Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Glück | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Der Ganove Ede K. wird ermordet in seinen Räumen aufgefunden. Neben seiner Leiche liegt nur eine mysteriöse Liste, welche die Namen anderer Krimineller und verschlüsselte Informationen zu deren Verbrechen enthält. Die Polizei nimmt alle sechs Verdächtige fest und stellt demjenigen Strafmilderung in Aussicht, der jedem Schurken das richtige Verbrechen zuordnet.
Übernehmen Sie die Rolle von einem der verdächtigen Charaktere und versuchen Sie durch Kombination und Auffassungsgabe jedem der sechs Ganoven ein Verbrechen nachzuweisen, um sich selbst vor dem Gefängnis zu bewahren.
Spielmaterial und Ablauf der Runden"Dreck am Stecken" ist ein Krimi-Kartenspiel für drei bis sechs Spieler ab zwölf Jahren, das in einer kompakten Box ausgeliefert wird. Diese enthält 48 Spielkarten (jeweils sechs Verbrechen-, Ganoven-, Lüge-, Drohung- und Ablauf des Mordabendskarten, ebenso wie achtzehn Wahrheitskarten), einen Block mit Ermittlungsbögen und die Spielanleitung. Dabei besteht das gesamte Material aus dünner, beschichteter Pappe.
Die Anleitung ist kurz und übersichtlich gehalten, erklärt in wenigen Zügen den Ablauf des Spiels und verdeutlicht diesen mit einigen kleinen Beispielen.
Jedem Spieler wird verdeckt ein Ganove und ein Verbrechen zugeteilt, sowie jeweils eine Drohung-, eine Lüge- und drei Wahrheitskarten. Reihum darf nun jeder Mitspieler einen anderen Verdächtigen befragen, allerdings nur mit Aussagen, welche sich auf den Ablauf des Abends beziehen und sich eindeutig mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen. Beispielsweise kann Nina S. Marco Z. fragen, ob er um 00:35 mit gezinkten Karten gespielt hat. (Die Details und die Uhrzeiten finden sich auf der Ablaufkarte des Abends und sind für alle Spieler gleich).
Der befragte Spieler kann sich nun anhand seiner Karten entscheiden, ob er die Wahrheit oder eine Lüge erzählen möchte. Je nach Wahl wird dann die entsprechende Karte verdeckt vor ihm ablegt und geantwortet. Jeder Spieler muss dreimal ehrlich antworten und einmal unehrlich sein. Dem Befrager steht in diesem Moment noch einmalig die Option zur Verfügung, die Drohung zu spielen. Diese ermöglicht es alleine unter die soeben abgelegte Karte zu schauen, um so eindeutig zu wissen, ob gerade die Wahrheit oder die Unwahrheit erzählt wurde.
Gewinner ist derjenige, der zum Schluss die meisten Punkte erreicht hat. Dabei gibt es für jede richtige Zuordnung jeweils zwei Punkte, für jede falsche Verdächtigung verliert der Spieler einen.
KritikDas Spiel an sich erinnert sehr stark an eine erneuerte Cluedo-Variante als Kartenversion. Der Spielspaß hält sich dabei in Grenzen. Bei der angegebenen Spieldauer von knapp fünfzig Minuten bleibt wenig Freiraum für eigene Ermittlungen, da jeder Spieler nur viermal - bis alle seine Wahrheit- und Lügekarten vor ihm abgelegt sind - befragt werden kann. Danach spielt die betreffende Person noch aktiv mit, darf also Fragen stellen, kann aber selbst nicht mehr befragt werden. Kurzum, bei unglücklichem Spielverlauf ist kaum etwas direkt über die Person herauszubekommen. Es muss in diesem Fall dann durch ein Ausschlussverfahren herausgefunden werden, was noch möglich ist.
Taktik und Überlegungen nehmen einen hohen Stellenwert in diesem Spiel ein. Durch die Kombination von aktivem Zuhören - was fragen die anderen Mitspieler, was kann daraus abgeleitet werden - und eigenen Verdächtigungen kann der Ermittlungsbogen zügig gefüllt werden. Durch die Möglichkeit, dass eine Antwort gelogen sein kann, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad partiell.
Bei einem Spiel mit weniger als sechs Mitspielern, werden die übrigen Karten nur behelfsmäßig in die Mitte gelegt und so können diese Ganoven von den Spielern "befragt" werden, indem eine Karte aus deren Vorrat an Wahrheit- oder Lügekarten gezogen wird. Wird dabei die seltene Lüge gezogen, darf der Spieler sich das Verbrechen verdeckt ansehen und kann es so eindeutig und ohne Zweifel zuordnen. Generell ist der Spielspaß bei weniger als sechs Leuten deutlich geringer, so dass eine Partie kaum lohnt.
Der beiliegende Block mit den "Ermittlungsbögen" ist recht dünn ausgefallen, so dass bei voller Spieleranzahl (sechs) nur zwei Partien absolviert werden können, bevor jeder selbst für die Kreuztabelle sorgen muss. Gmeiner stellt dafür - kostenlos - auf der Verlagswebseite eine
PDF-Vorlage zum Download bereit.
Insgesamt ist "Dreck am Stecken" ein kleines Partyspiel, das seinen Reiz erst bei voller Mitspieleranzahl entwickelt, da dann erst die Befragungen das richtige Spielgewicht erzeugen und das Kartenglück beim Ziehen entfällt.