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Achtung: "Unmögliche Forderungen" setzt die Handlung von "
Verschärfte Schutzmaßnahmen" fort und verrät notwendigerweise, wie der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes aufgelöst wird. Wer sich die Spannung auf den ersten Teil nicht verderben will, sollte den folgenden Absatz nicht lesen!
"Damocles" steht vor der schwersten Herausforderung seit ihrer Gründung. Said El-Ahmad, der Sohn des wichtigsten Kunden der Personenschützer und des ältesten Freundes und Unterstützers der Chefin der Agentur, ist von Terroristen entführt worden. Zudem ist ein Mitglied des Überwachungsteams in die Hände dieser Verbrecherorganisation gefallen.
Nun ist es an Ely, sowohl den Mann zu retten, der offensichtlich in sie verliebt ist, als auch den Sohn aus den Fängen der Verbrecher zu befreien. Kompliziert wird die Situation aber erst durch ein Mitglied der Terrorgruppe selbst. Sie offenbart sich Said als dessen Halbschwester und will sich persönlich an Hassan El-Ahmad rächen, der vor langer Zeit eine Affäre mit einem Zimmermädchen einging und die Tochter, die daraus hervorging, verleugnete.
Nach dem etwas enttäuschenden Auftakt packt Autor und Szenarist Joël Callède ein gehöriges Maß an Spannung, Tragik und Action in den zweiten Teil. Wer eine launige Agentenstory erwartet, wird bitter enttäuscht. Personenschutz findet in "Unmögliche Forderungen" nicht statt. Eher beleuchtet Callède verschiedene Beteiligte etwas näher – endlich, möchte man als Leser ausrufen, dem die klischeehaften Abziehbilder zu wenig sind, um mitfühlen zu können, was die Protagonisten bewegt.
Zeichnerisch bleibt Teil zwei Mittelmaß, kann aber in den Action-Sequenzen ordentlich punkten. Vor allem der (tragische) Schluss lässt hoffen, dass man hier eine Serie zu lesen begonnen hat, die einen anderen Weg geht als das Gros der Comics. Hier wird kein Happy End um jeden Preis gesucht, sondern ein zufriedenstellendes Finale. Das ist Joël Callède und Alain Henriet gelungen.
Bedauerlich dabei ist nur, dass die eigentliche Hauptperson beider Bände, die taffe Personenschützerin Ely Braxton, nach wie vor weder mitreißt noch dem Leser ans Herz wächst.
"Unmögliche Forderungen" ist besser als der Auftaktband "
Verschärfte Schutzmaßnahmen", kann aber immer noch nicht zur Gänze überzeugen. Hier ist viel Luft nach oben. Vor allem Ely und ihr Kollege Sean Moore sollten viel deutlicher im Fokus der Handlung stehen und ihr Charakter weitere Facetten erhalten, um den Leser noch weitere Bände bei der Stange halten zu können.