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 Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella und Caramella, Band 1: Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella und Caramella


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Böhmen im 19. Jahrhundert: Im Schloss des Barons von Haxthausen herrscht Aufregung, die insbesondere vom Hausherrn selber ausgeht. Der österreichische Kaiser Franz hat sich angekündigt und hofft in den umliegenden Wäldern ein paar Hirsche zu erlegen. Bereits seit einem halben Jahr ist die Dienerschaft mit den Vorbereitungen für diesen hohen Besuch beschäftigt, der nun in drei Tagen im Schloss eintreffen wird. Natürlich muss der Baron höchstpersönlich den Salutschuss proben und feuert eine Kanone ab, welche in den Himmel gerichtet ist. Man möchte ja niemanden verletzen. Dummerweise überfliegt gerade zu diesem Moment ein Luftschiff das Schloss derer von Haxthausen. Darin sitzen die drei Freundinnen Anna, Bella und Caramella. Diese wollen zu einem Erfinderkongress nach Berlin reisen und so auch ihrem Verfolger Tenebroso entkommen. Natürlich trifft die verirrte Kanonenkugel ihr Luftschiff. Sie stürzen ab und verwüsten den mühsam hübsch hergerichteten Schlossgarten. Wütend verdonnert der Baron die Übeltäterinnen dazu, alles wieder zu so herzurichten wie es war. Widerstand ist zwecklos. Und tatsächlich gelingt den Mädchen das Unglaubliche. In buchstäblich letzter Sekunde ist alles wieder in Ordnung als Franz und Sissy ankommen. Doch dann wird der richtige Salutschuss abgegeben und das ganze Schloss versinkt wieder einmal im Chaos.

Der erste Teil der eigenständigen Reihe um die drei weiblichen Pendants der Abrafaxe beginnt nicht gemütlich und langsam, sondern mit einem wahrhaften Kanonendonner. Trotzdem lernt man Anna, Bella und Caramella ganz gut mit ihren unterschiedlichen Charakteren kennen. Die Geschichte ist durchweg humorvoll. Sogar das österreichische Kaiserpaar wird nicht verschont. Zeichnerisch muss man sich auf einen eigenwilligen Stilmix einlassen, der aber durchaus gelungen ist und im Grunde den Geschmack der weiblichen Zielgruppe treffen dürfte. Einerseits findet man große Kulleraugen im Stile der Mangas. Andere Figuren und Szenen scheinen dann wieder aus einer Karikturabteilung einer großen Zeitschrift für Politik und Zeitgeschehen zu entstammen. Die Panels sind klar strukturiert. Die Leserinnen können problemlos dem Geschehen folgen. Auch wenn dies an einigen Stellen manchmal etwas zu überdreht wirkt, werden Kinder von 5 bis 12 Jahren daran Spaß haben. Dabei ist der Comic nicht ausschließlich für Mädchen.

Fazit: Wer wissen möchte, wer die weiblichen Abrafaxe sind, bekommt hiermit den perfekten Einstieg in ihre Welt.

Lars Perner



Magazin / Heft | Erschienen: 1. August 2008 | ISBN: 1867-1721 | Preis: 3,40 Euro | 52 Seiten | Sprache: Deutsch

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