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Vor dem Gesetz sind alle Engel gleich. Bree Winston-Beaufort, die Anwältin der zu unrecht verdammten Seelen ist zurück. In ihrem vierten Fall sind es sogar mehrere Seelen, die auf die Hilfe der smarten Rechtsanwältin und ihrer Helfer angewiesen sind.
Savannah steht Kopf. Ein Mordfall, der die Stadt 1952 in Aufregung versetzte, wird am Originalschauplatz verfilmt. Während sich eine der Schauspielerinnen massiven Mobbing-Attacken ausgesetzt sieht und Bree um Hilfe bittet, dauert es nicht lange, bis auch die Engel ihrer Compagnie aktiv werden müssen. Denn eine Tote meldet sich und benötigt Hilfe. Schnell stellt sich heraus, dass eine der mächtigsten Familien Savannahs in die damaligen Ereignisse verstrickt war und nun alles dafür tut, die Wahrheit unter Verschluss zu halten. Da geschieht ein weiterer Mord und Bree gerät in Lebensgefahr.
Mary Stanton schickt ihre Protagonistin Bree Winston-Beaufort mit diesem Buch bereits in die vierte Runde und fährt große Geschütze auf. Ein Mordfall aus der Vergangenheit wirft seine Schatten in die Gegenwart, gleich mehrere Seelen benötigen Hilfe und Bree selbst gerät dieses Mal ebenfalls in ernstliche Gefahr.
Die Autorin konstruiert erneut einen interessanten Krimi mit übersinnlichem Touch. Dabei wird die Wahrheit der Ereignisse von 1952 Puzzlestück für Puzzlestück zusammengesetzt und dem Leser enthüllt sich erst auf den letzten Seiten eine schockierende Wahrheit. Den Leser erwartet ein ordentlicher Twist, der zu überraschen vermag.
Mary Stanton schreibt flüssig, verleiht ihren Charakteren zunehmend Tiefe und schafft es mit Leichtigkeit, dichte Atmosphäre um den Leser zu weben. Die einzelnen Engel erhalten weitere Ecken und Kanten und die Autorin erweitert den mystischen Background ihrer Storys um einige weitere Details.
Trotzdem liegt der Fokus der Handlung nach wie vor auf dem Krimi-Element, der lediglich in das übernatürliche Setting hineinreicht. Ein Vorteil, denn auf die Konstruktion komplexer Krimi-Handlung versteht sich die Autorin. Dabei bleibt die mystische Seite oftmals ein wenig farblos und mutet teilweise zu konstruiert an. Gerade das Verhalten der Protagonistin, die sich allzu leicht mit Phrasen abspeisen lässt und keine weiteren Versuche unternimmt, mehr zu erfahren, ist absolut unglaubwürdig. Hier liegt eindeutig noch Arbeit vor der Autorin.
Fazit:
Ein solider Krimi-Plot, Charaktere die rundweg überzeugen und ein überraschendes Finale. Der vierte Fall von Bree Winston-Beaufort und ihrer Compagnie der Engel versteht es, den Leser zu fesseln. Die wenigen Schwächen sind da leicht zu verzeihen.