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 Blackjack, Band 2: Laura

Serie: Blackjack, Band 2
Autoren: Steve Cuzor
Illustratoren: Steve Cuzor
Übersetzer: Monja Reichert
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Das Geld ist weg. Alfonso, Peanuts, Vitto und Kröte wissen weder ein noch aus. Der Bulle bekommt sein Schmiergeld nicht, Toto Moreno wird sie umlegen lassen, weil die Jungs es sich haben stehlen lassen. Doch Alfonsos große Liebe Laura hat die rettende Idee. Sie hat zufällig beobachtet, wie Toto Moreno vier Millionen Dollar in seinem Safe hinterlegte. Geld, dass ihm Al Capone als Rückversicherung anvertraut hat. Und dieses Geld soll Alfonso stehlen.
Doch alles geht schief. Als die vier in das Hotel einsteigen, in dessen Hinterzimmer der Gangsterboss das Geld deponiert hat, wecken sie ausgerechnet Lauras Vater. Der alte Mann schießt mit seinem Gewehr wild um sich und Alfonso sieht sich gezwungen, ihn umzurennen. Dann fliehen sie und lassen den alten Mann zurück. Doch anstatt seinen Kumpels zu folgen, nimmt Peanuts das gesamte Geld aus dem Safe, nicht nur die Summe, die Alfoso dem Bullen zu übergeben hatte. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, taucht ausgerechnet Toto Moreno im Hotel auf und findet Lauras Vater in der Nähe des ausgeräumten Safes.
Alfonso, Peanuts, Vitto und Kröte ist klar, dass sie so gut wie tot sind, wenn Toto dahinterkommt, wer ihn bestohlen hat.

Steve Cuzor, Autor und Illustrator der vierteiligen Serie "Blackjack" steigert im zweiten Teil erheblich sein Erzähltempo. War ihm in "Blue Bell" eher daran gelegen, seine fünf zentralen Charaktere vorzustellen, ihre Lebensumstände zu beleuchten und die Zeit der Prohibition der 30er-Jahre auferstehen zu lassen, lässt er sie nun in einem wilden Parforce-Ritt von einem Unglück ins nächste stürzen.
Es bleibt ihm kaum mehr die Zeit, auch Al Capone einen erneuten Auftritt zu gönnen, so sehr versucht er den Leser an das Schicksal seiner Kinderbande zu fesseln. Jeder einzelne der vier Jungen wächst dem Betrachter irgendwie ans Herz. Zentral aber, das wird in "Laura" deutlich, ist Alfonso, der Junge, der nicht mal weiß, wer sein Vater war.

Nur wenige Worte und sparsame Informationen gibt Cuzor dafür preis, er lässt stattdessen Bilder sprechen. Eindringliche, mit klarem Strich und erdigen Naturtönen versehene Illustrationen vermitteln das Bild einer düsteren Zeit, die gnadenlos fast jeden zum Täter oder Opfer werden lässt. Niemand kommt ungeschoren davon. Egal ob Polizei, Gauner, Pfarrer oder Kinder – jeder verliert seine Unschuld und steht ebenso für Gutes wie für Schlechtes. Selbst Toto Moreno erscheint in einer Art Nibelungentreue gegenüber Al Capone fast wie ein Opfer. Allein seine zwei Killer, alles voran der Zwerg, verkörpern das abgrundtief Böse – das aber mit Verve und Stil.

"Laura" ist ernst, fast tragisch und lässt das mitleiderregende Schicksal einiger Kinder vor der Zeit der Depression in Amerika aufleben. Fernab jeder Glorifizierung, wie sie teilweise in "Huckleberry Finn" – zumindest in vielen Comics und Filmen über das Buch von Mark Twain – wird hier die hässliche Seite einer Zeit exemplarisch am Schicksal einiger Kinder verdeutlicht. Und das sehr spannend, keine Frage.


Eine Leseprobe finden Sie hier!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 23. November 2011 | ISBN: 9783868692495 | Originaltitel: Laura | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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