Auch wenn man gerne Pullover oder Schals strickt, ist es manchmal sehr entspannend, kleine Projekte zu beginnen, die innerhalb weniger Stunden fertig gestellt werden können. Eine gestrickte Blume kann ja auch einen Hut oder eine Tasche verschönern und aufpeppen. Dank der Stricktechnik lässt sich nahezu jede beliebige Form herstellen, da könnte man doch viel mehr aus der Natur nachbilden. In dem Strickbuch "Gestricktes aus Wald & Wiese" trifft man auf viele schöne Dinge, die aussehen als wären sie frisch gepflückt worden.

Was gestrickt wird, muss man nicht unbedingt anziehen können. Als kleine Überraschung oder als individuelle und täuschend echte Dekorationsobjekte können auch gestrickte und teilweise ausgestopfte Kleinigkeiten eine Hauptrolle spielen. Zum besseren Verständnis enthält das Buch zu Beginn eine kleine Einleitung, in der Besonderheiten erklärt und Tipps und Tricks gegeben werden. So steht hier, wie man am besten verkürzte Runden bei den kleinen Modellen strickt oder wie man sie am besten ausstopft oder ihnen mit Draht oder Bügelstärke mehr Festigkeit verleiht.

Und dann geht es auch schon los mit dem Spaziergang durch Wald und Wiese. Leckere Walderdbeeren, zerbrechliche Vogeleier oder zarte Schmetterlinge können einem dort begegnen. Ein Löwenzahn begrüßt die Sonne und lässt eine Hummel landen, während eine Libelle vorbeifliegt. Klatschmohn, Weinbergschnecken, Hagebutten, Brombeeren oder Pilze, all diese Kleinigkeiten entstehen durch Wolle und einem Nadelspiel. Und da sie so winzig sind, sind sie im Nu fertig und können Freude machen.

"Gestricktes aus Wald & Wiese" ist vielleicht kein Strickbuch, das man unbedingt braucht, aber eines, das den Leser vom normalen Stricktrott ein wenig wegführen kann. Denn wenn man Dinge aus der Natur strickt, muss man nicht nur die Strickschrift beachten, sondern auch, ob Farbe oder Art des Garns zum gewünschten Endprodukt passt. Es ist ein schönes Experiment mit Farbe und Struktur und dient gleichzeitig dazu, Wollreste nutzbringend aufzubrauchen. Die Autorin hat es geschafft, in ihren Anleitungen sehr viele Details einfließen zu lassen, so dass das Endergebnis wirklich echt wirkt, wenn es entsprechend platziert ist. So eine Schale mit Erdbeeren und Brombeeren kann das ganze Jahr über das Haus verschönern und eine Eichel ist ein netter Schlüsselanhänger.

Der Autorin geht es jedoch nicht so sehr um den Nutzen der vorgestellten Dinge, sondern um die Experimentierfreudigkeit. Denn ein gestrickter Fliegenpilz ist etwas, das nicht jeder hat und hübsch sieht er außerdem aus, genau wie ein knallroter Klatschmohn. Das Nacharbeiten der Anleitungen geht geübten Strickern leicht von der Hand. Die Strickschriften sind sehr klar und deutlich abgedruckt und sofern es Besonderheiten gibt, werden diese im Text erwähnt. Aber auch noch unerfahrene Stricker können hier gute Erfolgserlebnisse erfahren, da die einzelnen Modelle fix gestrickt sind und man so unterschiedliche Techniken im Kleinen üben kann.

Fazit: Schöne natürliche Strickideen, wenn es mal etwas anderes sein soll.