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Das Woodward-Frauengefängnis ist auch eine psychiatrische Klinik und der Arbeitsplatz von Dr. Miranda Grey, einer sehr bodenständigen und rational denkenden Kriminalpsychologin, und ihrem Ehemann Dr. Douglas Grey. Miranda liebt ihre Arbeit in der geschlossenen Abteilung, in der sie sich um die besonders schweren Fälle kümmert.
Doch dann gerät die Welt der jungen Psychologin aus den Fugen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag fährt sie im strömenden Regen nach Hause; durch das Unwetter ist sie gezwungen, einen Umweg zu nehmen, was sich als fataler Fehler herausstellt. Miranda hat eine äußerst mysteriöse Begegnung und wird bewusstlos. Als sie wieder aufwacht, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sie sich wieder im Woodward-Gefängnis befindet - jedoch nicht als Ärztin, sondern als Gefangene.
Fassungslos muss sie die Beschuldigungen gegen sich selbst hören: Sie soll ihren Mann brutal ermordet haben, die Beweise gegen sie sind offenbar eindeutig. Doch Miranda kann sich an nichts erinnern; hat sie etwa den Verstand verloren, wie so viele Patientinnen, die sie schon behandelt hat? Verzweifelt sucht sie nach einer Möglichkeit, ihre Unschuld zu beweisen. Aber jemand - oder etwas - verfolgt sie. Blutige Zeichen auf ihren Armen, eine dunkle Bedrohung in ihrer Zelle und unheimliche Bilder in ihrem Kopf lassen sie schließlich selbst an ihrem Verstand zweifeln. Es gibt für die Psychologin nur ein Ziel: den wahren Mörder finden oder wahnsinnig werden.
Mathieu Kassovitz versteht es, den Zuschauer zu fesseln. Schockmomente und Musik sind gut platziert und vermitteln mit dem blauen Licht, das oft genutzt wird, eine kalte, abweisende Atmosphäre, die einem solchen Genrefilm natürlich zugute kommt und ihn richtig stimmungsvoll macht. Allerdings kommt einem vor allem die Kombination von plötzlichem Musikeinsatz und Schocksequenz ziemlich bekannt vor, denn "Ring" von Gore Verbinsky ein Jahr zuvor hat genau mit diesen Kombinationen geglänzt.
Die erzählte Geschichte kann mit der effektvollen Atmosphäre nicht so recht mithalten. Manches erscheint unlogisch, Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar.
Halle Berry ist mit ihrer Rolle unterfordert. Tritt sie anfangs noch als selbstsichere Ärztin auf, beschränkt sich ihr Handlungsfeld später auf panische Gesichtszüge und ängstliches Wegrennen. Ihr Charakter entwickelt sich mit den ersten Schocksequenzen nicht mehr merklich weiter und bleibt selbst beim Finale eindimensional. Downey Jr. und Cruz sind in ihren Rollen gut, aber nicht herausragend. Insgesamt erscheinen die Charaktere des Films nicht wirklich integer, sondern agieren ihrem Rollenmuster entsprechend schlicht, um die Handlung voranzutreiben. Interessante, eigenständige Figuren erhofft man sich vergebens.
Das Ende, das wie in so vielen Filmen dieses Genres mit einem unerwarteten Knalleffekt aufwartet, ist handwerklich ordentlich geraten, das aufklärende Finale setzt die einzelnen Entdeckungen erwartungsgemäß routiniert zusammen und schließt die letzten inhaltlichen Lücken, die der Zuschauer noch nicht selbst schließen konnte.
Letzten Endes kann sich "Gothika" nicht gegen Konkurrenten wie "The Sixth Sense", "Ring" oder "Echoes" durchsetzen, weder von der Geschichte noch von der Inszenierung her. Dennoch ist es ein größtenteils spannender Film mit guten Darstellern und einem ordentlichen Schuss Horror, der einen so manches Mal zusammenzucken lässt.
Specials der DVD:
- Filmkommentare
- Musikvideo "Behind Blue Eyes" von Limp Bizkit und ein Making of dazu
- Filmdokumentationen vom Set und den visuellen Effekten
- Trailer