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Im alten Japan soll es Anfang des 18. Jahrhunderts einen Herrscher gegeben haben, dessen Tierliebe für viele seiner Zeitgenossen zu weit ging. Sein Spitzname soll Hunde-Shogun gewesen sein. Wieder einmal weiß der Geschichtslehrer mit einem geradezu unglaublichen Thema zu polarisieren und die Kinder zu fesseln. Kim, Leon und Julian sind vielleicht die wissbegierigsten Schüler und haben obendrein die Möglichkeit, diesen Rätseln der Geschichte hinterher zu spüren. Mit Hilfe eines geheimnisvollen Raumes in der örtlichen Bibliothek gelangen sie nach Japan in das Jahr 1700. Zunächst scheint eigentlich alles normal und die Freunde kümmern sich erst einmal um eine Unterkunft und Arbeit. Doch merken sie bald, dass man auch bei dem geringsten Vergehen in der japanischen Hauptstadt seinen Kopf verlieren kann, was sie dazu antreibt, etwas vorsichtiger zu sein. Allerdings müssen sie bald wieder um ihre Sicherheit fürchten, denn sie werden Zeugen eines Anschlags auf einen lokalen Fürsten. Was dieser Daimyo Saikako etwas anders sieht und den Wirt des Gasthauses, in dem er übernachtet hat, sowie die Kinder selber weniger als Zeugen, sondern als Mitwisser und –täter vermutet. Eher durch Zufall gelingt es Julian, den herrschenden Shogun von ihrer Unschuld zu überzeugen. Doch streifen nach wie vor die Attentäter ungehindert durch die Stadt und stellen eine Gefahr für Shogun, Daimyo und die Kinder dar. Und diese sollte nicht unterschätzt werden, denn eine Gruppe Ninja ist auf die Würdenträger angesetzt und will diese ermorden. Eigentlich Zeit für die Kinder, schleunigst zu verschwinden. Aber wieder einmal besiegt die Neugier die Angst.
Den Hunde-Shogun gab es wirklich, was wohl nicht nur die Kinder, sondern auch den Leser verblüffen wird. Um diesen Herrscher spinnt Lenk eine eher phantastisch anmutende Geschichte, die an einigen Stellen eher Hollywood nachmacht als die noch nicht einmal gesicherte Wirklichkeit zu zeigen. Denn die schwarz gekleideten Ninja spielen eine zentrale Rolle. So gibt es eine spektakuläre Verfolgungsjagd über die nächtlichen Dächer der alten japanischen Hauptstadt Edo. Ebenso können die Krieger bei dramatischen Schwertkämpfen beobachtet werden. Sogar übers Wasser können die Ninja laufen. Dabei ist der Hintergrund für die Attentate anfangs eindeutig; wobei sich dieser Eindruck im Verlauf der Geschichte dann aber wandelt. Neben den vielen Abenteuerelementen macht diese regelrechte Schnitzeljagd nach den wahren Hintermännern der Angriffe den weiteren Reiz der Erzählung aus. Dabei stehen die Samurai einerseits im Mittelpunkt, andererseits kommt auch das alltägliche Leben, was damals durchaus auch ohne Attentate gefährlich werden, konnte im Mittelpunkt. Kontrastierend dazu beschäftigen sich die Helden aber auch ganz einfach mit der japanischen Küche, da sie dort zwangsläufig oft aushelfen müssen. Zusammen führt das zu einer durchaus kurzweiligen Unterhaltung für Leser ab zehn Jahren. Wie immer wird das Abenteuer mit einigen Anmerkungen zum historischen Hintergrund und einem Glossar abgeschlossen.
Fazit: Wen klischeehafte Stereotype im Stile Hollywoods nicht stören, erlebt hier ein kleines Abenteuer im alten Japan.