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Für die junge Mavie ist der Sommerurlaub bei Grannie immer das reinste Abenteuer. Begeistert lauscht sie auf die Freibeutergeschichten, die sich zum großen Teil wesentlich unspannender abgespielt haben, als Grannies Männer erzählen mögen. Ihre große Schwester Stella hingegen fängt dabei nicht sofort Feuer, denn sie ist ein gehorsames Mädchen, das jetzt schon nur daran denkt, was für einen Mann sie später heiraten wird. Bei ihrer Rückkehr auf Dalin begrüßt ihr Vater, der Gouverneur der Insel, seine beiden so unterschiedlichen Töchter überschwänglich und der Alltag umfängt sie wieder.
Doch ganz so alltäglich sind die nächsten Tage dann doch nicht, denn Mavie begegnet Sorley, dem Sohn des Abdeckers. Er ist ein gutmütiger und sanfter Junge, so dass es leicht ist, sich mit ihm anzufreunden. Seine Tierliebe ist es auch, die verhindert, dass das jährliche Ritual für den Feenbann erneuert werden kann, da er nicht zulässt, dass sein Kätzchen dafür geopfert wird. Und so wird der Bann dünn genug, dass ein junger Edelmann die schöne Stella bezirzen kann. Freimütig nennt sie ihm ihren Namen und so erlangt er Gewalt über sie, um sie in die Feenwelt zu entführen.
Mutig beschließt Mavie, ihre große Schwester zu befreien. Doch sie muss diesen Weg nicht alleine gehen: Sorley begleitet sie, um auf sie acht zu geben. Und gemeinsam sollte es ihnen doch Kraft des Eisens und der Liebe gelingen, zu dritt wieder zurückzukehren.
"Die Feengabe" ist eine märchenhafte Geschichte um das Feenreich. Ein junges Mädchen ist von einem Fey ins Feenreich entführt worden und ihre kleine Schwester beschließt, sie wieder zurück zu holen. Doch das andere Reich ist tückisch und trügerisch und weiß die Sinne zu verzaubern. Namen bedeuten hier Macht und Eisen ist eine gefährliche Waffe. Schmeicheleien und andere Zauber setzt die Königin ein, um ihre drei Gäste bei sich zu behalten.
Barbara Schinko passt ihre Sprache dem märchenhaften Thema ihres Romans an, so dass ihre Figuren teilweise etwas altertümlich sprechen. Leider schießt sie dabei ein wenig über Ziel hinaus und so klingen manche Dialoge wie gestellte steife Gespräche aus einem Theaterstück. Dadurch verliert die durchaus gut aufgebaute Geschichte einen Großteil ihres Zaubers und fesselt den Leser nicht so sehr wie sie könnte. Die Autorin weiß geschickt im Laufe der Geschichte kleine Details einzuflechten, die dem Leser weitere Geheimnisse, die über die Rettung aus der Feenwelt hinausgehen, enthüllen werden. Doch sie lässt sich Zeit und gibt erst zum Schluss alle Wahrheiten preis.
Gut durchdacht mit einem beliebten Thema könnte dieser Roman ein märchenhafter Zeitvertreib sein. Leider jedoch bremsen die manchmal etwas holprigen Dialoge die Begeisterung und auch die Geschichte selbst wirkt an einigen Stellen zu verworren, so dass man schwer folgen kann.