In Green Hill, einer Nervenheilanstalt, erproben Mediziner neue und drastische Behandlungsmethoden für psychisch kranke Menschen – doch dies geht nicht mit rechten Dingen zu. Das hat auch schon Tim, der Freund der Protagonistin, enthüllt und ist nun selber verschwunden. Aus Sorge um ihn macht sie sich auf den Weg, um selber in Green Hill zu ermitteln. Doch wird sie früh genug dort eintreffen, um Tim zu retten?

Bizarre Geschichte - nicht überzeugend

In "Haunted Halls – Das Grauen von Green Hills" geht es um eine namenlose Protagonistin, die sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Freund macht. Dieser ist zuvor den skrupellosen Machenschaften in der Nervenheilanstalt "Green Hill" auf die Schliche gekommen. Nun braucht Tim ihre Hilfe. Dabei übernimmt der Spieler die Rolle der unbekannten Frau. Er findet Tim sehr zügig im Spielverlauf, doch um ihn zu befreien, muss die Protagonistin insgesamt zehn Objekte sammeln. Dazu wird der Spieler kreuz und quer - je länger der Weg, umso besser - durch die Spielwelt geschickt, damit anderen "Patienten" geholfen wird.

Viele Kommentare der Frau sind dabei unbegreiflich und trivial. Während sich in der Anstalt bizarre Begebenheiten ereignen und Menschen gefangen gehalten werden, scheint die Hauptperson kaum verwundert zu sein. In ihren Äußerungen ist keinerlei Schrecken und Entsetzen zu erkennen.
Die Geschichte nimmt letztendlich mit einem Endkampf einen abrupten Schluss, ohne näher auf die bisherigen Geschehnisse einzugehen – lässt dafür aber Raum für eine Fortsetzung.

Viele Wimmelbilder

Wer dieses Spiel kauft, bekommt tatsächlich ein Wimmelbildspiel geliefert. Der Adventurepart nimmt vergleichsweise nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Einige der Wimmelbilder sind ebenso belebt wie die gesamte Spielwelt. Die Suchbilder sind scharf und klar gezeichnet, es gibt keine verschwommenen Bereiche. Dennoch muss der Spieler sehr genau hinsehen, um die gesuchten Objekte zu finden, da die Bilder zum Teil überladen wirken und Objekte oft farblich ineinander übergehen, sodass diese in einigen Fällen schlecht zu erkennen sind.

Schwache Atmosphäre

Anstatt eine düstere Grundstimmung zu schaffen, wird auf Effekthascherei gesetzt. So gibt es beispielsweise Räume voller Insekten, rote Flüssigkeiten laufen aus den Wänden, Tentakel werden sichtbar und versuchen nach der Protagonistin zu greifen. Diese und ähnliche "Schockmomente" gibt es schon im Intro zu sehen. Trotz dieser Effekte schlägt der Versuch jedoch fehl, die Gemütslage des Spielers zu stimulieren.


Traditionelle Minispiele

Die Minispiele dienen zur Auflockerung zwischen der Vielzahl an Wimmelbildern; ihre Anzahl fällt allerdings gering aus. Einerseits sind die Spiele kniffelig gestaltet, sodass sich der Gamer ausgiebig mit ihnen beschäftigen kann. Andererseits bestehen diese Abwechslungen nur aus Puzzles sowie Schieberätseln – Ausnahme das Finale-Minispiel - und werden daher schnell langweilig. Positiv ist, dass nicht nur die Grundthematik, sondern auch das jeweilige zu lösende Problem in den Spielen aufgegriffen wird. So muss zum Beispiel ein Briefmarken-Schiff" durch ein Meer von Briefmarken navigiert (geschoben) werden, um einem Philatelisten von seiner Phobie zu befreien.

Insgesamt bekommen alle Wimmel-Freudigen mit "Haunted Halls" ein grafisch gut gestaltetes Wimmelabenteuer mit genügend Suchbildern und einer Spielzeit von circa fünf Stunden geboten. Allerdings wirken die Story und die Charaktere unglaubwürdig und können somit nicht überzeugen, da der Spielspaß darunter leidet.

Ein Trailer zum Spiel kann auch Youtube angesehen werden.