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Achtung: "Himmelsberge", der vierte Band der Serie "Das Wolkenvolk" schließt nahtlos an den Band "Drachenfriedhof" an. Wer die ersten drei Bände noch nicht gelesen hat, sollte die folgende Inhaltsangebe überspringen.
Whisperwind und Feiqing sind Gefangene des Eulenvolkes. Ihr Gildenmeister trachtet jedoch nur dem Verräter Feiqing nach dem Leben. Einzig die entschlossene Haltung Whisperwinds verhindert, dass der in seinem Kostüm Eingeschlossene sofort getötet wird. Da im Laufe der Verhandlungen eine Botschaft der Riesen eintrifft, vertagt der Gildenmeister sein Urteil. Es muss etwas Weltenbedrohendes geschehen sein, um die gewaltigen Wesen Jahrhunderte vor der Zeit aus ihrem selbsterwählten Tiefschlaf zu erwecken.
Niccolo trifft derweil unvermutet auf Guo Lao, den letzten der Xian, der dem mörderischen Auftrag entkommen ist, den der Aether Mondkind gegeben hat. Während Niccolo verzweifelt versucht, den Xian dazu zu überreden, ihm die in seiner Gewalt befindliche, schwer verletzte Mondkind zu überlassen, sucht Nugua weiter nach der letzten Zuflucht der Drachen.
Auch Prinzessin Alessia versucht hinter die Geheimnisse des Aethers zu kommen. Nachdem sie den Schattendeuter als Scharlatan und Verräter enttarnt hat, bricht sie auf, ihren Vater vor den Machenschaften des Wissenschaftlers zu warnen. Doch furchterregende Kreaturen dringen in die Wolkenstadt ein, um die junge Frau zu töten und an ihrem Vorhaben zu hindern.
Vier Handlungsstränge sind ein bisschen viel für einen Comic. Was in einem dicken Roman funktioniert, erweist sich in diesem Artwork fast als lähmend - zumal Alessia und ihr Tun höchst absurd, langweilig und der Story kaum förderlich ist. Auch die Geschehnisse um Niccolo können in "Himmelsberge" kaum begeistern, kreisen sie doch immer noch um die erzwungene Liebe zwischen ihm und Mondkind.
Wären nicht Mondkind und Feiqing, deren Schicksal mitreißt und der Handlungssplitter rund um Nugua, man könnte verzweifeln in Anbetracht der Wartezeit, die sich bis zur Fortsetzung wie eine unüberwindliche Schlucht vor dem Leser auftut.
Doch wenn schon storyseits "Himmelsberge" allenfalls Mittelmaß zu sein scheint, so kann das Artwork doch mehr und mehr begeistern. Vergessen sind kleine Kinderkrankheiten aus den ersten Bänden, zu weiche Farben aus Band drei oder die manchmal wenig gelungenen Gesichter der Protagonisten – hier stimmt alles.
Hinzu kommen wunderschöne Bilder von Riesen, Drachen und Kreaturen, die einem schlimmen Alptraum entsprungen zu sein scheinen. Mit deutlich akzentuierterem Strich als zuvor meistert Ralf Schlüter dieses Album mit Bravour, ja reißt zu Begeisterungsstürmen hin! So wollen die Fans von Kai Meyer die erfolgreiche Fantasygeschichte illustriert sehen! Dank "Digikore Design" kann man auch die Kolorierung als perfekt ansehen. Leider zeigt der beigegebene Druck ausgerechnet Alessia vor einem der seltsamen Spinnenmonster. Hier hätte man sich Niccolo, Feiqing, Mondkind, einen Riesen oder gar einen Drachen gewünscht.
Fazit: "Himmelsberge" schwächelt ein klein wenig in der Story, glänzt jedoch mit einem wunderschönen Artwork in traumhaft perfekter Kolorierung. So wollen Meyer-Fans ihre Wolkenvolk-Helden und Heldinnen sehen.
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