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Die Römer beherrschten Jahrhunderte lang den gesamten Mittelmeerraum. Ein Teil ihres Erfolges, so die historische Forschung, bestand in ihrer militärisch-taktischen Überlegenheit. Die römischen Legionen waren das Fundament der römischen Vorherrschaft. Ross Cowan hat ein kleines Buch vorgelegt, in dem Geschichte und Funktionsweise der römischen Kampftaktiken zwischen 109 vor Christus bis 313 nach Christus dargestellt werden.
Das 72-seitige Buch ist in vier Kapitel gegliedert. Der Einführung folgt ein Kapitel zu Schlachtreihen und Manöver der Legionen. Ein weiteres Kapitel behandelt offensive und defensive Formationen. In einem Epilog werden die letzten Schlachten behandelt, in denen die römische Kampfweise noch angewandt wurde.
Während in der Einführung eine allgemeine Beschreibung der römischen Heeresorganisation zu finden ist, arbeiten sich die nachfolgenden Kapitel vor allem an Beispielen ab. Schlachtbeispiele sollen die römischen Kampftaktiken verdeutlichen. Fast auf jeder Seite finden sich Schwarz-Weiß-Abbildungen, um die Beschreibungen zu visualisieren.
In der Mitte des Büchleins sind einige ganzseitige farbige Zeichnungen abgedruckt, die im Anhang erklärt werden. Außerdem finden sich im Anhang Quellen- und Literaturempfehlungen.
"Römische Kampftaktiken 109 v.Chr. - 313 n. Chr" ist eine übersichtliche und sehr beispielhaft arbeitende Einführung zur römischen Militärtaktik. Der Autor versucht weniger Forschungskontroversen oder neue Erkenntnisse zu vermitteln, als vielmehr Laien einfach Fakten anzubieten. Auch spielt eine Einbettung in einem historischen Gesamtkontext keine Rolle. Die Kürze und die vielen Abbildungen, vor allem auch der Stil der farbigen Abbildungen, geben dem Buch darüber hinaus ein wenig den Charakter eines Schüler-Lehrbuches. Der Leser fragt sich oft, ob jede Abbildung notwendig ist.
Sehr schön ist allerdings, dass die Schlachtenbeschreibungen häufig durch Abbildungen ergänzt werden. Das vereinfacht das Verständnis sehr. Umgekehrt sind diese Abbildungen aber oft so gehalten, dass sie erst durch die Lektüre zu erschließen sind. Dabei ist es im Grunde nicht schwer Schlachtverläufe grafisch so darzustellen, dass sie auch auf den ersten Blick verstanden werden können.
Insgesamt ist das Buch interessierten Laien zu empfehlen, die noch überhaupt nichts wissen über das Thema. Alle anderen sind sicher besser bedient mit einem umfangreicheren Buch, in dem auch Forschungskontroversen und eine Kontextualisierung ihren Platz haben.