Aller guten Dinge sind drei, dachte sich wohl auch Jacques Berndorf alias Michael Preute und lenkt bereits auf den ersten Seiten seiner "Eifel-Connection" die Aufmerksamkeit der Leser auf drei Tote. Während der erste, übrigens ein Geologe, von den Klippen in den Tod stürzte, sitzt der zweite an einem wunderschönen Morgen hinter dem Steuer seiner prunkvollen Mercedes-Limousine und scheint friedlich eingeschlafen zu sein. Nummer drei hingegen ist eine Frau, die mit ihrem stattlichen Alter von etwa 60 Jahren in einem Wohnwagen an der A1 tot aufgefunden wurde. Das Besondere an dem letzten Fall allerdings ist, dass das dauerparkende Gefährt, in dem die sonore Dame niedergestreckt auf einem Bett liegt, normalerweise anderen Zwecken dient. Es bietet diversen Damen des liegenden Gewerbes nicht nur einen guten Schutz gegen heimliche Zuschauer, sondern ist auch hervorragend dazu geeignet, wetterbedingten Unannehmlichkeiten zu trotzen. Und so haben der nicht mehr ganz taufrische Journalist Siggi Baumeister und die ehemalige Kriminalistin Emma Rodenstock alle Hände voll zu tun, um Licht in das Dunkel der mysteriösen Todesfälle zu bringen.

Doch wo ist eigentlich Rodenstock, wird sich der eingeschworene Fan der Eifelkrimis an dieser Stelle fragen. Keine Angst - der Kriminalrat a.D. weilt noch unter den Lebenden und hat sich zur Behandlung seiner Beschwerden in eine Fachklinik begeben, in der er regelmäßig seinen Therapeuten zur Verzweiflung bringt. Aus diesem Grund müssen Emma und Baumeister diesmal allein im Dreck der guten Gesellschaft wühlen, um nach einem zähen Hin und Her fündig zu werden. Ob umweltzerstörender Rohstoffabbau, unlautere Geschäftsmethoden oder zwielichtige Gestalten im Rotlichtmileu: Ihnen bleibt nichts verborgen und so geschieht es, dass aus Unfällen plötzlich Mord wird und ein penibel gereinigter Beifahrersitz eine Bedeutung bekommt.

Der Autor Jacques Berndorf hat mit seinem Journalisten Siggi Baumeister eine Figur geschaffen, die sehr authentisch und lebensecht erscheint. Obwohl Baumeister ein herzensguter Mensch ist, hat er nicht viel Glück bei den Frauen und so verabschiedet sich zu Beginn des Romans auch gleich einmal seine Freundin Gabi und lässt ihn mit gebrochenem Herzen zurück. Ein triftiger Grund für den schrulligen Journalisten, sich Hals über Kopf in die Klärung der Todesfälle zu stürzen und gemeinsam mit Emma hinter Schmugglern, Mördern und weiteren Verbrechern her zu jagen - wobei jagen vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist. Denn während der gemeinsamen Ermittlungen geht es eher gemächlich zu. Und so dauert es eben seine Zeit, bis die Täter entlarvt und die wunderschöne Eifelgegend um ein paar Schurken ärmer ist.

Neben der eigentlichen Krimihandlung, die auch schon mal in den Hintergrund gerät, kommen auf jeden Fall die Liebhaber der Eifelgegend und alle Fans des brummigen Journalisten voll auf ihre Kosten. Mit einer bildlichen Sprache und prägnant beschriebenen alltäglichen Begebenheiten gelingt es dem Autor, eine unverwechselbare Atmosphäre zu schaffen, die seine Liebe zur Eifel und deren Bewohner zum Ausdruck bringt. Schnell einmal lässt er den Leser schmunzeln, wenn er beschreibt, wie Siggi Baumeister seinen Kater Satchmo und die unlängst hinzugekommenen Katzen beobachtet. Aber auch aktuelle Themen greift er auf und lässt seine Protagonisten über Basaltabbau und die wirtschaftliche Situation ortsansässiger Bauern diskutieren.

Fazit:
"Die Eifel-Connection" ist ein gut zu lesender, humorvoller Regionalkrimi, der vor allem von den in ihm agierenden Figuren und deren oftmals skurril erscheinenden Begebenheiten lebt. Die Krimihandlung selbst ist dabei nur Nebensache und zieht sich gemächlich durch das Geschehen.