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 Die Zeitdetektive, Band 23: Hannibal, Herr der Elefanten


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Hannibal ante portas – ein geflügelter Ausdruck, der sogar heute noch vielen Menschen bekannt ist, auch wenn die punischen Kriege im Geschichtsunterricht nicht mehr den alten Stellenwert einnehmen. Der Ausruf lässt erahnen, dass sich schlimmes Unheil zusammenbraut und bereits sprichwörtlich vor den Toren steht. Der karthagische Feldherr Hannibal verursachte bei den Römern im 3. Jahrhundert vor Christus blanke Panik, als er mit einem Heer die Alpen überschritt und das Römische Reich direkt angriff. Die Durchquerung der Alpen stellte ein äußerst riskantes Unternehmen dar und kostete auch viele Krieger und Tiere das Leben. Bemerkenswert war, dass im Heer sogar Kriegselefanten dabei waren, welche ebenfalls über die schneebedeckten Pässe wandern mussten. Wieder einmal ein spannendes Thema, das sich lohnt genauer betrachtet zu werden. Also machen sich die Zeitdetektive Julian, Kim und Leon gemeinsam mit ihrer altägyptischen Katze auf den Weg in die alte Bibliothek. Dort haben sie Zugang zum magischen Raum Tempus, der sie in Raum und Zeit reisen lässt und sie in die verschneiten Alpen ins Jahr 218 v. Chr. versetzt. Zunächst werden die Kinder aber wenig freundlich im Lager des karthagischen Feldherrn begrüßt und sogar als Spione verdächtigt. Schließlich müssen sie in die kalten Berge fliehen, was sie fast das Leben kostet. Durch glückliche Umstände werden sie aber doch bei den Karthagern aufgenommen. Nur wird ihr Leben deswegen nicht viel sicherer; Steinlawinen und reißende Gebirgsflüsse verlangsamen immer wieder den Vormarsch des Heeres und kosten viele Menschenleben. Doch hinter all den Unglücken stecken nicht die Naturgewalten alleine: Bald stellt sich heraus, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen gibt. Sofort sind die jungen Detektive auf der Suche nach dem Übeltäter. Nur merkt dieser bald, dass er wohl entdeckt wurde, und will nun seinerseits die unliebsamen Mitwisser für immer los werden. Gelegenheit dazu hat er zu Genüge, denn Schnee und Eis sind seine Verbündeten und die setzen dem Heer und den Kindern ziemlich zu. Mit jedem Tag schwindet die Chance, den Alpenübergang lebend zu überstehen.

Die Leistung des Feldherrn Hannibal ist sehr bekannt. Dazu trägt sicher bei, dass er die im warmen Afrika lebenden Elefanten mitgenommen hat. Die Alpenüberquerung ist somit nicht nur bei Historikern noch ein viel besprochenes Thema: Einerseits ist da die Faszination, die die Dickhäuter gerade auch bei Kindern ausüben. Andererseits sind es aber auch die unendlichen Strapazen, denen der Heerzug ausgesetzt war und die für Spannung sorgen. Eigentlich bedarf es gar nicht eines Verräters in den Reihen der Karthager, denn auch so ist der Marsch sehr gefährlich. Gemeinsam mit den Kindern wandert der Leser also über die schneebedeckten Alpen und muss viele Gefahren überstehen - dabei erlebt man aber gerade mit den grauen Riesen manche lustige Minute. So vermischt der Autor Abenteuerroman mit Detektivgeschichte. Ohne großes Schlachtengetümmel können auch die kleinen Leute beweisen, dass sie durchaus in der Lage sind, Großes zu bewirken, wenn sie sich erst einmal Gehör verschaffen konnten. So bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und oft fragt sich der Leser, ob er denn nun die richtige Person verdächtigt, denn so einfach ist der Verräter dann doch nicht zu fassen. Am Ende des Buches finden sich wieder ein kurzes Glossar und eine straffe Zusammenfassung der historischen Fakten, die aufzeigen, was dichterische Erfindung und was historisch belegt ist.

Fazit: Eine spannende Mischung aus Abenteuer und Detektivgeschichte.

Lars Perner



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 2011 | ISBN: 9783473369836 | Preis: 8,99 Euro | 156 Seiten | Sprache: Deutsch

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