Alfadas wird seine Frau und seine Kinder nicht wiedersehen. Er weiß, dass der Krieg gegen das gewaltige Troll-Heer nicht gewonnen werden kann. Denn Horsa Starkschild, König des Fjordlandes, sendet ihn zwar aus, Seite an Seite mit den Elfen gegen die Invasoren zu kämpfen, doch in Wahrheit will er den Rivalen um die Macht nur in den Untergang schicken – und mit ihm das Herr der Menschen. Und auch, wenn Alfadas aus den Bauern und Verbrechern, die aufgestellt werden, über die Albenpfade auszuziehen und sich den Trollen entgegenzustellen, ein schlagkräftiges Heer macht, ist doch gegen die monströsen Trolle selbst ein zehnfach stärkeres Elbenheer ohne jede Chance.
Dennoch verabschiedet Alfadas sich von seiner Familie und zieht mit Ollowain, Schwertmeister der bei den Menschen auf Genesung hoffenden Elbenkönigin Emerelle, in die Schlacht.

Ähnlich der ersten Folge der als Hörspiel neu erzählten Geschichte der Elben von Bernhard Hennen, beeindruckt auch diese Produktion mit atemberaubender Spannung, perfekt inszenierten Schlachten und grandiosen Sprechern.

Leider sind es immer noch die erheblichen Text-Kürzungen, die negativ auffallen. Und auch die Inszenierung selbst kann nicht zur Gänze überzeugen. Dafür wechseln zu oft hochdramatische Szenen und eher langatmige Dialog-Passagen. Und da ganze Handlungsstränge aus der Buchvorlage fehlen und der Rest eher kryptisch zusammengefasst wurde, kann auch die Geschichte selbst nicht überzeugen. Aus dem Epos rund um das Schicksal von Elben, Trollen und Menschen wird ein – zugegeben sehr kurzweiliges – Effektgewitter, das den Hörer zwar mitreißt, ihn aber auch alleine lässt.

Charaktere bleiben eindimensional, die Handlung unverständlich, die Zielrichtung nebelhaft. Hinzu kommen fade Witze, eine äußerst vulgäre Sprache mit vielen gänzlich unnötig erscheinenden Kraftausdrücken und Dialoge, die allzu oft ins Leere laufen und ohne wirklichen Höhepunkt auskommen müssen. Dass nach einer winzigen Schlacht plötzlich das Ende der CD erreicht ist und wieder nur ein Ausblick auf das große Finale übrigbliebt, trübt den Eindruck zusätzlich.

Nein, wer das Buch kennt, wendet sich mit Grausen ab. Wer die Hörbücher sein Eigen nennt, lächelt nur nachsichtig und lässt das Hörspiel erst recht in den Regalen. Wer aber die Bücher Hennens nicht kennt, bekommt etwas völlig anderes serviert als erwartet. Er bekommt eben keine Umsetzung der Geschichte in Form eines Hörspiels, sondern eine Art Splitter der Ereignisse – allerdings meist rasant und dank vieler guter Sprecher, passender Musik und genialen Effekten gelungen inszeniert.

Weitere Infos zur Reihe sowie Hörproben gibt es auf der Verlags-Website: www.folgenreich.de/die-elfen