Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Pflanzen, die wir im Alltagssprachgebrauch einfach so Gräser nennen, sind botanisch gesehen gar nicht so einfach zu systematisieren. So wurde die Taxonomie aufgrund von DNA-Untersuchungen in den letzten Jahren geändert und die Ordnung der Süßgrasartigen erweitert. Während in älteren Publikationen zu den Süßgrasartigen nur eine Familie gezählt wird, ordnet man ihr heute sechzehn Familien zu. Mehr Informationen zur Geschichte der Systematik und zur taxonomischen Gliederung grasartiger Pflanzen finden sich zu Beginn des Buches "Unsere Gräser", das nun bereits in der 12. Auflage vorliegt.
Nach der taxonomischen Einordnung werden die einzelnen Familien der Süßgrasartigen vorgestellt, wobei nicht alle sechzehn Familien besprochen werden, da die meisten von Ihnen auf der Südhalbkugel beheimatet sind und die Autoren sich auf Gräser beschränken, die im mitteleuropäischen Raum zu finden sind. Dem eigentlichen Bestimmungskapitel sind drei Kapitel vorangestellt, die allgemeine Informationen zu den hier besprochenen Familien beinhalten: den Süßgräsern, den Riedgrasgewächsen und den Binsengewächsen. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit der Nutzung grasartiger Pflanzen. Hier erfährt man beispielsweise, dass auch Getreide, wie Weizen oder Roggen, zu den Gräsern zählt. Im Anschluss an das Bestimmungskapitel werden noch Ökowerte einiger Gräser genannt: Vegetationszone, Bodenfeuchtigkeit, Säure- beziehungsweise Kalkgehalt des Bodens, Nährstoffbedarf sowie bislang bekannte Chromosomenzahlen der Arten. Das Herz des Buches, das Bestimmungskapitel, setzt sich zusammen aus dem Bestimmungsschlüssels - und einer kurzen Anleitung zu dessen Gebrauch - sowie der Vorstellung der Gräser, wobei auf der rechten Seite farbige Illustrationen und auf der linken Seite Beschreibungen zu finden sind.
Gräser zu bestimmen ist nicht ganz einfach. Seit 45 Jahren steht „Unsere Gräser“ dem botanisch Interessierten dabei hilfreich zur Seite. Grundsätzlich sollten nur blühende Gräser bestimmt werden, um Bestimmungsfehler zu vermeiden. Und so baut auch der im Buch verwendete Bestimmungsschlüssel auf dem Blütenstand auf und führt von dort den Leser anhand bestimmter Merkmale weiter und weiter - bis er schließlich zum entsprechenden Gras plus Seitenangabe führt. Der Kosmos Verlag gibt sich immer viel Mühe das Bestimmen in seinen Naturführern zu vereinfachen und so mag es dem einen oder anderen kompliziert erscheinen, einen Bestimmungsschlüssel verwenden zu müssen. Tatsächlich ist es aber sehr einfach den Schlüssel anzuwenden, da er den Leser von einem Merkmal zum nächsten leitet. Anfänger könnten vielleicht mit einigen im Schlüssel verwendeten Begriffen Schwierigkeiten haben und sich zum Beispiel fragen, was einen ährigen oder scheinährigen Blütenstand ausmacht. Zum einen können solche Begriffe jedoch nachgeschlagen werden, zum anderen gibt es zusätzlich illustrierende Zeichnungen, an denen man sich - in Feld und Flur ohne Lexikon unterwegs - orientieren kann.
„Unsere Gräser“ ist ein robuster Naturführer, der hilft, circa 400 grasartige Pflanzen zu bestimmen, nicht umsonst in der bereits 12. Auflage erschienen ist und allen Pflanzenfreunden uneingeschränkt empfohlen werden kann.