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Vivien Ambrose ist eine bekannte Physikerin und als sie nach Hause kommt, muss sie eine unschöne Entdeckung machen: Ihr Vater wurde augenscheinlich von einem Zeitreisenden entführt. Um ihrem Vater zu helfen, hat Vivien nur eine Chance. Sie muss sich das Familiengeheimnis erarbeiten und mit der merkwürdigen Kristallkugel, welche ihr der Vater überlassen hat, selbst durch die Zeit reisen.
Die Zeit: Von 656 bis heute"Time Mysteries - Das Erbe" ist ein Wimmelbild-Adventure, welches thematisch quer durch die Epochen und Zeiten springt, wie es sich eben für ein Spiel rund um Zeitreisen gehört. So besucht der Spieler sprunghaft Orte in der Vergangenheit von 656 über 798, 1066, 1215, 1467, 1675, 1845, 1889 bis heute. Es gilt sieben magische Ringe zu finden, welche die Kugel des Vaters mit Energie versorgen, denn nur mit dieser Kugel hat Vivien die Chance ihren Vater zu retten.
Das Spiel bietet bei Beginn eines neuen Abenteuers zwei Auswahlmöglichkeiten bezüglich des Schwierigkeitsgrades: einen normalen und einen Expertenmodus, welche sich unter anderem in der Wartezeit auf einen neuen Tipp unterscheiden. Im normalen Modus ist ein weiterer Tipp bereits nach einem Augenschlag wieder verfügbar, während der erfahrene Spieler durchaus eine geraume Zeit warten muss.
Generell besitzt der Spieler zu Beginn vier Tipps, welche beliebig eingesetzt werden können. Sind diese aufgebraucht, besteht die Möglichkeit durch ein Match-3-Game auf Zeit erneut bis zu vier Hinweise zu erspielen.
Aktivieren, Suchen, ReisenDas Spielprinzip ist fortwährend nach der Einleitungssequenz gleich gestaltet. Der Nexus, welcher für die Zeitreise mitverantwortlich ist, indem dort die gefunden Ringe aktiviert werden können, muss zuerst durch ein "Finde die Unterschiede"-Spiel die Kraft des Ringes freisetzen. Danach besucht der Spieler den anliegenden Archivraum, welcher nur teilweise Gegenstände aus der zu besuchenden Epoche enthält. Nach dem Lösen des Wimmelbildes erhält Vivien einige Gegenstände aus der entsprechende Zeit. Mit Hilfe dieses Fundes öffnet der Nexus eine der vielen Türen, welche die Protagonistin in die jeweilige Epoche führt.
In jedem dieser Abschnitte versucht die Protagonistin sich als würdig zu erweisen, um einen weiteren Ring zu erhalten. Dabei erlebt sie jeweils ein kurzes, in sich abgeschlossenes, Abenteuer, bei dem einer ihrer (fernen) Verwandten sie um Hilfe bittet. So muss sie beispielsweise einen Giftanschlag auf den König verhindern oder bei einem magischen Ritual Hilfe leisten. Hier zeigt sich dann ein sehr kleiner Anteil "Adventurepart", denn es müssen Gegenstände gefunden, benutzt und kombiniert werden, um die jeweiligen Aufgaben zu erfüllen. Doch keine Sorge, die jeweiligen Quests sind zügig zu lösen, da es meist nur ein bis zwei "Räume" sind, welche dort betreten werden können und sämtliches Inventar immer nur für eine Epoche verwendet wird.
Sound und Grafik - Widersprüche in sich?Eine Sprachausgabe fehlt bei diesem Abenteuer vollständig und sämtliche Beschriftungen und Dialoge werden über die eingeblendeten deutschen Untertitel absolviert. Die Hintergrundmusik ist dabei der jeweiligen Zeit thematisch angepasst, allerdings wirkt sie dadurch auch recht schnell eintönig, da das selbe Musikstück bis zur Lösung des kleinen Abenteuers in einer Endlosschleife läuft.
Teilweise überzeugend ist die grafische Gestaltung des Abenteuers. Die gezeichneten Charaktere, Wimmelbilder und die Spielwelt an sich sind von unglaublich hoher Qualität für ein Spiel dieses Genres und dieser Preisklasse. Gleichzeitig werden die Elemente aber schlecht platziert. So sieht Vivien beispielsweise sehr gut und detailliert gezeichnet aus, wird aber platt über einen vorhanden Hintergrund geschoben. Ebenfalls fällt auf, dass selbst im Vollbildmodus nur bedingt breiteren Auflösungen unterstützt werden und somit zum Beispiel bei 1920x1080 zwar das Spiel vertikal den Platz nutzt, horizontal jedoch mit schwarzen Balken auffüllt.
Abwechslung bei den Minispielen - fordernde WimmelbilderBei den Brainteasern, also den vielen kleinen Rätseln und Puzzleaufgaben, welche das Spiel auflockern sollen, kommt so schnell keine Langeweile auf. Ob es eine Memo-Aufgabe, ein Turm von Hanoi, Schieberätsel, Legepuzzle oder eine Mastermind-Aufgabe ist, die Abwechslung steht im Vordergrund.
Die Wimmelbilder überzeugen mit einer guten Grafik, welche einen guten Mix aus scharfen und unscharfen Elementen bietet. Dabei werden die zu suchenden Gegenstände mal recht offen und teils gut versteckt präsentiert. Auch der Einsatz der Transparenz sorgt zwischenzeitlich für einige gut versteckte Objekte, allerdings ohne durch übertriebenen Einsatz den Wimmelspaß zu trüben.
KritikThematisch ist das Spiel zwar ansehnlich gestaltet, kann aber im großen und ganzen durch diverse Schwächen nicht wirklich überzeugen. So fallen direkt einige unlogische Zusammenhänge bei der Story und der Gestaltung auf. Die Dialoge sind teilweise aufgesetzt, unglaubwürdig und bringen das Spiel nicht voran. Ebenso steht die Frage im Raum warum die Protagonistin jede Zeitepoche in ihrer aktuellen Bekleidung der Gegenwart besucht und sie sich nicht den entsprechenden Gegebenheiten anpasst. Es ist doch sehr auffällig, wenn eine Business-Frau im Kostüm im Mittelalter umherstolziert. Selbes gilt für die Charaktere, welche einfach über die Hintergründe gelegt werden und somit völlig deplatziert und zu Unrecht hervorgehoben wirken.
Generell überzeugt die Erzählung der Geschichte nur bedingt. Die Abläufe und Zusammenhänge sind zwar für ein Wimmelbild-Adventure eigentlich nur nebensächlich, aber eine gute Story vertieft den Spielspaß doch immens. Durch den immer wiederkehrenden, monotonen Spielablauf bleibt die Unterhaltung etwas auf der Strecke. Auch das Ende lässt den Spieler unbefriedigt zurück. Gerade, wenn es eigentlich spannend werden könnte, ist das Abenteuer abrupt beendet und die Credits werden eingeblendet.
Bei den Minispielen ist teilweise die Steuerung, beziehungsweise die Anordnung der Schaltflächen misslungen, so dass ein falscher Klick statt des nächsten Puzzleteils einen Neustart des Rätsels auslöst - sämtliche Arbeit ist verloren. Die Wimmelbilder hingegen sind ansehnlich und schön gestaltet und bieten dadurch einen gesunden Schwierigkeitsgrad.
Auch die sehr geringe Spielzeit von maximal zwei bis drei Stunden - selbst im Expertenmodus und ohne die Verwendung von Tipps - ist erschreckend gering. Mehr als einen kurzen Vorabend überlebt das Spiel nicht, bevor es für lange Zeit im Spieleregal verstaubt.