden ist. Ein Fall für Hauptkommissar Jan Fabel, der sich darüber hinaus auch noch mit einem Brandanschlag auf einen der Organisatoren des in Hamburg stattfindenden Umweltgipfels auseinandersetzen muss. Doch umso mehr er sich in die verschiedenartigen Ermittlungen vertieft, umso offensichtlicher wird es, dass hinter allem eine gefährliche Organisation steckt, die vor nichts zurückschreckt. Eine Erkenntnis, die der hartgesottene Kommissar schon bald am eigenen Leib spüren muss.

"Tiefenangst" ist der sechste Fall des norddeutschen Hauptkommissars, der sich diesmal mit Internetkriminalität und Ökoterrorismus beschäftigt und bei dessen Aufklärung Jan Fabel bis an seine Grenzen gehen muss, um einem perfiden Komplott auf die Spur zu kommen. "Pharaos" heißt die Organisation, die nicht nur ihn, sondern auch eine Menge anderer Menschen in Hamburg und Umgebung beschäftigt. Als Umweltorganisation getarnt, hat sie ganz andere Ziele als das Klima zu retten und niemand weiß, wer oder was wirklich hinter "Pharaos" steckt. Keine leichte Aufgabe für den eigensinnigen Hauptkommissar und sein Team, die irgendwie immer zu spät kommen, um die Drahtzieher dingfest zu machen.

Der schottische Autor Craig Russell hat mit "Tiefenangst" einen Thriller geschrieben, der sich nicht nur mit brisanten Themen beschäftigt, sondern dessen Spannungsbogen auch sehr hoch ist. Verschiedene Handlungsstränge, überraschende Wendungen und interessante Charaktere sorgen dafür, dass der Hörer gut unterhalten wird. Doch trotz der immensen Dramatik und den gut durchdachten Fällen verliert sich die Handlung allmählich in zu vielen Details, die sich um die Machenschaften einer sektenartigen Organisation drehen und mit einer Vielzahl an politisch motivierten Diskussionen angereichert werden. Schade eigentlich. Denn hier wäre etwas weniger mehr gewesen, um den Hörer nicht im Dschungel der vielen Informationen, Personen und Handlungsstränge untergehen zu lassen. Deshalb kann nur jedem, der sich auf dieses Hörbuch einlassen möchte, empfohlen werden, sich viel Zeit zu nehmen und ganz genau hinzuhören. Denn nur so gelingt es dem von David Nathan gelesenen Hörbuch, seine volle Wirkung zu entfalten.

Fazit:
Hauptkommissar Jan Fabels sechster Fall präsentiert sich gut konstruiert, scheitert aber ein wenig an seinem verwirrenden Plot. Ein Hörbuch, das vor allem denjenigen zu empfehlen ist, die Thriller mit brisanten Themen mögen und gleichzeitig auf einen bodenständigen deutschen Kommissar nicht verzichten wollen.