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Der Planet Aldebaran wurde von den Menschen bereits erfolgreich besiedelt, aber es gibt immer noch Rätsel in dieser neuartigen Welt, die noch nicht komplett erforscht wurde. Das vielleicht größte ist das der Mantrisse, einem einzigartigen Tier, das seine äußere Gestalt frei wählen kann. Sehr oft formt es Parabolantennen, mit denen es Signale ins All aussendet. Meist sind diese auf den Planeten Betelgeuze gerichtet. Gibt es dort vielleicht noch andere Mantrissen? Diese Möglichkeit ist gerade deswegen von höchstem Interesse, weil dort Menschen verschollen sind, die auskundschaften sollten, ob auch Betelgeuze besiedelt werden kann. Alexa, Driss und Kim wollen diesem Rätsel auf den Grund gehen.
Unterdessen sind auf einem Raumschiff, welches sich nach vielen Jahren immer noch in der Umlaufbahn von Betelgeuze befindet, zwei Menschen aufgewacht. Sie scheinen die letzten Überlebenden einer großen Katastrophe zu sein, denn alle anderen Schlafkammern sind zerstört und die Menschen darin tot. Sie vermuten, dass etwas Schreckliches passiert sein muss und beginnen bereits zu ahnen, dass auch auf sie in der Tiefe des Alls nichts weiter als der Tod wartet. Was sie nicht wissen, ist, dass eine kleine Gruppe Menschen vom Schiff bereits unten auf dem Planeten ist und das bereits seit einigen Jahren. Sie haben sich dort angesiedelt und versuchen schlicht zu überleben. Das ist bei der Vielzahl von Gefahren, die auf diesem fremden Planeten lauern, jedoch nicht immer einfach. Gerade die Flora hat Raubtiere hervorgebracht, denen ein Mensch nicht immer gewachsen ist. Und zu allem Unglück sind auch noch zwei verfeindete Gruppen entstanden, was die Sache nicht gerade vereinfacht. Die Hoffnung auf Hilfe von der Erde haben sie schon fast aufgegeben, als dann doch ganz unerwartet jemand auf dem Planeten landet...
"Betelgeuze" ist die direkte Fortsetzung zu "
Aldebaran". Beide Serien sind zuerst in Einzelbänden erschienen und später dann als Sammelband. In der hier vorliegenden Gesamtausgabe finden sich alle fünf Einzelteile, eine Kurzgeschichte und einige Skizzen der einzigartigen Tierwelt. Zusammen mit "Aldebaran" bildet "Betelgeuze" ein großes Ganzes, die Geschichte ist aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Die wichtigsten Details der bisherigen Geschehnisse werden am Anfang kurz zusammengefasst.
"Betelgeuze" ist ein Science-Fiction-Abenteuer, bietet aber etwas ganz anderes als die üblichen Weltraumschlachten oder Aliens. Der Zeichner und Autor konfrontiert den Leser mit einer unglaublichen Vielfalt an neuartigen Wesen und Pflanzen, die ihn mit offenem Mund die Bilder betrachten lässt. Leos Stil ist unverkennbar und eine klare Weiterführung der bereits in "Aldebaran" gezeigten Flora und Fauna. Und er gibt allem eine besondere Art von Eigenleben und Intelligenz. Man weiß nie genau, ob etwas, was niedlich aussieht, vielleicht furchtbar gefährlich sein könnte oder umgekehrt. Eine Konstante in dieser immer wieder neuen Welt ist die Mantrisse. Sie kann sich zwar sehr stark wandeln, gibt dem Leser aber etwas Vertrautes an die Hand, das er bereits kennt.
Die Geschichte, die erzählt wird, ist vielschichtig und berührend. Es gibt verschiedene Schauplätze: einmal die beiden Lager der Menschen auf Betelgeuze, bekannte Figuren auf Aldebaran und die verlorenen auf dem Raumschiff. Außerdem gibt es da noch das haarlose Mädchen, das sich alleine durch das gefährliche Leben auf Betelgeuze schlägt. Doch alle Erzählfäden werden nach und nach geschickt miteinander verbunden und ergeben ein großes Ganzes. Selten funktioniert es so gut, dass ein Comic den gleichen Autor und Zeichner hat. Leo ist dieses Kunststück mit Bravour gelungen. Alles ist stimmig und sowohl die Geschichte als auch die Zeichnungen wissen auf ganzer Linie zu überzeugen. Die Werke von Leo sind mit Sicherheit Meilensteine in der Welt der Comickunst und uneingeschränkt zu empfehlen.
Über die Verlagswebseite kann man sich eine Leseprobe des Comics ansehen.