Nach einer der wohl aufregendsten Hochzeiten, die die Welt je gesehen hat, wünscht sich Garnet für sich und ihren frisch angetrauten Vampir Sebastian nur ganz normale Flitterwochen. Sogar ein kleiner Zauber wurde von Garnet dafür gesprochen, aber wie Sebastian so treffend bemerkte - überall, wo Garnet auftaucht, bricht das Chaos aus, was jedoch bei einer Trägerin der Chaosgöttin Lilith nicht weiter verwundern dürfte.

Schon als Garnet und Sebastian das Flugzeug besteigen, welches die beiden in Sebastians alte Heimat Transsylvanien bringen soll, fängt es an. Die Eisdämonin Fonn krallt sich an die Tragfläche ihres Fliegers und Garnet sieht sich genötigt, gemeinsam mit Sebastian das Flugzeug zu verlassen.

Trotzdem wollen sie sich ihre Flitterwochen nicht vermiesen lassen, immerhin befinden sie sich in Minneapolis, Minnesota, Garnets alter Wirkungsstätte. Doch wenn man in den eigenen Flitterwochen ständig den mystischen Funken in jedem Menschen sieht und dem Ex-Freund über die Füße läuft, dann sind das keine guten Omen und die nächste Katastrophe kann nur noch einen Steinwurf entfernt sein ...

"Ein bisschen Flitterwochen" ist der fünfte Band der "Garnet Lacy" Reihe von Autorin Tate Hallaway.

Nach der mehr als turbulenten Hochzeit dachten sowohl Leser als auch Protagonisten, diese Reihe hätte etwas Ruhe verdient. Aber Tate Hallaway ist in diesem Fall nichts heilig, nicht einmal die Flitterwochen ihrer zweier Hauptcharaktere. Statt sie in der alten Heimat von Sebastian zu verbringen, sitzen die Frischvermählten in Minneapolis fest, jene Stadt, in der Garnet sich einst mit Lilith das erste Mal verband. Natürlich ist die Stadt voller Erinnerungen für Garnet und einige davon laufen ihr auch in Form von realen Figuren mehr als lebendig über den Weg. Kombiniert mit einer Doppelsichtigkeit, die der Leser zu Anfang genauso wenig wie Garnet einzuordnen weiß, hat die Autorin mehr als genug an hochexplosivem Stoff. Aber selbst das reicht ihr nicht - eine noch viel größere Verschwörung muss her, die die Figur Sebastian einbezieht, damit ihm auf keinen Fall langweilig wird.

Dem diesen Band betreffend noch Unwissenden dürfte damit klar sein - Tate Hallaway hat es hier definitiv zu gut gemeint. Ein Faden alleine mit etwas mehr Tiefe hätte bei Weitem gereicht dieses Buch spannend zu gestalten, aber die Autorin feuert aus allen Rohren auf ihre zwei Hauptfiguren, sehr zum Leidwesen der Glaubwürdigkeit oder Plausibilität. Und warum sie bei all dem Chaos noch eine alte Bekannte, die verstimmte Eisdämonin, aus dem Hut zaubern musste, wissen nur die Götter, von denen ja Protagonistin Garnet gleich zwei Gewehr bei Fuß stehen hat.

Wenigstens sorgt die Autorin für ein rundes Ende; mit einer Punktlandung werden alle bösen Geister der Vergangenheit und Gegenwart zur Ruhe gebettet und Garnet und Sebastian bekommen doch noch ihre Flitterwochen.

Alles in allem wird der Leser auf eine harte Probe gestellt: Sicherlich ist man gewohnt, dass Garnet mit einer Göttin des Chaos prädestiniert dafür ist, ein Magnet für solcherlei Vorfälle zu sein, aber so viel wie in diesem Band wirkt dann doch übertrieben.