Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Es ist eigentlich ein ganz entspannter Job für Jack Holloway. Von seinem Gleiter aus beobachtet er gemeinsam mit seinem Hund eine weitere Sprengung an einer Klippe auf dem Planeten Zara XXIII. Wie alle anderen Subunternehmer, die einen Vertrag mit ZaraCorp haben, hofft er auf den einen großen Fund, mit dem er reich werden kann. Und tatsächlich, es gelingt ihm ein solcher Fund, denn er stößt auf eine Ader Sonnensteine, einer der seltensten aller Edelsteine. Aufgrund dessen ist ZaraCorp sogar bereit, ihm den großen Erdrutsch zu verzeihen, den seine unüberlegte Sprengung angerichtet hat.
Als Holloway von diesem so erfolgreichen Ausflug mit seinem Hund Carl wieder zurück zu seinem Baumhaus fliegt, bemerkt er, dass jemand in sein Haus eingedrungen ist. Es handelt sich um ein kleines katzenähnliches Tierchen, das auf zwei Beinen geht. Es vergehen lediglich einige Tage, bis er sich mit den putzigen Tierchen anfreundet und sie mit der Zivilisation, in diesem Fall mit Schinkensandwich, vertraut macht. Weil sie so zutraulich sind, stellt er sie seiner Exfreundin Isabel vor, die eine begeisterte Biologin ist. Und sie ist auch diejenige, der auffällt, dass die katzenähnlichen Wesen, die sie Fuzzys getauft haben, eventuell intelligent sein könnten. Das wäre jedoch ein Problem, denn wenn dies der Wahrhheit entspräche, müsste ZaraCorp auf der Stelle aufhören, ihren Planeten auszubeuten. Und wenn es um Geld geht, dann geht die Firma auch über Leichen.
"Der wilde Planet" ist ein Roman, der sich von den anderen Romanen John Scalzis unterscheidet. Abgesehen davon, dass es sich um eine fremde Spezies handelt, die auftaucht, könnte die Geschichte auch auf der Erde selbst spielen. Es gibt keine Action, keine Weltraumschlachten, doch wenn man ehrlich ist, vermisst man dies auch nicht. Es ist schön mitzuerleben, wie Scalzi seine Charaktere immer weiter ausbaut und sie zu Leben erweckt. Kleine Details, die erwähnt werden, machen ihre Persönlichkeit dem Leser vertraut. Und besonders Jack Holloway mitsamt seinem Hund Carl prägt sich auf Dauer ein, obwohl er eher ein Antiheld ist.
Hier geht es um Freundschaft, Vertrauen, Macht und Geld und um Freiheit für die Fuzzys. Eigentlich eine recht ernsthafte Erzählung, doch hinter jedem Kapitel steckt ein Stück weit augenzwinkernder Humor, wie man es von diesem Autor gewohnt ist. Ein wunderbarer Roman, der sich leicht und locker liest und den man gerne ein zweites Mal zur Hand nimmt. Keine typische Science-Fiction, aber eine wunderbar spannende und humorvolle Erzählung vom Rande des Universums, die unterhält und einige interessante Wendungen bietet.