Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Im inzwischen dritten Teil der Margrave Manor-Reihe kehrt die junge Edwina Margrave zurück in das ehemalige Landhaus ihrer Familie, um den Tod ihrer Eltern aufzuklären.
Die Haushälterin Mrs Thorn, die Edwina zunächst herzlich willkommen heißt, wird auf einmal abweisend und wirft Edwina nach einem heftigen Streit kurzerhand hinaus. Die junge Frau ist verwirrt von diesem Ausbruch und nun mehr denn je entschlossen, das Geheimnis um das alte Landhaus, die mysteriöse Umgebung und ihre tragische Familiengeschichte zu erkunden. Was hat es mit "Fluch der getrennten Herzen" auf sich? Und was ist mit dem geheimnisvollen gehörnten Biest, das Edwina schon mehrmals im Dorf gesehen hat – ist es real oder existiert es nur in ihrem Kopf?
Rätselraten in einer romantisch-gruseligen Welt "Margrave Manor 3: Der Fluch der getrennten Herzen" ist ein wirklich großartiges Wimmelbild-Adventure, das aus der Flut der Casual Games, die derzeit auf dem Markt sind, sehr angenehm hervorsticht. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Edwina Margrave und besucht das alte Margrave-Anwesen, wo man zunächst auf die Haushälterin trifft, die Umgebung erkundet und erste einfache Rätsel löst. Man kann sich frei von Szene zu Szene bewegen und da es am Anfang noch viele verschlossene Türen gibt, wird das Areal, auf dem man spielt, nach und nach immer größer. Die Umgebung ist wunderschön gestaltet, die Atmosphäre romantisch-gruselig, teilweise auch richtig schaurig und einen Tick surreal, vor allem wenn die Handlung sich dem Ende zuneigt.
Besucher aus der SchattenweltDas Spielgeschehen besteht zu etwa gleichen Teilen aus Wimmelbildern, Minispielen, die sehr schön in die Handlung integriert sind (Klavierspielen nach Noten, zerrissene Briefe zusammenpuzzeln, Schlösser öffnen und so weiter), und einem Adventure-Part, in dem hauptsächlich Gegenstände aufgesammelt und am richtigen Ort korrekt eingesetzt werden müssen, um Edwinas Familiengeschichte Stück für Stück zu enträtseln. Die Rätsel sind teils einfach, teils muss man aber auch bisschen um die Ecke denken und seine Notizen zu Rate ziehen. Dazu ist am unteren Bildschirmrand ein Inventar dargestellt, das sich recht schnell mit allerlei Dingen füllt und das mit einem Klick in die Hinweisliste verwandelt werden kann, in der Edwina zum Beispiel Skizzen wichtiger Orte, Hinweise und Rätsel-Verse notiert. Die junge Frau besitzt im Spiel zudem eine besondere Gabe – sie kann mit Wesen aus der Schattenwelt kommunizieren und ihnen Namen geben, soweit sie ihre eigenen Namen verloren haben. Dazu hat der Spieler eine Reihe von Karten zur Hand, die er nach einem bestimmten Prinzip aneinanderlegen muss, um so mehrere grafische Symbole zu erzeugen. Klingt einfach, wird im Laufe des Spiels immer kniffliger!
Die Wimmelbilder bestechen durch die liebevollen Zeichnungen und dadurch, dass die gesuchten Objekte hier wirklich nett in die jeweiligen Szenerien integriert sind und nicht bloß lieblos irgendwo hingeklatscht. Zwar tauchen natürlich auch Objekte auf, die an einem bestimmten Ort nicht wirklich etwas zu suchen haben, sie fügen sich aber alle schön ins Bild ein und machen die Suche bisweilen richtig knifflig. Wer etwas absolut nicht entdecken kann, der kann auf den Tippgeber zurückgreifen, welcher sich aber nach der Nutzung erst wieder aufladen muss, um erneut eingesetzt zu werden.
Gefühlvolle englische Sprachausgabe, deutsche TexteEinen dicken Pluspunkt erhält auch die Sprachausgabe, auch wenn sie nur auf Englisch vorliegt (alle Dialoge sind deutsch untertitelt und auch alle sonstigen Anweisungen liegen in deutscher Sprache vor, so dass es keinerlei Sprachprobleme gibt). Oft ist die Sprachausgabe in günstigen Games ziemlich laienhaft und monoton, hier hingegen hat man das Gefühl, wirklich hochkarätige Sprecher zu hören, die die Texte gefühlvoll und mit Elan vortragen. Auch der Song am Anfang des Spiels ("This Town" von Helen Lawson) ist gut gemacht und bietet eine tolle Einstimmung in die Atmosphäre des gruselig-zauberhaften Games.
Wer versponnene Szenen mit einem Schuss Grusel und Surrealismus liebt, wer unheimliche Rätsel, schön gezeichnete Wimmelbilder und eine spannende Hintergrundstory mit einem Schuss Romantik mag, der liegt mit "Margrave Manor 3" genau richtig. Für den günstigen Preis heißt es auf jeden Fall: zugreifen und sich mehrere Stunden lang verzaubern lassen! Und wer das Rätsel um Edwinas Eltern gelöst hat, darf noch ein Zusatz-Game lösen, in dem die Handlung zwei Jahre später weitergeführt wird - ein toller Bonus.
Zum "Margrave Manor 3"-Titelsong bei YouTube