Die kleine Gruppe kann es immer noch nicht fassen, doch Jackon, den Liam bis vor Kurzem für einen Freund gehalten hat, hat sie verraten. Ja, sie wussten, wie gefährlich es sein würde, sich der Herrscherin von Bradost entgegenzustellen, die nicht nur ein Schattenwesen an sich gebunden hat, sondern auch Zugang zur Traumwelt hat, aber dass sie wegen eines Verräters gefangen genommen werden sollten, haben sie nicht geahnt. Selbst die Kinder wurden in dunkle, trostlose Zellen gesperrt. Nur Vivana ist noch frei, weil sie durch Zufall gerade unterwegs war, als der Angriff erfolgte.

Was die Gefährten jedoch nicht wissen, ist, dass Jackon seine Fehler eingesehen hat. Ihm ist endlich aufgegangen, wie sehr ihn Lady Sarka benutzt hat, und sagt sich von ihr los. Als erstes befreit er Lucien, den letzten der Alben, der im Palast selbst gefangen gehalten wurde. Nach und nach kommen alle Gefährten wieder frei, aber jetzt wird es erst richtig gefährlich. Sie zweifeln nicht nur an Jackons Ehrlichkeit und vermuten hinter seinen Taten eine Falle, sie werden auch von ihren Gegnern verfolgt, allen voran den Spiegelmännern, die Lady Sarka selbst erschaffen hat. Das Schlimmste aber ist, dass sich das Wirken der Herrscherin auf das Pandaemonium auswirkt. Dadurch, dass die Menschen nicht mehr richtig schlafen können, haben sich die Tore geöffnet und überall auf der Welt strömen monströse Dämonen auf die Welt. Bradost ist bereits zu einem großen Teil vernichtet worden. Und wie es scheint, liegt das Schicksal der gesamten Welt in den Händen von Vivana und ihren Freunden ...

"Phoenixfeuer" ist der dritte und abschließende Band der "Pandaemonia"-Reihe von Christoph Lode. Wie schon Teil eins und zwei weiß er auf ganzer Linie zu überzeugen. Die Geschichte ist spannend, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Welt sorgt für ein Feuerwerk an intensiven und farbenfrohen Bildern im eigenen Kopfkino.

Als Einleitung erwartet einen eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse. Die würde zwar auch grob ausreichen, um diesen Band allein für sich zu lesen, es würden einem aber doch jede Menge Hintergrundinformationen fehlen. Außerdem: wer will sich schon um dieses großartige Lesevergnügen bringen? Zur besseren Übersicht gibt es ein Personenverzeichnis, das ein aufmerksamer Leser allerdings nicht benötigt. Ein nettes Extra ist es trotzdem. Die Geschichte setzt genau da an, wo sie im letzten Band aufhörte. Er endete dramatisch und als Leser sah man keinen Ausweg. Natürlich wird hier einer geboten und er ist ebenso schlüssig wie überraschend.

Obwohl es recht spät in der Handlung ist, führt der Autor Christoph Lode noch neue Figuren ein. Ein schwieriges Unterfangen, das ihm jedoch hervorragend gelingt und der Geschichte zu weiteren Facetten verhilft. Außerdem erlaubt dieser Trick einige unerwartete Wendungen und neue Schauplätze. Alles fügt sich absolut stimmig zu einem großen Ganzen.

"Pandaemonia" ist eine Fantasygeschichte, wie man sie sich wünscht. Sie bietet dem Leser insgesamt drei unterschiedliche Realitäten, die "normale" Welt (die natürlich voller Magie ist), das Pandaemonium (eine Art Hölle) und die Traumlande. Letztere sind eine einzigartige Umgebung, die die Welt unserer Träume beschreibt, und der vielleicht ungewöhnlichste Part der Serie. Der Autor hat unzählige Ideen einfließen lassen. Auch der letzte Band ist voll von bizarren Wesen und Maschinen. Natürlich dürfen die großen Schlachten nicht fehlen, ebenso wie die Szenen voller Trauer, Leid und Schmerzen. Insgesamt fügt sich alles zu einem fulminanten Abschluss, der absolut begeistert. Selten hat man eine Fantasy-Trilogie gelesen, die so durchgehend spannend ist und so viel Neues und Einzigartiges bereithält.

Hinweis: Auf der Verlagswebseite kann man in den Roman reinlesen.