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Fragen über Fragen! Sie springen den Leser schon auf dem Cover an – viele mit W beginnend, was nicht verwundert -, das daher spontan ein bisschen an den Erste-Hilfe-Kurs mit den fünf berühmten W-Fragen erinnert. Das aber nur nebenbei und ohne böse Absicht. Im Inhaltsverzeichnis findet man 20 Kapitel, selbstverständlich mit Fragen als Überschriften, neben "Bringt das Unglück?", "Was wollte Freud?" und "Wohin gehst du?" auch weniger konkrete wie "Nu?" und "Hä?", die sich wohl jeder Leser, vielleicht zwar synonym, in seinem Leben ebenfalls des Öfteren gestellt hat.
Auf die Kapitelüberschrift folgt dann jeweils eine ganze Serie von Fragen, die logisch aufeinander aufbauen, bisweilen sind Zitate (natürlich ebenfalls Fragen) eingebunden, und natürlich endet jedes Kapitel auch mit einer Frage. Außer dem letzten.
Kühner Titel – "Ein Buch, das alle Fragen stellt". Zumal es sich um ein ausgesprochen dünnes Büchlein handelt, und die eine oder andere Frage dürfte dem Autor durchaus durch die Lappen gegangen sein – zum Beispiel die Frage, wie man nun eigentlich dieses Buch lesen soll; eventuell fehlende Fragen fallen dem Leser jedoch nicht unmittelbar auf, vor allem, falls er es auf sich genommen hat, das Buch am Stück zu lesen.
Dann wird die Lektüre nämlich mühsam, denn ein Buch, das ausschließlich aus aneinander gereihten Fragen besteht, verwirrt und irritiert mit jeder Seite etwas mehr, obgleich die Fragen sinnvoll und logisch, einem Konzept folgend, ohne viel Mäandrieren angeordnet sind und implizit auch Antworten liefern, auf die der Leser allerdings unterbewusst selbst kommen muss. Eine spielerische Komponente ist im Übrigen nicht zu leugnen und sorgt des Öfteren für ein Schmunzeln, auch an subtilem Humor fehlt es nicht. Jedes Kapitel bietet einen mit Hindernissen in Form von zahllosen Fragezeichen gespickten Parforceritt durch ein oder mehrere Themen. Das macht durchaus Spaß, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.
Als Fazit ergibt sich, dass man dieses Buch in Häppchen, Kapitel für Kapitel und mit Muße, genießen sollte, um es genießen zu
können – und der Leser sollte Neugier auf eine reichlich ungewöhnliche Herangehensweise an philosophische Themen mitbringen. Vielleicht sollte diese Rezension jedoch mit einer Frage enden? Oder wäre das unangemessen? Wer kann das beurteilen? Und mit welcher Berechtigung? Was bedeutet in diesem Zusammenhang "Berechtigung"? Haben Sie Humor?
Eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlags-Website