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Die drei Zwerge Oten, Noren und Aren wurden ausgeschickt, um den neuen König für ihr Volk zu finden, denn der alte ist nach vielen Jahren der Herrschaft von ihnen gegangen. Ihre Reise führt sie durch viele unbekannte Länder und ihr Ziel ist Ewandor, ein Ort weit im Norden. Der Weg dorthin ist beschwerlich und als ihnen Firfin seine Hilfe anbietet, nehmen sie ihn trotz einiger Bedenken als Führer in ihre Dienste, auch wenn der spitzohrige und hochgewachsene Fin scheinbar nichts anderes als eine üppige Bezahlung im Sinn hat.
Gemeinsam versuchen sie in der Stadt Gaedor noch jemanden zu finden, der sie begleiten kann, denn Ewandor ist gefährlich und ihnen fehlt ein erfahrener Kämpfer. Doch alle, die hören, wohin die Reise gehen soll, sagen ab. Egal wie hoch die Bezahlung auch sein mag, ein Unternehmen wie dieses ist allen deutlich zu gefährlich. Letztendlich bleibt der Gruppe keine Wahl, sie kaufen sich einen Akai, einen versklavten Riesen, der jedoch seinen neuen Herren treu ergeben ist. Er ist unglaublich stark, aber zum Leidwesen der Zwerge auch äußerst dumm und die Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten ...
Nach einer überstürzten Flucht aus Gaedor reist die Gruppe weiter in den Norden, um den neuen Zwergenkönig ausfindig zu machen. Dabei werden der Fin, der Akai, Oten, Noren und Aren allerdings von Mirlin verfolgt, er ist Firfins Bruder, noch verschlagener als dieser und scheint ausgesprochen gefährlich zu sein. Doch es gibt noch andere, die den Gefährten auflauern, uralte Wesen und den Donnerritter Hurl. Es scheint, als wüssten die Reisegefährten noch gar nicht, was für Gefahren und Überraschungen sie noch erwarten.
Der Comic-Klassiker "Zeit der Asche" ist zwischen den Jahren 1987 und 1992 entstanden und erscheint hier in einer Komplettausgabe, die alle ursprünglichen Einzelteile enthält. Erzählt wird eine recht typische High Fantasy-Geschichte, die jedoch einige Überraschungen bereithält. Es gibt die Zwerge, den "Elfen" und den Riesen, die gemeinsam eine Reisegruppe bilden, allerdings sind sie nur zum Teil so stereotypisch, wie man es erwartet. So ist der elfenhafte Fin ein gewinnsüchtiges Schlitzohr und der Riese kann eigentlich nichts anderes als kämpfen und bleibt ansonsten ein eher oberflächlich ausgearbeiteter Charakter. Auch die Zwerge wirken nicht unbedingt heldenhaft, sondern sind versoffen und unbeholfen, das Einzige, was sie auszeichnet, ist ihre besondere Zielstrebigkeit.
Ungewöhnlich ist die Entwicklung der Handlung, denn es wird eine große Intrige im Hintergrund gesponnen, die für den Leser auf keinen Fall zu durchschauen ist und durchaus mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet. Teilweise erinnert die Geschichte, gerade in der Art, wie sie zeichnerisch dargestellt wird, eher an eine Science Fiction-Story aus den 1970er Jahren als an eine typische Fantasy-Geschichte.
Insgesamt sind die Zeichnungen das vielleicht ungewöhnlichste an "Zeit der Asche", denn sie sind sehr bunt und zu einem großen Teil in Pastelltönen gehalten. Was im ersten Moment unpassend erscheinen mag, verhilft dem Comic jedoch zu seiner Einzigartigkeit, denn durch die Farben wirken die Darstellungen sehr organisch und lebendig. Alles scheint zu pulsieren und eine eigene Dynamik zu haben. Außerdem sieht man hier, dass jedes einzelne Bild von Hand gezeichnet wurde und nicht mit Unterstützung von Photoshop oder anderen Hilfsmitteln digital erzeugt wurde.
"Zeit der Asche" ist ein Comic für Erwachsene, er ist voller Brutalität und bizarrer Schönheit. Natürlich merkt man ihm sein Alter an, doch wen das nicht stört, erwartet ein einzigartiger Klassiker.
Hinweis: Auf der Webseite vom Splitter-Verlag kann man eine ausführliche Leseprobe zum Comic finden.