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Die US-Spieleschmiede PopCap Games ist einer der Platzhirsche auf dem lukrativen Casual Games-Markt. Hits wie die "Bejeweled"-Reihe und das Kultgame "Plants vs. Zombies" gehen auf das Konto des EA-Tochterunternehmens. Auch "Peggle", das seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2007 mit Preisen überhäuft und millionenfach über Appstores und Online-Vertriebsmodelle heruntergeladen wurde, stammt von PopCap Games. In Deutschland verkauft rondomedia mit der "Peggle Sonderedition" die Spiele "Peggle" und "Peggle Nights" im Doppelpack auf einer Disc.
Orange ist der Feind!Das Spielprinzip von "Peggle" ist denkbar einfach: Jeder Levelbildschirm ist aus vielen blauen und orangenen Spielsteinen, den
pegs, aufgebaut, die in einer bestimmten Formation angeordnet sind. Vom oberen Bildschirmrand kann der Spieler im Regelfall nacheinander zehn Kugeln abschießen, die auf ihrem Weg nach unten von den blauen und orangenen
pegs abprallen. Am unteren Bildschirmrand bewegt sich ein Auffanggefäß hin und her. Fällt die abgeschossene Kugel am Ende in das Gefäß, erhält der Spieler eine Freikugel; fällt sie daneben, hat man eine Kugel weniger, um weiterzuspielen. Jede Berührung mit einem
peg lässt dieses aufleuchten, sodass dieses nach einer kurzen Verzögerung aufgelöst wird und verschwindet. Für jedes berührte
peg werden dem Spieler Punkte gutgeschrieben. Ziel des Spiels ist es, mit den anfangs vorhandenen (und eventuell während des Spiels hinzugewonnenen) Kugeln alle orangenen
pegs abzuräumen. Hat man dies erreicht, wird das sogenannte "Extremfieber" ausgelöst, in dem die dann noch übrigen blauen
pegs mehr Punkte geben und die Kugel letztlich in eines von fünf Löchern am unteren Rand fällt, die weitere Punkte bescheren.
Von Einhörnern, Drachen und BlumenDieses relativ simple Grundschema wird durch weitere Faktoren bestimmt. Beispielsweise gibt es die lilafarbenen Punkte-Turbos, die erheblich mehr Punkte geben als blaue und orangene
pegs und so den Zähler in die Höhe treiben. Erreicht man mit einer Kugel über 25.000 Punkte, so erhält man dafür eine Freikugel. Außerdem stehen in den 55 Leveln des Abenteuermodus Helfer bereit, die dem Spieler das Erreichen des Levelziels einfacher machen.
Die als Peggle-Meister bezeichneten Comic-Charaktere, die einen jeweils fünf Level lang begleiten, haben unterschiedliche Superkräfte: Björn, das Einhorn, hat beispielsweise den Super-Tipp im Gepäck, mit dem sich der Abprallwinkel der abgeschossenen Kugel genauer bestimmen lässt. Lord Ascherich hat eine große Feuerkugel am Start, die auf ihrem Weg alle herumliegenden Spielsteine verschlingt. Die Sonnenblume Tula löst mit ihrer Blumenkraft eine bestimmte Anzahl von orangenen
pegs auf einmal auf. Hat man alle regulären Levels gemeistert, darf man sich an die 55 Herausforderungen machen. Diese sind im Prinzip wie normale Levels aufgebaut, haben jedoch eine besondere Zielvorgabe, zum Beispiel eine höhere Anzahl von orangenen
pegs erwischen, eine bestimmte Punktzahl erreichen oder mit weniger Kugeln das Level beenden.
NachtaktivAuch wenn "Peggle Nights" neue Levelaufbauten mit sich bringt, funktioniert es im Grunde nach dem gleichen Schema wie das eben beschriebene "Peggle". Besonderheiten sind, dass es noch fünf Levels mehr, also sechzig, bereithält und mit Meerle einen neuen Peggle-Meister mit einer weiteren Fähigkeit einführt. Auch die Zahl der Herausforderungen erhöht sich auf sechzig, sodass die "Peggle Sonderedition" mit beiden Spielen zusammen 115 Levels und ebenso viele Herausforderungen an Bord hat.
Nur noch eine Runde ...Ohne Wenn und Aber: "Peggle" ist Kult. Mit den gezeichneten Charakteren und den albernen Geschichten, die diese erzählen, mag es auf den ersten Blick kindisch wirken, doch bereits nach kürzester Zeit machen die kunterbunte Spielwelt und das ausgeklügelte Gameplay absolut süchtig. Durch ein effizientes Belohnungssystem – etwa Stilpunkte für besonders gelungene Schüsse oder neue Fähigkeiten mit steigendem Schwierigkeitsgrad – fesselt es gnadenlos an den Bildschirm. Und auch wenn das Spielprinzip schnell durchschaut ist, ist "Peggle" dennoch schwer zu meistern: In welchem Winkel muss man die Kugel abschießen, um möglichst viele orangene
pegs zu treffen oder besonders hohe Punktzahlen zu erreichen? Welche Fähigkeit eignet sich für welche Levelanordnung? Wie schafft man es, nicht nur die orangenen, sondern alle
pegs abzuräumen? Die Spieltiefe ist also enorm, sodass die "Peggle Sonderedition" auch nach Abschluss des Abenteuermodus genug Stoff für viele kurzweilige Spielrunden bietet.
Technik von vorgesternKritik erntet die Grafik, die auf einem Smartphone ja noch ansprechend aussehen mag – auf einem großen Bildschirm sehen die Spiele im Vollbild jedoch merklich pixelig aus, was der niedrigen Auflösung, die man übrigens nicht umstellen kann, geschuldet ist. Weitere technische Einschränkung: Das Spiel lässt nur ein Seitenverhältnis von 4:3 zu, bei breiteren Bildschirmen wird der Rest mit schwarzen Rändern ausgefüllt – im Zeitalter von Notebooks und Widescreen-Monitoren schlichtweg ein Witz. An den Spielen selbst gibt es, wie oben erwähnt, wenig auszusetzen – allenfalls könnte man monieren, dass "Peggle Nights" mit gerade mal einem neuen Peggle-Meister, der auch noch erst gegen Ende freigeschaltet wird, im Vergleich zu "Peggle" etwas redundant daherkommt und wirklich neue Impulse vermissen lässt.
Preisknaller und SuchtgranateZwei Spiele für wenig mehr als zehn Euro – angesichts des äußerst niedrigen Preises lassen sich kleinere Mängel locker übersehen, zumal das eingängige und durchdachte Spielprinzip wirklich eine kleine Offenbarung ist. Spannung und Suchtpotenzial sind in dieser "Peggle Sonderedition" im Übermaß vorhanden, sodass die Collection als Spaßgarant für Casual-Zocker rundum empfehlenswert ist. Der immense Levelumfang und der hohe Wiederspielwert lohnen die Anschaffung und sorgen dafür, dass es so schnell nicht langweilig wird. Lediglich grafisch anspruchsvolle Spieler werden sich an der etwas dürftigen technischen Aufmachung stören – aber die sind ohnehin nicht die Zielgruppe. Na dann: Feuer frei für fantastische Fun-Action!