Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Sherlock Holmes und sein Assistent Dr. Watson erhalten einen Brief mit der Bitte um die Übernahme eines neuen Auftrags. Reverend Henry Bull ist verzweifelt, denn es scheint in seinem Haus zu spuken. So gibt es klirrende Kälte an einem bestimmten Punkt im Haus, Porzellan wird zerstört, die Glocken für die Bediensteten läuten von allein und des öfteren wurde eine Geistergestalt in der Dämmerung gesichtet. Holmes und Watson übernehmen den Fall und gehen dem Spuk auf den Grund.
"Spuk im Pfarrhaus" ist die zweite Folge der jungen Serie und fällt schwächer als der Auftakt aus. Die Handlung rund um die angeblichen Spukgeschichten ist zwar nett und unterhaltsam inszeniert, verrennt sich jedoch in langatmigen Szenen und merkwürdigen Dialogen. Da stellt Sherlock Holmes einen mysteriösen Geist als Mückenschwarm dar? Da blickt nicht nur sein treuer Gefährte Dr. Watson ungläubig in die Weite.
Aufgrund des Serienkontexts steht schon zu Beginn fest, dass der Spuk von Menschenhand inszeniert ist, doch der Hörer muss knapp siebzig Minuten warten, bis in den letzten fünf Minuten Spielzeit alles - recht turbulent, aber nicht überraschend - aufgelöst wird. Dabei plätschert die Handlung über weite Teile einfach vor sich hin, nicht langweilig, aber auch nicht spannend. In dieser Zeit wird ein umfassender Überblick über die Geschehnisse und die Familie gegeben und der Spuk geradezu ausgelebt, was nicht unbedingt der Anspruch an einen Fall des Meisterdetektivs sein sollte.
Stark ist immerhin der Auftritt der Sprecher. Neben Joachim Tennstedt (Holmes) und Detlef Bierstedt (Watson) überzeugt insbesondere Lutz Riedel als Reverend. Auch die Atmosphäre ist ansprechend gestaltet und in der gewohnten Titania-Qualität umgesetzt worden. Klare Effekte und passend unterlegte Melodien klingen an das Ohr, die technische Realisierung ist erneut gelungen.
Insgesamt ist "Spuk im Pfarrhaus" ein mittelmäßiger Fall von Sherlock Holmes. Die lange Spielzeit kann nicht dauerhaft mit spannenden Szenen und Dialogen gefüllt werden. Insbesondere den "Streit"gesprächen von Holmes und Watson und dem Spannungsbogen fehlt noch etwas mehr Biss.
Eine Hörprobe kann auf der Verlagsseite angehört werden.