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Menschen haben keine Flügel und vielleicht ist gerade das auch der Grund für die große Faszination, die Blicke "von oben" auf uns ausüben. Der Kalender "Die Erde von oben 2012" zeigt in zwölf fesselnden Fotografien ebensolche Ausblicke auf die Erde.
Alle Aufnahmen nehmen fast das jeweilige Kalenderblatt komplett ein, es bleibt nur ein schmaler schwarzer Rand ganz unten, der das puristische Kalendarium beinhaltet. Dieses verzichtet völlig auf Zusatzinformationen, nur Ziffern zeigen sich hier - in weiß und rot, wobei rot für Sonn- und Feiertage steht. Einzig die Monatsangabe ergänzt die Zahlenreihe, auch diese ist schlicht und im Zahlenformat wiedergegeben. Neben dem Kalendarium findet sich unter dem Foto auch die dreisprachige Beschreibung des Motivs auf Deutsch, Englisch und Französisch nebst Angabe der Koordinaten.
Den zwölf Kalenderblättern schließt sich ein Blatt mit Erläuterungen zu jeder Fotografie an. Yann Arthus-Bertrand fotografiert seit 1990 aus der Luft und hat ein großes Interesse daran, die Veränderungen an unseren Lebensräumen festzuhalten. Aus der Luft sind diese deutlich zu erkennen, nur bleibt dieser Blickwinkel uns im Normalfalle meist verwehrt. Den besonderen Begebenheiten und auch in den Fotografien abzulesenden Veränderungen widmet sich Arthus-Bertrand in diesen kurzen Texten.
Ein Kalender wie dieser wird unzählige Blicke auf sich ziehen. Und das opulente Format von 68,0 x 48,5 cm ist da sicher nicht der einzige Grund. Denn geradezu atemberaubend sind die Fotografien von Yann Arthus-Bertrand, allesamt laden sie zu nachhaltiger Betrachtung ein. Immer wieder entdeckt man neue Details und Besonderheiten. Den Blick "von oben" sind wir eben nicht gewohnt und müssen uns daher erst einmal auf die Aufnahmen einstellen. Man hat einen umfassenden Überblick, und zuvor Bekanntes sieht aus der Luft plötzlich ganz anders aus. So beispielsweise die marokkanischen Teppiche, die wie ein Gemälde wirken oder die "Bäume im Wasser bei Taponas, Rhône, Frankreich", die von oben ihre mystisch wirkenden Spiegelbilder und damit eine unerwartete Symmetrie zeigen. "Die Erde von oben 2012" versammelt Aufnahmen von Naturschauspielen wie dem Perito Moreno Gletscher in Argentinien und den durch das Okawangodelta watenden Letschwe Antilopen. Jedes der zweifellos faszinierenden Kunstwerke hat seine ganz eigene Aussage und Wirkung auf den Betrachter. In welche Richtung diese Aussage für den Fotografen selbst geht, kann in den kurzen beschreibenden Texten nachgelesen oder beziehungsweise erahnt werden.
Alle Texte, sowohl die separaten Erläuterungen als auch die Motivbeschreibung unter jeder Fotografie, sind dreisprachig gehalten. Dies mag ein Vorteil sein, die langen Motivbeschreibungen aber stören das Gesamtbild etwas. Und da sich die Koordinaten ja in den verschiedenen Sprachen nicht ändern, müssten diese auch nicht drei Mal je Ort abgedruckt sein, da hätte man etwas Platz sparen können - an dem dann zugegeben aber auch nichts anderes stehen würde.
Zwei Aufhängeschlaufen hat die Spiralbindung, so kann der Kalender sicher an der Wand befestigt werden. Die transparente Schutzfolie vorne bewahrt den Kalender bis zum Jahresbeginn vor Beschädigungen. Eine sehr starke Papprückwand bildet den Abschluss hinter den Kalenderblättern und sorgt für ausreichend Stabilität.
Erfreulich ist das zurückhaltende Kalendarium, da es zugunsten der einnehmenden Fotografien sehr reduziert ist. Wer Wochentagsangaben und mehr benötigt wird seine Bedürfnisse mit diesem Kalender nicht erfüllt sehen. Wer aber ein monatlich wechselndes, spektakuläres Foto in üppigem Format möchte, wird mit "Die Erde von oben 2012" glücklich werden. Als Geschenk natürlich bestens geeignet!
Auf der Verlagswebseite finden sich Einblicke in den Kalender.