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Drei mal schon zückte Spieleautor Mike Fitzgerald die Rummykarten, um seine Spieler in die literarische Welt des "Mystery Rummy" hineinzuziehen; nun folgt der vierte Streich, und nach Jack The Ripper, Edgar Allan Poe und Dr. Jeckyll steht diesmal Al Capone im Mittelpunkt, Gangsterlegende der Unterwelt von Chicago während der Roaring Twenties.
Auch diesmal treten wieder 2-4 Personen gegeneinander an (in der Vier-Spieler-Variante in Teams), um den Gangsterboß dingfest zu machen. Gespielt wird nach wie vor nach Rummyregeln ... sollte es hier tatsächlich jemanden geben, der Rummy nicht kennt? Nun gut, im Schnellvorlauf: Beim klassischen Rummy (oder auch Rommé) sammeln die Spieler Sätze gleicher Karten (Könige, Damen, Asse) oder Kartenreihen, um diese abzulegen und die letzte, die elfte Karte, von der Hand auszuspielen. Bei Mystery Rummy ist es nicht anders ... gesammelt werden allerdings keine gewöhnlichen Karten, sondern "Hinweise" auf die skrupellosen Gangmitglieder Capones, ob nun "Greasy Thumb" Jake Guzik oder "Three Finger Red" William White. Man muss versuchen, eine Meldung von mindestens drei Karten auf die Hand zu bekommen, diese dann auszuspielen und klug zu ergänzen ... oder gar zu komplettieren. Der Clou dieser Rummy-Variante ist, dass bei der am Ende folgenden Punktezählung komplette Sätze satte Extrapunkte bringen. Das bringt einen Hauch Canasta in die Welt des "Mystery Rummy" und tut dem Spiel sehr gut ... "Al Capone" unterscheidet sich somit deutlich von den anderen Spielen der Reihe.
Ziel des Spiels ist es natürlich auch hier wieder, alle Karten von der Hand abzuspielen und dabei möglichst viel Punkte zu erzielen - ganz so wie im klassischen Rummy. Der Spieler zieht dabei vom Nachziehstapel Karten und sammelt die Hinweise auf Capones Gangster. Ist eine Meldung (ein Satz von mindestens drei gleichen Karten) gemacht und auf den Tisch gelegt, können später weitere Karten hinzugelegt werden ... selbst wenn die Meldung beim Kontrahenten erfolgte.
Natürlich gibt es neben den Hinweiskarten auch wieder Ereigniskarten, die als taktisches Element eingesetzt werden, all dies wunderschön eingebettet in die Gangster-Thematik. So untersucht der Gangsterjäger Elliot Ness etwa die obersten sieben Karten der sogenannten Fallakte (der Abwurfstapel) und holt dort versteckte Meldungen zurück ans Tageslicht. Beim Agententreffen wiederum kann man eine Meldung von den Handkarten seines Gegners abfragen - und so seinen eigenen Kartensatz aufstocken.
Zu gefallen wissen wieder die Illustrationen (auch wenn der Erstling "Jack The Ripper" unerreicht bleibt) und die verständlich verfasste Spielregel, und wie gewohnt nervt die zwar schöne, aber beim Mischen störende Gummierung der Karten.
Fazit: Ein würdiger Vertreter der "Mystery Rummy"-Serie, der durch Canasta-Elemente unerwartet viel Pfiff in das gute alle Rummy bringt. Fans der drei anderen Kartenspiele sollten hier unbedingt zugreifen.