Marley, der Geschäftspartner des geizigen und geldgierigen Ebenezer Scrooge, wird kaltblütig ermordet. Wer ist zu so einer Tat fähig und vor allem warum? Marleys Geist findet keine Ruhe, solange das Rätsel seines Todes nicht geklärt ist. Hilf seinem Geist, den wahren Mörder zu finden und dessen üble Machenschaften zu stoppen, bevor noch ein weiteres Unheil geschieht!

Abweichende Weihnachtsgeschichte

"Ghost Mysteries" ist ein Wimmelbild-Spiel, welches sich einiger Figuren von Charles Dickens - aus "A Christmas Carol / Eine Weihnachtsgeschichte" - bedient. Dabei tauchen die drei Weihnachtsgeister (unversöhnlich) in veränderter Reihenfolge auf und Ebenezer Scrooge ist nicht nur geizig und habgierig, sondern bekommt noch weitere Verfehlungen angedichtet.
Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle des Geistes von Marley, welcher hinterrücks ermordet wird. Marley ist zuvor jahrelang der Weggefährte von Ebenezer Scrooge gewesen.

Der Mord geschieht schon im schwarz-weißen Intro, welches, wie die vorhandenen Zwischensequenzen, nicht vertont, sondern leider nur mit deutschen Untertiteln versehen ist. Der Mörder wird direkt zu Anfang verraten und der Geist von Marley soll nur noch Beweise sicherstellen. Alle Beweise zeigen nur, dass der Schuldige ständig Gelder unterschlagen sowie Menschen betrogen hat und dies bis zum heutigen Zeitpunkt andauert.

Zu einfache Wimmelbilder

Die (wenigen) Begriffe zeigen an, wonach in den Wimmelbildern Ausschau gehalten werden muss. Sind die gesuchten Objekte gefunden, verschwinden diese aus der Szene; die Bezeichnungen bleiben allerdings erhalten. Die Bilder wirken nicht überfüllt, enthalten aber willkürlich gewählte Gegenstände. So sind zum Beispiel in dem Schauplatz des Geflügelhändlers - neben für diesen Ort üblichen Gegenständen – Uhren, ein Anker, eine Speerspitze und weitere abwegige Dinge enthalten. Zudem wird in den verschiedenen Wimmelbildern vielmals nach den gleichen Objekten gesucht. Positiv ist, dass die Bilder klar und deutlich sind und keine unscharfen Bereiche aufweisen.

Dürftige Minispiele

Bedauerlicherweise bestehen die Minispiele zum Großteil aus dem Stellen der "Zeitreiseuhr", die benötigt wird, um als Marleys Geist zwischen den verschiedenen Zeitabschnitten hin und her zu reisen. Fernerhin sind einmalig nur noch sehr einfache Rechenaufgaben zu lösen, eine Bücherreihe zu sortieren und zwei Puzzles zusammenzusetzen. Alles in allem sind diese Minispiele doch sehr fad zu nennen und können nicht als typische Rätsel bezeichnet werden.

Fehlende Atmosphäre

Die grafische Gestaltung der Spielwelt ist zwar nett gemacht, doch will keine so rechte Stimmung aufkommen. Das mag zum einen an der verfälschten Charles-Dickens-Geschichte liegen, zum anderen an dem fehlenden – dennoch versprochenen – Grusel. Leider fehlen vertonte Sequenzen und die begleitende Musik ist nicht nur ruhig, sondern schon unauffällig. Die eingespielten Geräusche wiederholen sich einfach nur und wirken monoton oder auch deplatziert; wie beispielsweise ein Schluchzen, was immer an unpassenden Stellen eingespielt wird. Des Weiteren gibt es nur eine Hand voll Orte, welche immer wieder in den verschiedenen Zeiten aufgesucht werden.

Insgesamt ist das Spiel keinem Charles Dickens-Anhänger ans Herz gelegt, denn die veränderte Gesichte kann in keiner Weise den Charme von "A Christmas Carol" auch nur annähernd einfangen und wiedergeben. Auch fällt das Spiel mit nur knapp zwei Stunden Spielzeit recht dürftig aus. Somit richtet es sich nur an Anfänger, aber selbst diese dürften nicht viel mehr Zeit benötigen. Übrig bleibt nichts mehr als ein netter Zeitvertreib.