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Als Jane nach einer Party völlig desorientiert im Krankenhaus erwacht, ist nicht nur ihre Erinnerung an die vorangegangene Nacht verschwunden, auch ihr Körper weist eine Vielzahl von schweren Verletzungen auf. Kein Wunder, wie sie kurz darauf erfährt. Von einem Auto angefahren, wurde sie schwer verletzt in einem Rosenbusch liegengelassen und erst am nächsten Morgen hat eine Anwohnerin sie entdeckt. Doch das ist lange noch nicht alles, was in den nächsten Stunden zutage tritt. Während die Polizei wegen Fahrerflucht ermittelt und Janes Freunde und Familie befragt, erfährt die sechzehnjährige Schülerin, dass in ihrem Blut Drogen gefunden wurden. Rauschmittel, die erklären, warum sie sich weder an die Geschehnisse auf der Party noch an den anschließenden Unfall erinnern kann. Doch wer hat ihr die Drogen verabreicht und was ist passiert, nachdem sie Hals über Kopf die Party verlassen hat? Fragen, deren Antworten nur einen Schluss zulassen: Irgendjemand wollte, dass sie die Nacht nicht überlebt.
"Wer schön sein will, muss sterben" ist ein Jugendthriller, der vor allem für Mädchen geschrieben wurde. Neben dem sehr ernsten Thema, einem Mordanschlag auf eine Schülerin, stehen vor allem die täglichen Probleme dreier Freundinnen im Mittelpunkt des Geschehens. So muss sich der Leser mit verschmähten Freundschaften, verlorenem Lipgloss und Prada-Schuhen auseinandersetzen, während die eigentliche Thrillerhandlung im Krankenzimmer des Unfallopfers abläuft. Immer wieder denkt Jane darüber nach, was an dem Abend geschehen ist, als sie mit zwei Freundinnen eine Party besuchte. Gedankensplitter huschen vorbei und verschwinden im Nichts, mysteriöse Anrufe quälen sie und vermitteln das Gefühl, sie bilde sich alles nur ein, und auch Janes Mutter scheint nicht an ihre Version von einem perfiden Mordanschlag glauben zu wollen. Ein Alptraum, der immer mehr an Fahrt gewinnt.
Dabei präsentiert sich "Wer schön sein will, muss sterben" als ein angenehm flüssig geschriebenes Buch, das von einem spannend arrangierten Plot lebt, während die einzelnen Figuren flach und oberflächlich bleiben. Beliebtheitsgrad, Ansehen der Eltern und die richtige Kleidung sind der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens und lassen die wirklich wichtigen Dinge unbeachtet im Hintergrund versinken. So sind es vor allem die gut platzierten Thrillerelemente, die der ansonsten leblosen Atmosphäre den richtigen Schwung verleihen. Drohanrufe, mysteriöse Geschenke, Erinnerungsfetzen und immer wieder neu auftretende Verdächtige sind nur einige von ihnen, denen es, kombiniert mit angenehm kurzen Kapiteln und einer wunderschönen Aufmachung des Buches, gelingt, vorwiegend jugendliche Leser kurzweilig zu unterhalten.
Fazit:
Mit "Wer schön sein will, muss sterben" hat die Autorin Michele Jaffe ein Buch geschrieben, das die Leserschaft garantiert spaltet. Während sich der eine Teil von der wendungsreichen Geschichte in den Bann ziehen lassen wird, wird der andere Teil vor lauter Plattitüden schlichtweg verzweifeln.