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 Die Zeitdetektive, Band 11: Marco Polo und der Geheimbund


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Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Er war sicher nicht der Erste. Aber er ist einer der bekanntesten, wenn nicht sogar der berühmteste, Weltenbummler aller Zeiten. Sein Name wurde zum Synonym und Markenzeichen eines Reiseführers – Marco Polo. Dieser illustre Mann, der bereits zu Lebzeiten für heftige Diskussionen sorgte, da er es wagte, seine schier unglaublichen Erlebnisse in fernen Ländern nieder zu schreiben und damit der Nachwelt zu erhalten. Ausgerechnet das Leben dieses Mannes muss die Schulklasse von Kim, Julian und Leon noch kurz vor dem Beginn der Ferien im Geschichtsunterricht durchnehmen. Doch was als langweiliges Herunterspulen historischer Fakten beginnt, entwickelt sich schnell zur hitzigen Diskussion. Insbesondere die Frage nach Fiktion oder Wirklichkeit der Erlebnisse Marco Polos spaltet die Klasse. Da ist es natürlich Ehrensache für die drei Freunde, den geschichtlichen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Gemeinsam mit ihrer Katze Kija begeben sie sich auf die Reise in die Vergangenheit. Kaum im alten China angelangt, werden sie aber auch schon in einen Kampf auf Leben und Tod hineingezogen. Was nützt es, wenn sie Marco Polo begleiten dürfen, aber seine Begleiter plötzlich spurlos verschwinden. Eine erste Spur führt zu den Sklavenmärkten und zwielichtigen Gestalten, mit denen Marco auch noch Geschäfte machen will. Bald hat der Spaß ein Ende für die Kinder.

Eigentlich möchte man meinen Marco Polo zu kennen. Bei genauerer Betrachtung sind es dann aber nur die üblichen Oberflächlichkeiten, die allgemein bekannt sind. Umso erfreulicher, hier ein Kinderbuch in Händen zu halten, was sich etwas tiefer mit der Materie auseinander setzt. Zunächst fällt es etwas schwer, sich in der Welt der Händler auf der Seidenstraße heimisch zu fühlen. Aber auch im Palast des Khans wird man nicht so richtig heimisch. Orte und Personen werden anschaulich geschildert. Dabei richtet der Autor auch immer wieder den Blick auf die kleinen, alltäglichen Dinge, die das eigentliche Leben ausmachten. Nur will sich das Flair des Alten China nicht so einfach in den Text binden lassen. Selbst heute ist das Reich der Mitte ein Exot im Reigen der Länder und Kontinente. So drängt in diesem Band der kleine Kriminalfall, den die Protagonisten wieder einmal zu lösen haben, so in den Vordergrund, dass die Schauplätze, in denen er stattfindet, in den Hintergrund treten. Ein wenig bekommt der Leser einen Eindruck von dem großen Handelsreisenden Marco Polo – stets nur den Profit und eigenen Vorteil vor Augen. Jedoch ist dies nur ein kleiner Trost in Hinblick auf die Erwartungen an das Buch, etwas mehr als nur die üblichen Dinge zu erfahren. Selbst die Zeichnungen von Almud Kunert vermögen den Betrachter nicht zu fesseln. Sind die Charaktere noch eindeutig asiatisch, so erinnern die Gebäude stark an das europäische Mittelalter und weniger an das fremdartige, faszinierende China.

Fazit: Eine kurze Erzählung über den wohl bekanntesten Handelsreisenden der Geschichte.

Lars Perner



Hardcover | Erschienen: 1. März 2011 | ISBN: 9783473345281 | Preis: 8,99 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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