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 Street Life & Home Stories

Fotografien aus der Sammlung Goetz


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Die Kunstsammlerin Ingvild Goetz schafft bereits seit den 1960er Jahren eine beeindruckende Kollektion von Kunstobjekten. Bereits zum zweiten Mal widmet sich die Münchner Villa Stuck der Aufgabe, einen ausgewählten Teil dieser Sammlung auszustellen; waren 2002 unter dem Titel "Hautnah" die Werke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die wie Matthew Barney und Cindy Sherman in besonderer Weise den sozialkritischen Anspruch der Sammlung verdeutlichen, so wird dieser auch im Jahr 2011 bei der Ausstellung "Street Life & Home Stories" deutlich, wobei sich die Auswahl diesmal ganz auf die Fotografie konzentriert. Aus dem umfangreichen fotografischen Bestand der Sammlung wurden einige Werke von 24 Künstlern herausgepickt, die einen Spannungsraum zwischen der Stadt als öffentlichem Raum und privaten Rückzugsräumen aufmachen.

Eingeleitet wird der Ausstellungskatalog durch ein knappes Vorwort, in dem Michael Buhrs, Direktor des Museums Villa Stuck, ein wenig zur Zusammenarbeit mit Ingvild Goetz und auch zur Entstehung des Buches schreibt, sowie durch eine gut zehnseitige Einführung, in der Verena Hein und Karsten Löckemann das Konzept der Ausstellung erläutern.
Es folgen ein Kurzessay des Kunsthistorikers Philip Ursprung zur Straßenfotografie im Allgemeinen sowie ein Interview mit Ingvild Goetz, in dem die Sammlerin ihre persönliche Verbindung zu den in ihrer Sammlung vertretenen Fotografinnen und Fotografen anschaulich macht.

Im Folgenden beginnt die eigentliche Präsentation der Fotografien. Auf jeweils sechs bis zehn Seiten werden die teils sehr bekannten, teils etwas randständigeren Künstlerinnen und Künstler von unterschiedlichen Autoren zunächst kurz vorgestellt. Es folgt eine Zusammenstellung von mehreren kleinformatigen Bildern, die einen Überblick über deren Straßen- oder Innenraumfotografie geben; zudem wurden jeweils ein oder zwei Fotografien herausgestellt, die ganzseitig abgedruckt sind. Vertreten sind Künstler aus den verschiedensten Dekaden der Fotografiegeschichte, von August Sander (1876-1964) bis zu dem 1973 geborenen Tobias Zielony, darunter William Eggleston, Diane Arbus, Nan Goldin, Cindy Sherman, Jeff Wall u.a.

Am Ende des Bandes findet sich noch eine Übersicht der Künstler mit einigen biografischen Fakten, den ihnen gewidmeten Ausstellungen, Katalogen und Monografien sowie einer Liste der im vorliegenden Band abgedruckten Werke.
Die ausgewählten Fotografien überzeugen sowohl für sich stehend als auch in der Zusammenschau. Nicht nur wird hier der Themenkomplex in seinem Facettenreichtum ausgelotet – die Spannungen zwischen Außen- und Innenraum, aber auch zwischen den so variantenreichen Straßenszenen und Interieurs, zwischen den Polen von authentischer oder scheinbar authentischer Alltäglichkeit und Inszenierung. Darüber hinaus sind die unterschiedlichen Kunstkonzepte und fotografischen Praktiken auch als Querschnitt durch die Fotografiegeschichte zu lesen und zu betrachten. Diese interessanten Inhalte verbindet Hatje Cantz mit einer gewohnt hohen Druckqualität und attraktiven Gestaltung, so dass der daraus entstandene Band jedem Fotografie-Interessierten ans Herz gelegt werden kann.

Einen Einblick in den Bildband gibt es hier auf der Verlagswebsite.

Silke Hettich



Hardcover | Erschienen: 7. Juli 2011 | ISBN: 978-3775727822 | Preis: 39,80 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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