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Das "Handbuch der Kulturwissenschaften" aus dem J.B.Metzler-Verlag besteht aus drei Bänden, die sich mit einer umfassenden, interdisziplinären Darstellung der kulturwissenschaftlichen Forschung befassen. Band Eins behandelt hierbei die "Grundlagen und Schlüsselbegriffe" der Kulturwissenschaften. Untergliedert in die sechs Kapitel Erfahrung, Sprache, Handlung, Geltung, Identität und Geschichte wird hier die derzeitige Lage der Kulturwissenschaften untersucht und deren Entwicklung zur Diskussion gestellt.
Band Zwei befasst sich mit "Paradigmen und Disziplinen" und unterteilt sich in die Bereiche "Kulturwissenschaften und Lebenspraxis", "Grundlegende wissenschaftliche Problemstellungen", "Handlungstheoretische Ansätze in den Kulturwissenschaften", "Die Kulturwissenschaften und das Paradigma der Sprache" sowie "Kulturwissenschaftliche Methoden und Ansätze in den Disziplinen". Vorgestellt werden hier epistemologische, methodologische und fachliche Grundlagen und Reflexionen der Kulturwissenschaften.
Band Drei schließlich behandelt "Themen und Tendenzen" und beinhaltet die Kapitel "Brennpunkte einer kulturwissenschaftlichen Interpretation der Kultur", "Wirtschaft und Kapitalismus", "Gesellschaft und kulturelle Vergesellschaftung", "Politik und Recht" sowie den Ausblick von Jörn Rüsen "Sinnverlust und Transzendenz – Kultur und Kulturwissenschaft am Anfang des 21. Jahrhunderts". Hier wird der momentane Stand der Forschung vorgestellt, es werden Zwischenbilanzen aktueller Forschungstrends gezogen und deren Ergebnisse präsentiert.
Nahezu hundert Autoren aus den verschiedensten Fachbereichen haben Beiträge über ihre Forschungen für das "Handbuch der Kulturwissenschaften" erarbeitet und so gelingt es diesem, eine grundlegende Vorstellung der Kulturwissenschaften in all ihren vielfältigen Facetten zu bewerkstelligen. Doch 'Vorstellung' alleine reicht bei weitem nicht aus. Vielmehr ist es den Herausgebern ein großes Anliegen, ein ganzheitliches Bild über die verschiedenen Entwicklungen in den Disziplinen der Kulturwissenschaften zu zeichnen, die verschiedenen Herangehensweisen und Ausgangspunkte zu benennen und auch offene Fragen mit einzubinden, um auf diese Weise die unterschiedlichen Disziplinen miteinander zu verknüpfen und einen Überblick über den derzeitigen Stand der Diskussion zu geben.
So ergibt sich in dem Gesamtwerk der drei Bände ein tiefer, interdisziplinärer Einblick in die Grundfragen der kulturwissenschaftlichen Forschung, der es ermöglicht, ein umfassendes und ganzheitliches Bild über die verschiedenen Entwicklungen in den Disziplinen der Kulturwissenschaften zu erhalten. Die gut strukturierten Texte sind so ausgerichtet, dass sie die jeweilige Thematik anschaulich und für sich abgeschlossen darstellen, so dass sie auch unabhängig von Folgetexten gelesen werden können. Dies ermöglicht innerhalb der drei Bände eine freie Kapitel- und Textwahl ganz nach dem jeweiligen Interesse.
Fazit: Die kartonierte Sonderausgabe zum ansprechenden Preis gibt einen breiten, interdisziplinären Einblick in die vielfältigen Forschungsgegenstände der Kulturwissenschaften und ist für alle zu empfehlen, die sich in vertiefter Form mit diesen beschäftigen möchten.
Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis sowie eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagsseite.