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Nach der für die Fans eher enttäuschenden Episode 2 hat Telltale Games mit "Sam und Max Episode 3: Im Theater des Teufels" fünf Sam-and-Max-Episoden herausgebracht, die wieder richtig Spaß machen – an der Seite von Sam und seinem kleinen psychopathischen Kumpel Max gibt es fünf durchgeknallte Abenteuer voller Rätsel und schräger Einfälle zu bestehen, die quer durch Zeit und Raum führen. Die Episoden sind jeweils in sich abgeschlossen, werden aber ineinander übergeleitet und ergeben so ein großes Ganzes. Man kann die einzelnen Stories in beliebiger Reihenfolge spielen und theoretisch auch mit der letzten beginnen, allerdings werden die meisten natürlich die chronologisch richtige Reihenfolge vorziehen.
Neben den fünf Episoden der dritten Staffel liefert diese Edition auf der zweiten DVD als Bonus die komplette Season 1, das heißt alle sechs Episoden der ersten Staffel ("Culture Shock", "Situation: Comedy", "The Mole, the Mob and the Meatball"; "Abe Lincoln must die", "Reality 2.0" und "Bright Side oft he Moon") können nochmal vollständig gespielt werden!
Ein Affen-General, mentale Superkräfte und ein körperloses Gehirn - hä?? "The Penal-Zone" ("Der Strafraum"), die erste Episode von "Im Theater des Teufels" verwirrt den Spieler zunächst ordentlich, weil er scheinbar ohne jede Erklärung mitten in der Story einsteigt, wo Sam und Max sich als Gefangene an Bord eines Raumschiffes wiederfinden, das von dem fiesen Gorilla-General Stun-ka'fe gelenkt wird. Der hat nichts weniger im Sinn, als die Erde zu vernichten – aber Sam und Max sind zur Stelle, um ihn aufzuhalten. Hier offenbart sich direkt der erste Clou der neuen Episoden: Max hat eine Reihe von mentalen Fähigkeiten erhalten, er kann zum Beispiel Gedanken lesen, sich in tote Gegenstände verwandeln oder sich teleportieren. Was es mit diesen grandiosen neuen Kräften auf sich hat, erfährt der ahnungslose Spieler zum Glück bald, denn es stellt sich heraus, dass diese ersten Spielminuten nur Vorgeplänkel sind und sich in der Zukunft abspielen.
Sobald man die ersten Szenen gespielt hat (die als eine Art Tutorial ablaufen, in der die Steuerung und Max' neue Fähigkeiten erklärt werden), steigt das Spiel mit dem Vorspann nochmal ganz am Anfang der Geschichte ein. Für Verwirrung sorgt zumindest im Tutorial auch der Umstand, dass man erst mal nicht speichern und auch das Menü nicht aufrufen kann, um die Spieleinstellungen zu verändern. "Sam und Max" startet im Fenstermodus, den man aber mit Alt + Enter in den wesentlich angenehmeren Vollbildmodus umswitchen kann. Sobald das Spiel dann richtig durchstartet, kann man aber wie gewohnt alle Einstellungen verändern, Untertitel ein- und ausblenden, die Hinweise-Dichte verringern oder heraufsetzen und vieles mehr.
Durchgeknallte Story und lässige Sprüche machen leichte Rätsel wettSam und Max, das lässigste Polizeiduo aller Zeiten, lassen sich in gewohnter Point-and-Click-Manier durch die Spielwelt lenken; wer mag, kann auch Gamepad nutzen oder die Figuren per WASD-Tasten steuern. An die 3D-Optik hat man sich längst gewöhnt; auch wenn die extrem glatte dreidimensionale Umsetzung letztendlich Geschmackssache ist, ist sie gut gemacht und voller witziger, Sam-and-Max-typischer Details. Interaktionsmöglichkeiten, die coole Sprüche von Sam auslösen, gibt es zuhauf, es lohnt sich also, sich genau umzugucken und einfach mal alles anzuklicken.
Die meiste Zeit spielt man mit Sam, insgesamt hat aber Max in dieser dritten Staffel deutlich mehr Raum für Interaktion und eigene Aktionen erhalten; neu ist auch, dass Max nicht mehr automatisch Sam auf Schritt und Tritt folgt. Max' Aktionen sind auf jeden Fall clever gelöst – wählt man den Psycho-Hasen im Interaktionsmenü aus (man kann zu jeder Zeit zwischen den beiden Hauptfiguren hin- und herswitchen), dann landet man postwendend in seinem Gehirn, von wo aus man die neuen mentalen Fähigkeiten von Sams überdrehtem Kumpel anwenden und steuern kann. Insgesamt liegt der Schwerpunkt in "Sam und Max: Im Theater des Teufels" nicht so sehr auf ausgeklügelten Rätseln, an denen sich auch alte Adventure-Hasen die Zähne ausbeißen könnten, sondern mehr auf der abgefahrenen Story, auf den schrägen Dialogen und den zahlreichen Anspielungen und Running Gags. Hier haben die Entwickler alles richtig gemacht und überzeugen dadurch, dass die fünf Episoden wirklich von Mal und Mal abgefahrener werden. Auf "The Penal Room" folgen "The Tomb of Sammun-Mak", "They stole Max's Brain!", "Beyond the Alley of the Dolls" und "The City that dares not sleep". Ohne zu viel verraten zu wollen – den Spieler erwartet eine verrückte Reise durch Raum und Zeit, unter anderem trifft man auf die Vorfahren von Sam und Max, Sameth und Maximus, Max' Gehirn wird gestohlen, Sam wird geklont und sein kleiner fluffiger Freund in ein riesiges Monstrum verwandelt.
Coole Stimmen, interessante BonusinhalteNeben der Handlung an sich überzeugen auch die Sprecher in der deutschen Sprachausgabe, vor allem Sandra Schwittau (die deutsche Stimme von Bart Simpson) als Max und Claus Brockmeier als Sam. Etwas nervig ist, dass man die Dialoge zwar wegklicken kann, um sie zu beschleunigen, dass dann aber auch die Untertitel direkt verschwinden und man den Satz nicht zu Ende lesen kann; hier gilt also ganz oder gar nicht angucken, was in anderen Games deutlich komfortabler gelöst wurde.
"Sam und Max: Im Theater des Teufels" hält zusätzlich noch eine Menge Bonusmaterial bereit – Screenshots, Concept Art und Making-of-Videos, in denen unter anderem Sam-and-Max-Erfinder Steve Purcell zu Wort kommt.
"Sam und Max 3: Im Theater des Teufels" ist ein würdiger Nachfolger der Sam-und-Max-Reihe; die fünf Episoden sind wesentlich besser als die von Staffel 2. Fans können sich auf coole Sprüche, eine absolut abgedrehte Handlung, eine gute deutsche Synchro und nicht zuletzt auf die komplett beigelegte Season 1 freuen.