Eine mysteriöse Kreatur terrorisiert die Gehöfte um das Dorf Leet. Im Auftrag des Ritters Mereno sollen sich die Spielercharaktere dieses Problems annehmen. Doch auf ihrer Reise werden sie mit weiteren seltsamen Wesen – veränderten Orks – konfrontiert. Welches dunkle Geheimnis verbirgt sich in den Wäldern um Leet? Was hat die Zehntagsschlucht damit zu tun? Und was ist mit den Orks geschehen?

Bei "Das Monster von Leet" handelt es sich um den vierten Band der Reihe "Abenteuer in Trion" für die deutsche Version des Rolemaster-Rollenspiels. Die einzelnen Abenteuer sind so konzipiert, dass Spieler und Spielleiter mit ihnen Stück für Stück die Hintergrundwelt Aborea erforschen können. Dabei müssen die Abenteuer nicht unbedingt in der vorgegebenen Reihenfolge gespielt werden, auch wenn sich dies aufgrund des steigenden Schwierigkeitsgrades empfiehlt. Auf der Website des 13Mann Verlages findet sich zudem eine mittlerweile beachtliche Anzahl an Mini-Abenteuern, mit denen die Wartezeit auf weitere Veröffentlichungen verkürzt werden kann.

Vor Beginn des eigentlichen Abenteuers werden erneut die vorgefertigten vier Spielercharaktere sowie der Handlungsschauplatz Leet vorgestellt. Darauf folgt eine kurze Zusammenfassung des Abenteuerplots und eine Beschreibung der Zehntagsschlucht, einem weiteren Handlungsschauplatz.
Die nächsten 62 Seiten enthalten das eigentliche Abenteuer, welches in vier größere Abschnitte unterteilt ist. Der Abenteuertext wird an vielen Stellen von zusätzlichen Textkästen unterbrochen, welche einerseits gute Ratschläge für unerfahrene Spielleiter enthalten, oftmals aber auch Hintergrundwissen über Kreaturen, Leet oder verschiedene Aspekte der Welt Aborea liefern. Einzelne erklärende Karten sind ebenfalls nicht am Ende des Bandes gesammelt, sondern an entsprechender Stelle in den Text eingefügt.
Den Abschluss bilden die genauere Beschreibung eines weiteren Handlungsschauplatzes, der aus Gründen der Dramaturgie nicht verraten werden kann, samt Karte, Kurzbeschreibungen der wichtigsten Nichtspielercharaktere und Monster sowie Charakterbögen für die vorgefertigten Spielercharaktere, die mittlerweile die fünfte Stufe erreicht haben.

Auch wenn in "Das Monster von Leet" darauf hingewiesen wird, dass das Abenteuer losgelöst von der "Abenteuer in Trion"-Reihe gespielt werden kann, so wird doch immer wieder deutlich, wie sehr die einzelnen Abenteuer ineinander verflochten sind. Mehrmals wird im Text auf die Vorgängerabenteuer verwiesen, es tauchen auch bereits bekannte Nichtspielercharaktere wie Elisera auf. Doch richtig große Schritte bewegt sich diese "lockere Kampagne" auch diesmal nicht voran. So wäre es für den Spielleiter durchaus wünschenswert, einen Überblick über den weiteren Verlauf – oder auch nur die geplante Länge – der Kampagne zu erhalten, um den Ablauf auf die eigene Gruppe anpassen zu können. Das Abenteuer enthält gute Ideen und lässt sich mit etwas Zusatzarbeit für den Spielleiter gut umsetzen, doch so langsam möchte man etwas stärker in der Geschichte vorankommen.

Fazit: "Das Monster von Leet" führt die "Abenteuer in Trion"-Reihe stimmungsvoll fort. Leider fällt dieser Fortschritt geringer aus als erhofft, denn nach vier Abenteuern sollte zumindest der Spielleiter eine Ahnung haben, in welche Richtung die Kampagne geht und welchen Umfang sie umfassen wird. Außerdem sollte die Reihe mit dem vierten Band soweit gereift sein, dass die Autoren sich weniger geradliniger Plots bedienen können. Insgesamt jedoch noch ein unterhaltsames, spannendes Abenteuer.

Zu den Rolemaster-Downloads auf der Website des 13Mann-Verlags