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 Unlikely Suspects: Die Spur des Killers

Spannender Wimmelbildthriller

Verlag: rondomedia

Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Ein Mord ist geschehen und Interpol sucht den Täter. Welche Beweise sind am Tatort zu finden, welche Indizien birgt der Wohnort des Opfers? Nach und nach verdichten sich die gefundenen und ermittelten Fakten zu einer Theorie. Einige Verdächtige können nicht mehr der Täter sein, doch wer ist für den aktuellen Mord verantwortlich? Wer genügend Beweise sammelt, kann Anklage einreichen und dadurch versuchen, den Mörder zu überführen.

"Unlikely Suspects: Die Spur des Killers" ist ein Wimmelbildthriller von den Machern der Midnight Mysteries-Spielereihe.

Inhalt und Gameplay

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Detective 4. Klasse und bekommt einen Mordfall vorgelegt, welcher aufgeklärt werden soll. Dabei liegt in diesem Spiel nicht das typische Konzept eines Wimmelbildspiels vor, bei dem eine Geschichte erzählt wird, welche kleine Ansätze eines Adventures bietet. Die Macher dieses Spiels haben sich etwas anderes einfallen lassen, denn das eigentliche Game besteht darin, die immer wieder neu kombinierten Fälle (Opfer, Tatort, Täter, Tatwaffe) zu lösen, indem in den Wimmelbildspielen Indizien und Hinweise erspielt werden.

Konkret sieht dies wie folgt aus:
Der Spieler übernimmt einen Auftrag und erfährt, welcher der sechzehn Protagonisten ermordet wurde und sucht direkt den Tatort auf. Das Spielfeld besteht dabei aus vier relevanten Reitern, welche die Verdächtigen, die Weltkarte, die Waffen und die Notizen zeigen. Je nach den gefunden Objekten beim Opfer, zum Beispiel Strandbilder, Geldnoten oder Fahrtickets, kann dies mit einem der sechzehn Orte auf der Weltkarte in Verbindung gebracht werden. Sukzessive werden die Hinweise verfolgt, um an immer mehr Informationen über Todesart und Mörder zu gelangen. Hierbei werden Spuren wie Textilfasern, Zahnabdrücke, DNA oder anderes belastendes Material gesammelt, welche im späteren Verlauf mit entsprechenden Proben der Verdächtigen abgeglichen werden können. Die Hinweise bleiben dabei sehr vage, so dass der Spieler vorerst nur mit dem Ausschlussprinzip weiter voran kommt. Jeder Protagonist hat für bestimmte Eigenschaften auch einen festen Wert (Größe, Haarlänge, Rechtshänder ...) und auch die Todesarten (hinterlässt Wunden, Schaum, Textilfasern ...) geben Ansätze, um bestimmte Dinge einfach ausschließen zu können.

Wer gut kombiniert und interpretiert, kann den Kreis der Verdächtigen so weit eingrenzen, dass deren Behausungen ebenfalls durchsucht werden dürfen, welche erneut Wimmelbilder sind. Nach dem Lösen der dortigen Suchaufgaben können dann die gefundenen Spuren beim Opfer (Textilfasern, DNA ...) mit denen des möglichen Täters verglichen werden. Wenn der Spieler sich sicher genug ist, kann Anklage erhoben werden. Stimmt die Kombination von Mörder und Tatwaffe, so ist der Fall gelöst und der Spieler wird bisweilen befördert. Wird zweimal falsch verdächtigt, ist dieser Fall ungelöst beendet. Die Auflösung erhält der Spieler natürlich zu sehen, jedoch nicht, welches Indiz den Täter beziehungsweise die Waffe enthüllt hätte.

Musik und Sprache

Das Spiel ist komplett auf Deutsch gestaltet, wobei damit nur eine Textausgabe gemeint ist. Sprachliche Ausgaben finden zu keiner Zeit statt, was im Endeffekt auch besser ist, denn die wiederkehrenden Textmeldungen auch noch sprachlich zu ertragen, würde stark am Nervenkostüm zerren. Musik und Effekt sind durchschnittlich. Jedes Wimmelbild hat seine eigene (immer gleiche) Hintergrundbeschallung, bei einigen Bilder passt es, bei anderen eben nicht. Beispielsweise ist der Sound im Haus von Soul "The Lunatic" Creechman mit einem Piepen "verfeinert", welches nach wenigen Sekunden schon nervt.

Wimmelbilder

Die Wimmelbilder spielen in diesem Spiel eine sehr zentrale Rolle. Jeder Fall erfordert das Durchspielen von etlichen Bildern. Hierbei gibt es zwei Arten von Objekten: Schwarz geschriebene Gegenstände sich klar und deutlich benannt, zum Beispiel Schlange, Hufeisen ..., grünfarbige Suchobjekte sind hingegen umschrieben. So führt der "Getreidebeschützer" zur Vogelscheuche. Ein Klick auf die gelisteten Gegenstände zeigt den Schattenumriss an, während die Hilfefunktion das entsprechende Objekt direkt hervorhebt.

Kritik

Die Idee, ein Wimmelbildspiel mit einer Mörderjagd zu kombinieren, ist ein interessanter Gedanken, welcher allerdings an seiner Umsetzung scheitert. Der Hauptkritikpunkt ist - mit Abstand - der Umstand, dass die Wimmelbilder immer dieselben sind. Es gibt sechzehn Tatorte und sechzehn Wohnungen, wobei in jedem Fall die Orte auf der Weltkarte abgesucht werden müssen - immer und immer wieder. Spätestens nach dem dritten oder vierten Mord weiß jeder Spieler, wo welcher Gegenstand liegt. Auch wenn die abgefragten Objekte variieren, die Anforderung sinkt gegen Null. Einzige Abwechslung bieten dann noch die Wohnungen von Opfer/Täter, welche nur durchsucht werden können, wenn bereits eine (richtige) Vorauswahl von wenigen Tätern getroffen wurde. Hinzu kommt die schwache grafische Leistung, welche hier geboten wird. Die Bilder erscheinen verschwommen, grob und unansehnlich (siehe Screenshots) - der Spielspaß leidet merklich darunter. Da hilft auch der interessante Einsatz von Licht nicht mehr, um den Spieler zeitweise zu "blenden" und somit die Sicht auf einige Gegenstände zeitweilig zu erschweren.

Zu Beginn des Spiels können in den Wimmelbildern bis zu einhundert Polizeimarken gesammelt werden, um ein paar Bonusmaterialien freizuschalten: einen Schießstand (mit dem Mauszeiger mit Dauerfeuer über den Bildschirm hechten), Erinnere-Dich Spiele (Memo), Endlos-Wimmelbilder (alle Gegenstände in allen 32 Bildern direkt hintereinander suchen) und einen Schnellspiel-Modus. Dieser funktioniert exakt wie das Hauptspiel, allerdings müssen pro Wimmelbild nur vier Objekte gefunden werden. Haben da die Entwickler schon selbst gemerkt, dass niemand lange an diesem Spiel verweilen wird? Theoretisch gäbe es 4000 (!) Fälle zu knacken, aber wer löst so oft die selben Wimmelbilder?

Insgesamt verfolgt "Unlikely Suspects: Die Spur des Killers" einen interessanten Ansatz, bietet aber als Wimmelbildspiel einfach grafisch und in Bezug auf die Anforderung des Suchens viel zu wenig. Spätestens nach zwanzig gelösten Fällen und dem damit verbundenen goldenen Abzeichen ist die Motivation verflogen, wenn nicht schon viel früher.

Nicolas Gehling



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 23. Juni 2011 | FSK: 6 | Originaltitel: Unlikely Suspects | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Prozessor mit mehr als 1 GHz
512 MB Arbeitsspeicher

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