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Wieder einmal hat sich Michael Poliza in die Weite Afrikas aufgemacht, dieses Mal nach Kenia, um seinen Leserinnen und Lesern atemberaubende Eindrücke eines beeindruckenden Landes zu bieten. Wie schon in dem vorherigen Band "Südafrika" lud Poliza auch hier befreundete Fotografen ein, um mit ihm gemeinsam an diesem Bildband zu arbeiten. So finden sich, neben den Fotografien von Michael Poliza selbst, auch Aufnahmen von Steve Bloom, Paul McKenzie und Federico Veronesi.
Die Fotografen zog es in die Weite und Unberührtheit Kenias, wo sich fernab von Touristenströmen und Massentourismus noch die Wildheit und Ursprünglichkeit von Tieren und Landschaft erfahren und dokumentieren lässt. Die Aufnahmen zeigen Luftaufnahmen Polizas, die oft erst auf den zweiten Blick ihr eigentliches Motiv offenbaren, stimmungsvolle Landschaften, große Tierherden, aber auch Nahaufnahmen von Tieren, die noch so kleine Details erkennen lassen. Einige Fotos von Nomaden- und Halbnomadenstämmen sind ebenfalls im Buch vorhanden, diese machen jedoch nur einen Bruchteil der Aufnahmen aus. Der Schwerpunkt liegt auf Landschafts- und Tierfotografien.
Neben einem Vorwort von Michael Poliza und den Fotografien selbst sind im Anhang alle Bilder noch einmal im Kleinformat zu finden, wobei zu jedem Bild eine kurze Erläuterung zu dem jeweiligen abgebildeten Motiv gehört. Des Weiteren finden sich Kurzbiografien aller vier Fotografen sowie ein Spendenaufruf des WWF, dessen Botschafter Michael Poliza seit dem Jahr 2009 ist. Alle Erläuterungen und Textbeiträge sind in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch vorhanden.
Auch mit diesem Band ist dem Fotografen Michael Poliza ein wunderbares Buch über einen Teil Afrikas gelungen, der vielen Menschen bis dahin verborgen geblieben ist. Hier wird Kenia in einer Weite und Unberührtheit gezeigt, die nicht an Massentourismus denken lässt und die Ursprünglichkeit offenbart. Die großformatigen Fotografien, die Tiere und Landschaften zeigen, nehmen die Betrachterinnen und Betrachter ganz mit in diese unberührte Welt, lassen sie Wildtieren ganz nahe kommen und sie den Blick in unbegrenzten Landschaften beinahe verlieren. Auch die Luftaufnahmen Polizas sind sehr spannungsreich, da hierbei den Betrachtenden häufig zuerst abstrakte geometrische Formen ins Auge fallen, die noch nicht sofort identifiziert werden können, während sich das eigentliche Motiv oft erst auf den zweiten Blick offenbart und dafür Sorge trägt, dass die Betrachter sich noch einmal ganz neu mit dem Bild beschäftigen.
Auch das Format des Buches will erwähnt werden, denn dieses bringt die Aufnahmen erst so richtig zur Geltung: 29 x 37 cm – hier lässt sich viel Bild unterbringen und die Leserinnen und Leser wirklich hautnah dabei sein. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich zudem ein edler Einband, der in Farbe und Struktur an ein Tierfell erinnern lässt. Ein einziger Wermutstropfen ist dennoch vorhanden: Dadurch, dass sich alle Bilder immer vollständig über eine gesamte Doppelseite erstrecken, leidet an einigen Stellen die Bildqualität. So wirken einige Bilder im kleinen Format im Anhang des Buches schärfer als die großformatigen Abbildungen im Hauptteil, und auch auf den von den Fotografen gewählten Fokus wurde beim Layout keine Rücksicht genommen, denn bei einigen Bildern verläuft an der wichtigsten Stelle des Bildes der Buchfalz und zerreißt das Bild optisch.
Zwar hat Poliza in diesem Band drei befreundete Fotografen zur Mitarbeit eingeladen, die meisten Aufnahmen im Buch stammen jedoch von ihm selbst, wobei auch die anderen Fotografien durchaus sehenswert sind und eine genauere Betrachtung lohnen. Auch wenn der Bildband die Schönheit Kenias in all ihrer Pracht präsentiert, ist er nicht als reine Fotosafari für die Daheimgebliebenen zu verstehen. Vielmehr möchte Poliza mit seinen Bildern auf die vergängliche Schönheit des Landes aufmerksam machen und sich für die Bewahrung der Natur und einem verantwortungsvollen wie nachhaltigem Umgang mit dieser einsetzen.
Fazit: Ein wunderbarer Bildband, der die Schönheit und Unberührtheit Kenias offenbart und das Fernweh weckt.
Eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagsseite.