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Ken kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Der asiatischstämmige US-Amerikaner war in seiner Jugend Teil einer Gang und hat keine Dummheit ausgelassen. Krimineller Höhepunkt dieser Gangkarriere war der missglückte Überfall auf das Auto einer kleinen Familie. Bei diesem Überfall starben zwei Erwachsene, ein kleiner Junge blieb traumatisiert zurück. Da Ken gegen den Haupttäter, Tokyo Joe, aussagt, muss er selbst nicht ins Gefängnis. Tokyo Joe hingegen muss eine 15-jährige Haftstrafe verbüßen.
Nach diesem Vorfall steigt Ken aus dem Gang-Leben aus und verschreibt sich der Sozialarbeit. Zusammen mit seiner Partnerin betreibt er einen Jugendclub, wo er jungen Menschen ein Ziel gibt und sie von der Straße holt. Doch die Vergangenheit holt Ken ein, als Tokyo Joe vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird …
Bereits ab der ersten Minute ist klar, dass alles auf einen großen Showdown zwischen Ken und Tokyo Joe hinausläuft. Doch bis es soweit ist, vermöbeln wahlweise Kens Schützlinge die Gegenseite oder Ken höchstpersönlich verpasst Joes Gang eine Abreibung. Man hat sich wenig Mühe gegeben, die lose aufeinanderfolgenden Kämpfe abwechslungsreich zu gestalten oder gar den Charakteren etwas Tiefgang zu verpassen. So prügeln sich eine Handvoll beliebig austauschbarer Abziehbilder durch 89 Minuten, bis der Abspann kommt.
Der Titel des Films ist etwas irreführend, denn die Handlung spielt nur wenige Minuten in einem Gefängnis. Selbige ist über weite Teile nachvollziehbar, allerdings ist es am Ende des Films mit rationalen Entscheidungen der Handlungsträger nicht mehr weit her. Die Story gipfelt in einer abstrusen Käfig-Kampf-Abfolge, die sich nur mäßig gut in die Rahmenhandlung einfügt und die Geschichte zusätzlich ins Lächerliche zieht.
Die Action-Szenen einzeln betrachtet sind durchaus gelungen. Es macht Spaß, den Kämpfern zuzusehen, doch spätestens noch 60 Minuten ist jede gängige Kombination einmal aufgetaucht. Eins gegen eins, einer gegen alle, Käfigkämpfe – alles wird geboten. Die Machart ist im Wesentlichen immer gleich. Hier kommt wenig Spannung auf, lediglich die Menge an Blut und Knochenbrüchen variiert. Das große Finale kann auch nicht so recht fesseln – da hätte man mehr draus machen können.
Die auf der DVD enthaltenen Extras sind nicht der Rede wert. Es wird lediglich eine Trailershow geboten. Die deutsche Tonspur liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Leider sind die Synchronstimmen etwas unpassend gewählt, so dass man im Zweifel lieber zum Originalton greifen sollte. Dieser liegt leider nur als Dolby Digital 2.0 vor.
Mit "Prison Fighter" legt Euro Video einen Film vor, der mäßig gut unterhalten kann und nur eine begrenzte Zielgruppe anspricht. Wer Spaß an ausschweifenden Kampfszenen hat und eine dünne Handlung verkraften kann, der darf hier gerne zugreifen.