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Japanische Gärten werden nach völlig anderen Grundregeln angelegt als europäische. Kein Detail ist dem Zufall überlassen, die einzelnen Elemente besitzen eine symbolische Bedeutung, und zugleich muss sich ein stimmiges und aussagestarkes Gesamtbild ergeben. Traditionelle Gärten in unterschiedlichen Formen gehören oft zu buddhistischen Tempeln, Shinto-Schreinen oder Schlössern und anderen historischen Bauten.
Die zwölf Monatsblätter des hier besprochenen Kalenders aus dem Stürtz Verlag zeigen folgende Gärten beziehungsweise Ausschnitte davon:
- Shuheki-en-Garten im buddhistischen Tempel Sanzen-in in Ohara, Kyoto
- Garten des Hosen-in-Tempels in Ohara, Kyoto
- traditioneller japanischer Garten des Hotels International House in Roppongi, Tokio
- Nakijin-Festung in Nakijin auf der Motobu-Halbinsel, Okinawa (hier wird die Kirschblüte vor den Mauern gezeigt)
- Azaleengarten des Nezu-Schreins in Bunkyo, Tokio
- Garten des Honen-in-Tempels, Kyoto
- Kyoko-chi-Teich beim Goldenen Pavillon im Kinkakuji-Tempel, Kyoto
- Rikugien-Garten, Komagome, Tokio (Teich)
- Teich am Takimi-no-chaya-Teehaus im Rikugien-Garten in Komagome, Tokio
- Osawa-no-ike-Teich am Daikakuji-Tempel in Ukyoku, Kyoto (Präsentation eines herbstlichen Japanischen Ahorns)
- Shinji-Teich im Garten des Toji-in-Tempels, Kyoto
- Garten des Konpukuji-Tempels, Kyoto (Ausschnitt mit Toro-Laterne)
Der Kalender besteht ganz klassisch aus Deckblatt, zwölf Monatsblättern, einem festen Karton als Schutz und Stabilisierung und dem Rückenblatt, das verkleinerte Aufnahmen der Monatsblätter und weitere Informationen anbietet, die, wie auch die Erläuterungen zu den Fotos, auf Deutsch und Englisch vorliegen. Das Kalendarium enthält zusätzlich auch die französischen Bezeichnungen der Monate, Wochen- und Feiertage.
Dank der beträchtlichen Breite des Kalenders (Maße: 60,2 x 48,2 cm) umfasst das in relativ kleiner Schriftgröße gedruckte Kalendarium lediglich eine Zeile. Von oben nach unten findet man darin die Wochentage – mit fett gedruckten Samstagen und dunkelrot hervorgehobenen Sonntagen -, die Monatstage sowie (nebeneinander angeordnet) die Wochennummer, Feiertagsbezeichnungen, die Mondphasen und den Beginn des jeweils nächsten Sternzeichens sowie der Jahreszeiten. Ganz unten steht der Monat.
Dieses dezente, doch informative Kalendarium tritt optisch hinter den Fotos zurück, die in idealer Weise das üppige Format füllen, einen angemessenen Rand und Rahmen ausgenommen. Auch aufgrund dieses Formates kann der Betrachter die Bilder in einer Weise genießen, die der Detailverliebtheit japanischer Gärten sehr entgegenkommt. Die robuste Spiralbindung mit Bügel hält den Kalender indes sicher an seinem Platz.
Passend zur jeweiligen Jahreszeit präsentiert der Fotograf verschneite Gärten, solche mit reicher Blütenpracht, sattes Grün und Wasser im Sommer und lebhafte Farben im Herbst. Nicht minder abwechslungsreich sind jedoch die präsentierten Gärten selbst sowie die vom Fotografen ausgewählten Ausschnitte und Elemente. Das i-Tüpfelchen ist bisweilen ein Graureiher, der "wie bestellt" in idealer Position im Wasser steht, eine Toro-Laterne oder auch eine rote Brücke hinter einem gleichfarbigen herbstlichen Ahorn. So ästhetisch und fesselnd wie die Gärten sind auch die Fotos auskomponiert, aus gestalterischer Sicht ebenso wie aus technischer – auch schwierige Belichtungssituationen hat der Fotograf sehr gut gelöst. Relativ lange Belichtungszeiten bei Aufnahmen mit kleinen Wasserfällen ergeben eine geradezu märchenhafte Atmosphäre, die spannend, aber nicht unharmonisch mit der aufgeräumten Strenge der Gartenstruktur kontrastiert.
Diese wunderbaren Aufnahmen zauberschöner Gärten werden auch nach einem Monat nicht langweilig – ein großartiger Kalender!
Wer möchte, kann sich die Monatsblätter auf der Verlagsseite zum Kalender ansehen.