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 Dantès, Band 2: Sechs Jahre in der Hölle


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Das Jahr 2000: Auf der Millennium-Gala der Finanzwelt in Paris tritt erstmals der mysteriöse Geschäftsmann Christopher Dantès ins Licht der Öffentlichkeit.

Zehn Jahre zuvor: Nach der Ermordung seines Kollegen Patrick Sancier, derer man ihn beschuldigt, muss der ehemalige Trader Alexandre verzweifelt miterleben, wie sein Leben systematisch demontiert und er zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt wird. Desillusioniert und ohne Lebenswillen tritt er seine Haftstrafe an. Doch sein Zellengenosse Gabriel Lévi nimmt den gebrochenen jungen Mann unter seine Fittiche. Während außerhalb der Gefängnismauern das Leben skrupellos ohne Alexandre neu geordnet wird, beginnt der Inhaftierte zu begreifen, dass Rache das einzige ist, das ihm noch Hoffnung geben kann.

"Sechs Jahre in der Hölle" heißt der zweite Band der Reihe "Dantès" aus der Feder von Pierre Boisserie und Philippe Guillaume, gezeichnet von Erik Juszezak. Der Finanzkrimi führt konsequent die Idee fort, Alexandre Dumas' Abenteuerroman "Der Graf von Monte Christo" in die Gegenwart zu übertragen. So widmet sich der vorliegende zweite Band nun den Gefängnisjahren des Protagonisten Alexandre, an deren Ende die Wandlung zu dem namengebenden Dantès steht, wie übrigens auch die Hauptfigur bei Dumas heißt. Doch nicht nur der Mentor im Gefängnis, auch die Handlung außerhalb bedient sich immer wieder bei dem bekannten Franzosen, ohne ihn lediglich zu plagiieren. Was im ersten Band noch purer Finanzkrimi war, nimmt nun die Züge einer Rachegeschichte an. Man darf gespannt sein, wie sich die Geschichte nach dem ersten Zyklus, dessen Abschluss dieser Band ist, weiterentwickelt.

Der Zeichenstil von Erik Juszezak passt haargenau zu dem scheinbaren Realismus, den die Geschichte aus Korruption und Rücksichtslosigkeit in Finanzwelt und Politik vermittelt. Und so mag der Leser sich angesichts der Finanzkrisen und -skandale, welche die reale Welt erschüttern, so manches Mal fragen, ob es nicht wirklich so wie im Comic zugehe. Dass dieser Eindruck entsteht, ist sicher nicht zuletzt der Verdienst der Autoren Boisserie und Guillaume.

"Dantès 2: Sechs Jahre in der Hölle" führt die moderne Variante des "Graf von Monte Christo" konsequent fort. Aus dem glatten Trader Alexandre ist, das offenbart schon das Titelbild des Bandes, ein gebrochener, verhärmter Mann geworden, der seine zerstörte Existenz hinter Gefängnisgittern fristet. Doch die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt, gerade einmal der erste Zyklus ist beendet. Und so darf man sich über eine gelungene Fortsetzung des ersten Bandes freuen, jedoch auch über eine höchstwahrscheinlich ebenso hochwertige Fortsetzung im angekündigten Band 3.

Markus Goedecke



Hardcover | Erschienen: 5. September 2011 | ISBN: 978-3-941815-82-7 | Originaltitel: Dantès 2 - Six années en enfer | Preis: 14,95 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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